Durch den Innovationsdruck auf Seiten der Finanzdienstleister steigt die Beliebtheit von Cloud Lösungen an. Doch obwohl die Vorteile einer Cloud-Migration unbestritten sind, hat der Großteil der Banken immer noch Bedenken, ihre Daten auf fremden Servern zu speichern.
In einer aktuellen Studie von Sopra Steria und dem FAZ-Institut wurden 204 Führungskräfte und Entscheider aus den Branchen Finanzdienstleistung, Industrie, öffentlicher Verwaltung, Telekommunikation und Medien zum Thema Cloud Computing befragt. Die Erhebung fand im Mai und Juni 2020 statt und untersucht, welche Cloud-Lösungen die Unternehmen nutzen, welche Vorteile und Hindernisse sie sehen und wie ihr Standpunkt zur geplanten europäischen Cloud-Lösung Gaia-X ist.
Dabei zeigte sich, dass für 25 Prozent der Entscheider von Banken und Versicherungen die Datensicherheit inzwischen ein zentraler Vorteil der Cloud-Nutzung ist. Die Finanzdienstleister versprechen sich vor allem durch die gewonnene Transparenz und Ordnung auf den IT- und Prozesslandkarten ein Mehr an Sicherheit.
Vorteile und Risiken von Cloud-Computing
Im Zuge einer Cloud-Migration würden die eigene Organisation, Abläufe und die gesamte IT-Anwendungslandschaft aufgeräumt und neu strukturiert. Die gewonnene Übersicht reduziere beispielsweise Risiken beim Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie beim Einhalten von Datenschutzstandards.
Andererseits gelten gerade so genannte Public Clouds als Unsicherheitsfaktor in der Branche. 60 Prozent der Manager von Finanzdienstleistern äußern auch heute noch Bedenken, Daten unter anderem bei großen US-Konzernen oder Cloud-Anbietern aus Asien zu lagern. Die hauseigenen Mainframe Rechner würden als kontrollierbarer angesehen, weshalb sie immer noch einen wesentlichen Teil des Kerngeschäfts der Finanzdienstleister stützen. Bei Banken würden zum Beispiel fast 90 Prozent der Kreditkartenoperationen und 29 Milliarden Geldautomatenabhebung weltweit über diese IT verarbeitet.
Sicherheit steht für Banken an erster Stelle
Die bislang verbreitete Cloud-Skepsis bei Banken und Versicherern ist nicht unbegründet: Für Finanzdienstleister ist es überlebenswichtig, dass sie Daten ihrer Kunden immer maximal vor unbefugtem Zugriff absichern. Entsprechend groß sei die Zurückhaltung, ihre zwar schwerfälligen, aber stabilen Alt-Systeme durch Cloud-IT abzulösen. 58 Prozent der befragten Banken und Versicherer pochen bei Verhandlungen mit Anbietern auf eine transparente Sicherheitsarchitektur. Für 67 Prozent sei zudem eine Datenschutzkonformität gemäß EU-DSGVO-Standard entscheidend.
Die Anti-Cloud-Phalanx sei allerdings am Erodieren. Dafür sorge ein zunehmender Innovationsdruck von Seiten der Finanzdienstleister sowie ein Entgegenkommen der großen Anbieter beim Datenschutz. Vor allem Banken drückten auf das Veränderungstempo, indem Großbanken und IT-Dienstleister der Finanzbranche bereits mit großen US-Cloud-Anbietern zusammenarbeiteten.
Der Austausch der technischen Infrastruktur werde allerdings nicht genügen. Aus den Mainframe-Teams der Unternehmen müssten sich Cloud-Teams formieren, die deutlich stärker als noch bisher in die konkrete fachliche Arbeit eingebunden seien.
Infografik: Cloud-Computing in Europa
Die folgende Infografik enthält ausgewählte Ergebnisse der Studie und zeigt, wie europäische Unternehmen zum Thema Cloud-Computing stehen.
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