Wie muss die Bank der Zukunft aussehen?

Open-Innovation-Challenge der Stadtsparkasse Düsseldorf

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Um herauszufinden, wie Banken jüngere Kundengruppen erreichen können, hat die Stadtsparkasse Düsseldorf die Open-Innovation-Challenge #buildyourbank ins Leben gerufen. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung neuer Produkte und Services.

Build your Bank - Stadtsparkasse Düsseldorf

-Innovation-Challenge #buildyourbank der Stadtsparkasse Düsseldorf – Von links nach rechts: Hendrik Gottschalk, Geschäftsführer getbaff, Lina Binder und Hanna Oertel, Gewinner von #buildyourbank, Cedric Klein, Robin Nehring, Mirja Lechtenböhmer, Innovationsmanagement der Stadtsparkasse Düsseldorf.

Partner des Bank Blogs

Prestatech ist Partner des Bank Blogs

Wollen Banken zukunftsfähig bleiben, müssen sie einen Mehrwert für ihre Kunden schaffen. Das gilt insbesondere für die Generationen Y und Z, die Banken oft kritisch und distanziert gegenüberstehen. Vor diesem Hintergrund hat die Stadtsparkasse Düsseldorf es sich zur Aufgabe gemacht, jüngere Kundengruppen stärker in den Fokus zu rücken und aktiv in den Entwicklungsprozess von neuen Produkten und Services miteinzubeziehen. Ein Beispiel: die Open-Innovation-Challenge #buildyourbank.

Der institutseigene Ideenwettbewerb wurde im Sommer 2020 ins Leben gerufen. Wir haben junge Leute zwischen 16 und 30 Jahren dazu aufgerufen, ihre Ideen für die Bank der Zukunft einzureichen. Dabei konnten sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen – Beschränkungen gab es keine. Das kam bei der Zielgruppe gut an. Mehr als 120 kreative Köpfe waren dem Aufruf gefolgt und haben ihre innovativen Lösungsansätze für modernes Banking eingereicht.

Die besten Teams präsentieren ihre Konzepte im Pitchfinale

Fünf hochengagierte junge Teams wurden im Oktober 2020 eingeladen, sich und ihre Ideen im Rahmen eines Pitchevents zu präsentieren. Eine Fachjury – unter anderem bestehend aus Karin-Brigitte Göbel (Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf), Christian Knott (Partner beim Venture Capital-Geber Capnamic) und Hendrik Gottschalk (Gründer von getbaff) –  beurteilte die Pitches nach vordefinierten Kriterien (z.B. Umsetzbarkeit, Regionalität, Innovationsgrad) und zeichnete die besten Projekte aus. Die Vielfalt der vorgestellten Ideen beeindruckte: Von einer App zur Digitalisierung von Belegen und Rechnungen über ein nachhaltiges Konto bis hin zu Workshop-Formaten zur Wissensvermittlung reichte die Bandbreite.

Damit auch Interessierte außerhalb des Instituts die Pitches verfolgen konnten, wurde die Veranstaltung live im Internet übertragen. Das Interesse war enorm. Mehr als 900 Zuschauer sahen in der Spitze zu.

Hier gibt es das komplette Finale zum Nachschauen:

https://youtu.be/8pcasg23aNs

Finanzinformation und -beratung im Café

Am überzeugendsten fand die Jury das Konzept der beiden 18-jährigen Studentinnen Lina und Hanna, die durch ein Café der Zukunft („Café Cappulina“) die Generation Y und Z für Finanzthemen sensibilisieren und begeistern wollen (Im Video ab 42:40 zu sehen). Das Café ist als Treffpunkt mit Lounge-Charakter und freiem WLAN angedacht. In entspannter Wohnzimmeratmosphäre sollen dort junge Menschen zusammenkommen, um sich in Workshops zu informieren und miteinander auszutauschen. Denkbar sei überdies, Beratungsgespräche direkt im Café stattfinden zu lassen – durchgeführt von Jungangestellten, quasi Beratung auf Augenhöhe.

Im Café Cappulina mit Spaß die wirtschaftliche Zukunft planen

Im Café Cappulina die Generation Y und Z für Finanzthemen sensibilisieren und begeistern.

Eine Idee, die den Zeitgeist trifft. Denn: Insbesondere die jungen Kunden sind unerfahren und unsicher in Finanzfragen und wollen beraten werden. Laut einer Studie des Sparkassen Innovation Hubs aus 2019 bezeichnet sich die Mehrheit der Befragten aus der Generation Y (56 Prozent) als persönliche Kunden, die in regelmäßigem Kontakt zu einem Finanzberater stehen. Wichtig sei ihnen jedoch, dass die Beratung individuell und verständlich erfolgt.

Das bestätigen auch Lina und Hanna: „Zu unserem Abitur haben wir von unseren Eltern eine größere Geldsumme geschenkt bekommen. Um uns zu informieren, wie wir das Geld bestmöglich anlegen können, sind wir in eine Bankfiliale gegangen. Nach der Beratung waren wir allerdings nicht schlauer. Das Finanz-Kauderwelsch war einfach nicht zu verstehen. Wir haben uns gedacht: Das muss doch auch anders gehen. So ist die Idee des Café Cappulina entstanden.“

Die Sieger-Idee soll zeitnah umgesetzt werden

Ideen bleiben Ideen, wenn sie nicht umgesetzt werden. Zielsetzung ist daher, das Konzept des Café Cappulina zu realisieren. Praktisch: Die Infrastruktur vor Ort steht bereits. Der Zentrale in der Berliner Allee ist ein Café angeschlossen. Sobald das Konzept mit den beiden Ideengeberinnen weiter konkretisiert ist, können die nächsten Schritten der Umsetzung in Angriff genommen werden.

Auch wenn es nur eine Siegeridee geben kann, heißt das aber nicht, dass die Konzepte der anderen Teams im Papierkorb landen. Ganz im Gegenteil: Das Team des Innovationsmanagements wird die anderen Ideen der Finalteilnehmer ebenfalls weiterverfolgen.

Fortsetzung von #buildyourbank folgt – genauso wie weitere Projekte

Aufgrund des großen Erfolges der diesjährigen Open-Innovation-Challenge planen wir bereits eine Fortführung von #buildyourbank im Jahr 2021. Zudem werden weitere Projekte zur gezielten Ansprache jüngerer Zielgruppen folgen. So wird die Stadtsparkasse Düsseldorf beispielsweise bald auch auf TikTok zu finden sein. Auf dieser Plattform möchten wir gerne die ganz junge Generation durch zielgruppengerecht aufbereitete Kurzvideos für Finanzthemen begeistern. Diese Zielgruppe ist sehr heterogen, weshalb wir auf einen ausgewogenen Mix der Kommunikationskanäle Wert legen.

Digitale Angebote werden ausgebaut

Ein weiterer Stellhebel, um jüngere Kundengruppen gezielt anzusprechen, ist der Ausbau von digitalen Angeboten. Schließlich finden 78 Prozent der Generation Y digitale Angebote wichtig, so die Studie von S-Hub. Diesem Bedürfnis kommt die Stadtsparkasse Düsseldorf beispielsweise mit einer eigenen digitalen Vermögensverwaltung entgegen.  Bei dem Produkt mit Namen Fyndus können Kunden ab einer Mindestanlagesumme von 5.000 Euro anlegen. Hinzu kommt die Möglichkeit, Sparpläne ab 25 Euro abzuschließen. Die Anlegerpräferenz des Kunden wird durch einen Anlageassistenten ermittelt. Im Anschluss erhält der Kunde einen Vorschlag, welches Portfolio am besten zu ihm passt.

Über den Autor

Robin Nehring

Robin Nehring ist Leiter der Strategischen Unternehmensentwicklung bei der Stadtsparkasse Düsseldorf. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er strategische Handlungsempfehlungen für den Vorstand, um das Unternehmen zukunftsgerichtet auszurichten. Dies umfasst insbesondere die zentrale Bündelung von Innovations- und Digitalisierungsaktivitäten sowie das Transformationsmanagement. Zusätzlich engagiert sich sein Team in diversen zentralen Projekten des Dachverbandes, dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV).

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Anzeige

Get Abstract: Zusammenfassungen interessanter Businessbücher

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren