Banken kommt zwar die zentrale Rolle in der grünen Transformation zu – doch konkrete Ziele und transparente Zahlen fehlen oft. Das zeigt eine aktuelle Studie. Die Messung von Treibhausgasemissionen innerhalb von Bankportfolios stehe noch am Anfang.

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In einer aktuellen Studie nimmt die Unternehmensberatung ZEB die finanzielle Dimension des Wandels zu einer nachhaltigen Wirtschaft unter die Lupe – speziell die nötigen Investitionen der Realwirtschaft und den Finanzierungsbedarf der Banken. Das Ergebnis: Europas Banken wissen zwar um ihre Vorreiterrolle – konkrete Ziele und transparente Zahlen fehlen aber in der Regel.

Europas Banken fehlen Ziele und Zahlen

Demnach seien für das nachhaltige Profil einer Bank weniger die im eigenen Geschäftsbetrieb verursachten Emissionen wichtig. Entscheidend seien die Treibhausgas-Emissionen des Bankportfolios, etwa aus dem Kreditgeschäft der Institute. Für Banken werde es notwendig, über den eigenen Pfad zum „Netto-Null“-Portfolio zu entscheiden. Doch den Finanzhäusern mangele es meist noch an konkreten Zielen und transparenten Messzahlen.

Die 50 größten Banken in Europa hätten sich fast alle dem Pariser Abkommen verpflichtet, ihre eigenen Treibhausgas-Emissionen kommuniziert sowie allgemeine Ziele definiert und dokumentiert. Aber lediglich die Hälfte der Banken nenne konkrete Ziele und Maßnahmen, mit denen sie Klimaneutralität erreichen wollen. Noch weniger Banken hätten Zahlen zu den Treibhausgas-Emissionswerten ihrer Kreditportfolios veröffentlicht.

Eine frühzeitige Messung der Emissionen innerhalb des eigenen Bankportfolios sowie Pläne zu deren Reduktion in die Wege zu leiten, sei laut den Studienautoren die zentrale Herausforderung für Europas Finanzinstitute, um klimaneutral zu werden.

Große Unterschiede zwischen Instituten und Geschäftsmodellen

Die Ergebnisse der Studie unterscheiden sich zwischen des Instituten und deren jeweiligen Geschäftsmodellen erheblich. Das sei nicht verwunderlich, wie die Studienautoren kommentieren, da die aktuellen Treibhausgas-Emissionen das Abbild der Kreditvergabe mit ihren individuellen Schwerpunkten auf bestimmte Wirtschaftssektoren und Länder darstellten.

Demnach weisen große Universalbanken – mit ihrem internationalen Engagement und hohem Anteil Treibhausgas-intensiver Branchen im Portfolio – hohe Treibhausgaswerte in ihren Portfolios auf. Andere Institute, wie etwa Banken, die in skandinavischen Staaten aktiv sind, würden von dem hohen Anteil erneuerbarer Energien in der Region profitieren – und verfügen damit prinzipiell über niedrigere Treibhausgas-Emissionen im Bankportfolio.

Weg Richtung „Netto-Null“ ist ein Marathon, kein Sprint

Aus Sicht der Studienautoren sei der Weg zur Klimaneutralität in den Bankportfolios kein Sprint, sondern ein Marathon. Dieser beginne mit drei Schritten:

  1. Messung des eigenen Startpunkts: Wie dargelegt stünden hier viele Banken noch am Anfang. Die Institute benötigten eine Steuerung des gesamten Kunden-, Produkt- und Asset-Portfolios auf Basis objektiver Daten. Hierzu fehle es oft an notwendigen, belastbaren internen sowie externen Daten und Datenmodellen.
  2. Formulierung von Zielen: Banken sollten ihre Ambitionen in ein realisierbares, modulares Zielbild sowie operative Meilensteine übertragen.
  3. Kontrolle & Berichte: Transparente Berichterstattung über die eigenen Treibhausgas-Emissionen.

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