Zahlreiche Studien belegen das mangelhafte Finanzwissen von jungen Leuten. Nürnberger Bank-Azubis handeln und beweisen mit -Budget-Projekten, dass man für digitale Netzangebote zur Finanzbildung keine Millionen benötigt.

Projektgruppe „Finanzchecker“ für Angebote zur digitalen Finanzbildung

Die Projektgruppe „Finanzchecker“ freut sich im Schulhof über den ersten Zeitungsartikel und Seite 1 bei Google und YouTube.

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Alle wissenschaftlichen Befragungen in Deutschland kommen zu dem Ergebnis, dass die Finanzkenntnisse der meisten Jugendlichen, aber auch vieler Erwachsenen in Deutschland nur sehr gering sind. Nicht ohne Grund nimmt Deutschland vermutlich auch nicht an den Pisa-Tests zur finanziellen Bildung teil.

Das wird von den Befragten auch so empfunden. Typisch ist die oft zitierte Aussage einer Abiturientin, dass sie zwar Gedichtinterpretationen beherrschen würde, aber nicht in der Lage wäre, einen Kredit aufzunehmen oder ihr Geld vernünftig anzulegen.

Befragte Schüler betonen immer wieder, dass sie gerne mehr über Finanzen wüssten. 70 Prozent wünschen sich sogar ein Schulfach Finanzbildung. Das mag ein vorschnelles Statement sein, kennzeichnet aber das Empfinden vieler junger Menschen, für die wirklichen Probleme des Lebens nur unzureichend gerüstet zu sein.

Finanzielle Bildung geht nur noch digital

Wie aber bringt man Jugendlichen aber das sperrige Thema Wirtschaft und Finanzen nahe?

Alles spricht dafür, dass das nur in digitaler Form erfolgversprechend sein wird, zumal bei einer Generation Z, die sich vorwiegend im Netz aufhält und längere Texte ignoriert. Da viele der Lernprozesse außerhalb der Schule stattfinden, muss der Wissenserwerb individualisiert und modular sein. Entscheidend für die Akzeptanz ist zudem, dass das Lernangebot unmittelbar praxisbezogen ist. Schülerbefragungen kommen zudem zu dem Ergebnis, dass Informationsangebote zu Wirtschaft und Finanzen nicht spezifisch jugendadäquat und Influencer-mäßig sein sollen, sondern kurz, sachlich und genauso wie für Erwachsene.

Nürnberger Bank- und Versicherungsazubis handeln

Nürnberger Bank- und Versicherungsazubis haben in den letzten Jahren zahlreichen Projekten mit erfolgversprechenden Formaten experimentiert und stellen den Jugendlichen in Deutschland inzwischen eine ganze Reihe von erprobten Erklärvideos und digitalen Selbstlernmodulen zur Verfügung.

Diese Online-Module können auch im schulischen Unterricht, der betrieblichen Ausbildung, aber auch in einer späteren individuellen Bedarfssituation verwendet werden.

Flankierend zum Online-Angebot der Schüler wurden von den Lehrkräften der Schule komplette Unterrichtseinheiten für Lehrkräfte entwickelt, die ebenfalls kostenlos zum Download zur Verfügung stehen und den gesamten Bereich Geldanlage abdecken.

Kostenloses „Online-Rund-um-Paket“ zur Finanzbildung

Das kostenlose und werbefreie „Komplettpaket der Nürnberger Bankazubis zur Finanzbildung“ umfasst inzwischen folgende Angebote:

  • Website „Anlage-Coach“: Online-Informationen zu allen relevanten Geldanlagen für Kleinanleger in Text, Audio und Video mit einem Selbsttest für Anleger zur Einschätzung der individuellen Risikobereitschaft und Tipps zur adäquaten Geldanlage
  • Website „Finanzchecker“: Schülerbefragung zum vorhandenen und erforderlichen Finanzwissen von Jugendlichen, Erklärfilme für die genannten Geldanlagen und Kredite mit Wissenstests, Online-Test zum Finanzführerschein, Vorschläge für die Umsetzung im Unterricht und Schülerprojekte zur Finanzbildung
  • Videoplattform „Finanzschecker“: Erklärvideos zu allen wichtigen Geldanlagen und Versicherungen
  • Lernplattform „Finanzchecker Pur“: Website mit Erklärvideos zu zahlreichen Geldanlagen, Krediten und Versicherungen sowie zur Konto- und Depotführung mit dazu gehörigen Onlinetests zur individuellen Wissensüberprüfung
  • Website „Nachhaltigkeit von Geldanlagen“: Einführung in das Thema ethisch verantwortliche Geldanlage mit einem Kriterienkatalog zur Eigenbeurteilung von nachhaltigen Geldanlagen, Nachhaltigkeits-Check, Nachhaltigkeits-Steckbriefe, Anleitung und Musterformulare für eigene Nachhaltigkeitseinschätzungen, Infos und Materialen für Lehrkräfte
  • Internetseite „Unterrichtseinheiten zur Internetplattform Anlage-Coach.de„: Fertige Unterrichtseinheiten zum selbstständigen und eigenverantwortlichen Wissenserwerb, die den gesamten Lernbereich „Geldanlage“ umfassen; die Materialien können im Schulunterricht, in der betrieblichen Ausbildung und zum eigenständigen Wissenserwerb verwendet werden; zur Kontrolle stehen Musterlösungen zur Verfügung.

Wegweisende Projekte zur Finanzbildung

Es ist nicht verwunderlich, dass sich die Online-Initiativen der Bankazubis aus Nürnberg in zahlreichen Pressemeldungen, Radiobeiträgen, einem Fernsehbericht und sogar zwei Preisen niederschlugen (Innoward-Bildungspreis der deutschen Versicherungswirtschaft und TheoPrax-Preis der Fraunhofer Gesellschaften) und sogar das Kaufinteresse einer Bank weckten.

Die Videos der Schüler liegen unter zahlreichen Suchbegriffen im Google- und  YouTube-Ranking weit vorne, vielfach vor teuren professionellen Produktionen, und ihre Webangebote werden von den Usern als glaubwürdig eingeschätzt.

Plädoyer für mehr private Bildungsangebote

Wie man sieht, braucht man keine neuen Bildungsplattformen für hunderte von Millionen Euro, um die digitale und finanzielle Bildung in Deutschland voranzubringen. Für die obigen Webangebote waren nur ein paar Tausend Euro Sponsorengelder erforderlich.

Es wäre daher höchst sinnvoll, wenn die staatlichen Stellen gerade solche privaten und schulischen Initiativen unterstützen würden. Dann würde man mit wenig Geld weit mehr erreichen als mit hochtrabenden professionellen „Leuchtturmprojekten“, die sich oft als Eintagsfliegen entpuppen.

Es wäre aber auch wünschenswert, dass weit mehr Schulen, Unternehmen und private Bildungsträger als bisher ihre Projektergebnisse nicht intern verstecken, sondern allen Menschen im Netz zur Verfügung stellen würden.