Banken müssen ihre Cloud-Nutzung optimieren

Hohe Investitionen – geringe Wirkung

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Eine Studie zeigt: Fast alle Finanzinstitute nutzen inzwischen Cloud-Technogien, doch viele erreichen noch nicht den vollen geschäftlichen Nutzen. Insbesondere zwei Faktoren behindern die weitere Verbreitung.

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Finanzdienstleister können Cloud-Technologien nicht mehr ignorieren. Dabei muss die Umstellung auf die Cloud über einen reinen Kosteneinsparungsansatz hinausgehen und sich darauf konzentrieren, Innovationen voranzutreiben, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.

Das gilt insbesondere für die Realisierung von Vorteilen durch Nutzung von Künstlicher Intelligenz sowie die Anpassung und Implementierung von generativer KI. Nur durch die Definition und Etablierung eines effektiven Cloud-Betriebsmodells kann das volle Potenzial dieser transformativen neuen Technologien genutzt werden.

Fast alle Finanzinstitute nutzen die Cloud

Eine Studie von Capgemini zeigt, dass mittlerweile 91 Prozent der Banken und Versicherungsunternehmen Cloud-Technologien nutzen. Dies stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu 2020 dar, als lediglich 37 Prozent der Unternehmen ihre Cloud-Transformation begonnen hatten.

Trotzdem führen dieser Zuwachs und die damit verbundenen Investitionen bisher nicht zu einer umfassenden Einführung der Cloud-Technologie. Mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen haben bislang nur einen geringen Anteil ihrer Kerngeschäftsanwendungen in die Cloud verlagert.

Laut der Umfrage halten 89 Prozent der Führungskräfte im Finanzdienstleistungssektor eine cloudfähige Plattform für unerlässlich, um die Agilität, Flexibilität, Innovation und Produktivität sicherzustellen, die notwendig sind, um den wachsenden geschäftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Trotzdem sind die meisten Unternehmen nach wie vor nicht cloud-nativ und entscheiden sich stattdessen für den „Lift-and-Shift“-Ansatz, der die Vorteile der Skalierbarkeit und Flexibilität von Cloud-basierten Systemen nicht vollständig ausschöpft.

Cloud-Implementierung als Voraussetzung für KI

62 Prozent der Unternehmen im Finanzdienstleistungssektor haben bereits mit der Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) begonnen und planen, diese in den nächsten zwei Jahren entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen. Trotz ihres Potenzials wird KI, einschließlich generativer KI und Machine Learning, in der Finanzdienstleistungsbranche noch nicht weitreichend eingesetzt und hat daher bisher nur begrenzt Wirkung entfalten können.

Die Untersuchung ergab, dass ein Großteil der bisherigen Cloud-Investitionen in moderne, benutzerfreundliche und kundenorientierte Anwendungen auf Basis von KI geflossen ist. Hingegen wurden weniger Investitionen in die Back-End-Kernverarbeitungssysteme getätigt, die die Grundlage für kundenorientierte Front-End-Anwendungen bilden. Dies führe zu einer mangelhaften Gesamtnutzererfahrung.

Laut der Studie ist die Migration interner Kernsysteme auf geeignete, cloudfähige Ökosysteme und Plattformen entscheidend, um das volle Potenzial und die Effizienz von KI und generativer KI zu nutzen. Dies werde in den kommenden Jahren ein breiteres Spektrum an geschäftlichen Wachstumsmöglichkeiten eröffnen.

Im Bank- und Versicherungswesen testen Unternehmen derzeit ihre generativen KI-Anwendungsfälle in den Bereichen Kundeneinführung, Kreditanalyse, Finanzplanung, Policenverlängerung und zur Unterstützung von Kundenbetreuungsmodellen.

Die Rolle der Cloud bei ESG

Die Cloud spielt auch eine wichtige Rolle bei der Förderung der ESG-Auswirkungen. Angesichts der Tatsache, dass 95 Prozent der Unternehmen mittlerweile ESG-Faktoren in allen wichtigen Investitionsentscheidungen berücksichtigen, wird der Cloud eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zugeschrieben.

Laut 51 Prozent der Finanzdienstleister verbessern Instrumente zur Messung der ESG-Auswirkungen die Transparenz und Berichterstattung. Cloudanbieter entwickeln derzeit Lösungen, die Emissionen auf Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Ebene verfolgen und melden können. Dies biete einen umfassenden Einblick in den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens über alle Geschäftsfunktionen und Produkte hinweg.

Prioritäten der Cloud-Migration

Die befragten Führungskräfte identifizieren Risikomanagement und Customer Relationship Management (CRM) als ideale Bereiche für eine frühzeitige Einführung von Cloud-Technologien.

Im Bereich Vermögensverwaltung geben 60 Prozent an, dass sie von der Nutzung Cloud-basierter Betrugserkennungsverfahren profitieren, um datengestützte Risikomanagemententscheidungen zu treffen. Ebenso betonen 39 Prozent der Führungskräfte im Privatkundengeschäft, dass sie das komplexe Kreditrisikomanagement in die Cloud verlagern möchten, um die Bearbeitungszeiten für Kredite durch Cloud-gestützte automatisierte Prozesse und integrierte Analysen zu verkürzen.

Datensicherheit und Kosten bremsen Cloud-Einführung

Trotz der erheblichen Vorteile äußern Führungskräfte der Branche Bedenken hinsichtlich der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Migration in die Cloud. 68 Prozent betrachten die Datensicherheit als wichtigstes Hindernis für die Einführung von Cloud-Lösungen, während 51 Prozent die hohen Betriebs- und Transformationskosten als potenzielle Hürden identifizieren.

Weitere 45 Prozent sehen Vorschriften wie die Datenhoheit als einen weiteren Faktor, der mögliche Herausforderungen mit sich bringen kann. 39 Prozent der Führungskräfte gaben in diesem Zusammenhang an, dass sie Public Clouds bevorzugen, 49 Prozent bevorzugen Private Clouds, und die verbleibenden 12 Prozent halten Hybrid Clouds für die beste Option.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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