Banken im Nachteil im Wettbewerb um personenbezogene Daten

Auswirkungen von PSD2 und DSGVO im Kontext von Open Banking

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Mit PSD2 und der neuen DSGVO sind wichtige regulatorische Stellschrauben umgesetzt. Eine aktuelle Studie analysiert die Auswirkungen auf Open Banking und sieht Banken und Sparkassen im Wettbewerb um personenbezogene Daten im Nachteil.

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Aufsichtsrechtliche Anforderungen, Regulierung und Compliance werden von den meisten Banken und Sparkassen als Last empfunden. Dabei sichern diese die Sicherheit und damit die Existenz unseres modernen Bankensystems und ermöglichen, richtig genutzt, auch Chancen im Kundengeschäft. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu Trends und Entwicklungen in diesem Bereich.

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Eine Studie von DB Research untersucht die Auswirkungen der neuen europäischen Zahlungsverkehrsrichtlinie PSD2 und der ebenfalls neuen europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auf den Wettbewerb im Markt für Finanzdienstleistungen im Kontext von Open Banking.

Regulierung durch PSD2 und DSGVO

Mit der PSD2 die seit dem 13. Januar gültig ist, wird der Zahlungsverkehr in Europa zum Vorreiter des „Open Bankings“: Kontoinhaber dürfen kostenlos verfügen, dass die Bank ihre Finanzdaten in digitaler Form an Dritte weitergibt. Außerdem dürfen sie Drittanbieter beauftragen, Zahlungen auf ihrem Bankkonto auszulösen.

Das Ziel des Gesetzgebers war es u.a., im Zahlungsverkehr für mehr Wettbewerb und Innovation zu sorgen, indem die Einheit von Kundenkonto und Kontoinformationen sowie Zahlungsauslösung aufgebrochen wird.

Personenbezogene Daten gehören dem Datensubjekt – dieses Prinzip liegt auch der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zugrunde. Allerdings fehlt hier die Pflicht, dem Kunden eine einfache Übertragung seiner personenbezogenen Daten an Drittanbieter durch eine technische Lösung zu ermöglichen.

PSD2. DSGVO und Open Banking

Anders als die PSD2 wird die DSGVO deshalb kaum die Innovation und den Wettbewerb im Zahlungsverkehr beleben. Dies führt im Finanzbereich zu Wettbewerbsverzerrungen.

Kreditinstitute unterliegen mit Inkrafttreten aller begleitenden Leitlinien und Technischen Regulierungsstandards der operationalisierten PSD2 und müssen allen lizensierten Wettbewerbern kostenlos Zugang zu Kundendaten und zur Zahlungsinfrastruktur zur Verfügung stellen.

BigTechs und Internetplattformen haben hingegen de facto weiterhin die Hoheit über die personenbezogenen Daten ihrer Kunden sowie über den Zugang zu ihrer Plattform behalten. Sie müssen lediglich die DSGVO befolgen und behalten somit faktisch auch die wirtschaftliche Hoheit über die personenbezogenen Daten ihrer Kunden. Banken müssen daher aufpassen, dass Open Banking keine Einbahnstraße für sie wird.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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