BaFin-Präsident verteidigt Preispolitik der Banken

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Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Felix Hufeld, hat die jüngsten Preiserhöhungen der Banken verteidigt. Aufwandsgerechte Preise und die Erschließung neuer Ertragsquellen seien legitime Strategie und müssten von Kunden akzeptiert werden.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Hufeld verteidigt Bankentgelte – USA zu Basel-IV-Kompromiss bereit?

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat heute die Finanzinstitute vor Kritik an deren Entgelten in Schutz genommen. „Wer Kunde einer gesunden Bank oder Sparkasse sein will, muss akzeptieren, dass das Institut aufwandsgerechte Preise verlangt und neue Ertragsquellen erschließt, wenn alte versiegen“, sagte BaFin-Präsident Felix Hufeld heute bei der Vorstellung der Jahresbilanz seiner Behörde mit Blick auf die niedrigen Zinsen. „Das ist das Normalste der Welt – für jedes Unternehmen in jeder Branche, die Veränderungen ausgesetzt ist. Und sobald der konjunkturelle Rückenwind abflaut, könnte der Druck auf die Institute noch einmal deutlich steigen.“ Zudem kündigte er regulatorische Erleichterungen für kleinere Geldhäuser an: „Wir haben ein Maß an Regulierung erreicht, das kleinere Banken über Gebühr und – mit Blick auf ihr Risikoprofil – unnötig belastet.“ Das wolle man ändern – ohne allerdings Abstriche bei der Stabilität zu machen. Der BaFin-Chef will weiterhin für einen Kompromiss bei den globalen Kapitalregeln (Basel IV) werben. „Wir wollen eine tragfähige gemeinsame Lösung – eine, mit der wir alle leben können.“ Laut eines Insiderberichts von heute sind inzwischen auch die USA für eine einvernehmliche Einigung. Sie können sich inzwischen einen sogenannten Output-Floor in Höhe von 75 Prozent bei Anwendung interner Risikomodelle vorstellen. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht trifft sich dazu am 14. und 15. Juni.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Brexit könnte europäische Banken 40 Milliarden Euro kosten

Pläne der britischen Notenbank Bank of England (BoE) zum Brexit könnten zu deutlich höheren Kapitalanforderungen für Banken aus der Europäischen Union (EU) führen. Laut eines Medienberichts von heute kämen Mehrbelastungen in Höhe von 40 Milliarden Euro auf die Geldhäuser zu. Gibt es keine Verhandlungslösung zwischen London und Brüssel, könnte die BoE von EU-Finanzinstituten verlangen, aus bisherigen Bankfilialen Tochtergesellschaften mit eigener Kapitalausstattung zu machen. Mehrere Geldhäuser wollen sich dann aus London zurückziehen. Namen wurden in dem Bericht nicht genannt.

Brexodus: Macron-Sieg könnte Bankenumzug nach Paris befördern

Nach der Wahl Emmanuel Macrons zum französischen Präsidenten erwarten Experten eine Verlagerung von Bankarbeitsplätzen (Brexodus) von der Themse an die Seine. Arnaud de Bresson, Chef der Agentur, die den Finanzplatz Paris bewirbt, hofft, dass 10.000 Banker und andere Fachkräfte London den Rücken kehren werden, hieß es heute in einem Medienbericht.

Bankenaufseher Röseler: Frankfurt spielt große Rolle für Brexit-Banken

Mehr als 20 im Vereinigten Königreich ansässige Geldhäuser haben aufgrund des Brexit bereits die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angesprochen. Das sagte heute Raimund Röseler, oberster Bankenaufseher der BaFin. Eine zweistellige Zahl habe bisher signalisiert, dass sie sich für den Standort Frankfurt interessiere. Ein konkreter Antrag liege bisher aber noch nicht vor. „Wir gehen davon aus, dass sie im zweiten Halbjahr kommen“, sagte Röseler.

Insider: Trumps Umbau der Bankregulierung verzögert sich

Das US-Finanzministerium kann eine von Präsident Donald Trump angeordnete Überprüfung des Dodd-Frank-Gesetzes zur Bankenregulierung nicht wie geplant bis Juni abschließen. Laut eines Insiderberichts von heute könne das Projekt wegen Personalmangels in der Behörde nicht rechtzeitig beendet werden.

Weber: EZB wird 2017 Reduzierung des Anleihekaufprogramms verkünden

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird noch in diesem Jahr eine Reduzierung ihres Anleihekaufprogramms ankündigen. Das sagte heute Axel Weber, Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank UBS, in einem Interview. Er rechne damit, dass die EZB um den September herum wahrscheinlich ankündigen werde, weniger Wertpapiere zu kaufen. Das werde die Notenbank dann innerhalb von sechs bis neun Monaten umsetzen.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Commerzbank überrascht mit Gewinnplus
  • CFD-Verbot: Comdirect kritisiert Bevormundung

Was am Mittwoch wichtig wird

Am Mittwoch stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Die Großbanken ING und UniCredit veröffentlichen ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2017.
  • In Kiel stellt die Commerzbank ihre Umfrage „Next Generation: Neues Denken für die Wirtschaft“ zu Unternehmerperspektiven im Mittelstand vor.
  • Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) präsentiert seine Zinsprognose.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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