Der Bankenverband hat kürzlich eine Umfrage zum Thema Vertrauen in Datensicherheit durchgeführt. Demnach vertrauen die Kunden den etablierten Finanzinstituten mehr als Technologie-Unternehmen. Die Banken sollten etwas daraus machen.
Das Thema Datensicherheit und Datenschutz ist nicht nur ein sensibler Bereich sondern eines der zentralen Eckpfeiler im Vertrauensverhältnis von Kunden zu Ihrer Bank oder Sparkasse. Hierin liegt eine wesentliche Stärke der etablierten Finanzinstitute und zugleich ein Ansatz zur erfolgreichen Differenzierung gegenüber neuen FinTech-Angeboten.
Vertrauensvorsprung bei der Datensicherheit
Nach einer aktuellen Umfrage des Bankenverbandes sind 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihre persönlichen Daten bei Banken gut geschützt sind. Im Vergleich hierzu wird Unternehmen aus dem Technologiebereich deutlich weniger Vertrauen bei der Datensicherheit entgegengebracht, wie die folgende Abbildung zeigt.
Chancen durch Datennutzung
Ein wichtiger Trend der Zukunft liegt in der intelligenten Verknüpfung und Nutzung von internen und externen Markt- und Kundendaten und der Realisierung der daraus entstehenden Ertragschancen. Banken und Sparkassen haben somit eine gute Ausgangsposition in diesem Bereich, die es zu nutzen gilt.
Kein Wunder also, dass viele Banken derzeit intensiv darüber nachdenken, wie sie das hinbekommen können. Die einen geben dies offen zu, wie Markus Pertlwieser in seinem Interview mit dem Bank Blog zur digitalen Herausforderung, andere trauen sich noch nicht, das öffentlich laut auszusprechen und wieder andere haben noch nicht einmal begonnen, sich mit dem Thema zu befassen.
Dabei liegen hier enorme Chancen, die von Instituten in anderen Ländern – zum Teil auch aufgrund anderer datenschutzrechtlicher Bestimmungen – bereits vehement angegangen werden.
Warum sollte eine Bank Ihren Kunden nicht
- ein Angebot für eine günstigere Versicherung unterbreiten?
- einen Vorschlag für einen preiswerteren Energiedienstleister machen?
- einen Gutschein für den nächsten Einkauf von Möbeln geben?
Die Kunden wären begeistert darüber, wenn sie endlich mal individuell nutzbare Hinweise und Vorschläge von ihrer Bank erhalten würden.
Chancen dank Big Data
Dieses und wesentlich mehr wäre ohne weiteres – nicht zuletzt dank moderner Big Data Technologien – möglich. Banken und Sparkassen müssten dazu die Daten ihrer Kunden mit externen Daten verknüpfen und analysieren.
Klar setzt dies das Einverständnis der Kunden voraus und diese Vereinbarung sollte auch sehr sauber und transparent erfolgen. Danach aber könnten die etablierten Finanzinstitute genau das tun, was Google und Facebook bereits seit langem als Grundlage ihres Geschäftsmodells tun: Daten zu Geld machen, sprich, neue und dringend benötigte Ertragsquellen erschließen.