Sehen Banken wieder besseren Zeiten entgegen? Zumindest blicken sie – einer aktuellen Umfrage zufolge – optimistisch in die Zukunft. Kunden hingegen sollten sich auf höhere Kosten für Kredite einstellen.

Studien und Research zu strategischen Trends und Entwicklungen in der Finanzdienstleistung

Zahlreiche Trends und Entwicklungen sind von übergeordneter strategischer Bedeutung für Banken und Sparkassen. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten strategischen Trends und Entwicklungen im Finanzbereich.

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Die Banken und Sparkassen leiden seit einigen Jahren unter dem historisch niedrigen Zinsniveau, welches die wichtigste Ertragsquelle, die Zinseinnahmen, einbrechen ließ. Auf der Suche nach alternativen Ertragsquellen gingen zuletzt viele Institute dazu über, Gebühren auch für solche Dienstleistungen zu verlangen, die für Kunden bislang kostenlos waren. Allerdings sorgt der intensive Wettbewerb auf dem deutschen Markt dafür, dass es bislang nicht zu einem übermäßigen Gebührenanstieg kam.

Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young hat nun 120 Banken in Deutschland zu ihrem kurz- und mittelfristigen Ausblick auf die allgemeine Konjunkturlage sowie zu den eigenen Geschäftsaussichten und –schwerpunkten befragt. Demnach scheint allmählich wieder Optimismus in den Finanzinstituten einzuziehen.

Positive Aussichten der Bankbranche

Die Erwartungen sowohl im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung als auch auf die Entwicklung der eigenen Geschäftslage sind durchweg positiv. 93 Prozent der befragten Institute erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine Verbesserung der eigenen Geschäftslage. Dazu beitragen soll insbesondere eine gute Konjunkturentwicklung in Deutschland: Zwei Drittel der Befragten rechnen mit einer weiteren Verbesserung der Wirtschaftslage in den nächsten zwölf Monaten, lediglich zwei Prozent gehen von einer Verschlechterung aus.

Trotz der insgesamt optimistischen Erwartungen wollen immerhin 28 Prozent der befragten Institute ihre Gesamtrisikovorsorge erhöhen. Lediglich drei Prozent halten eine Reduzierung für möglich.

Die größten Gefahren für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland sehen die Befragten in der aktuelle US-Außen- und Wirtschaftspolitik, die von 95 Prozent als mittleres oder hohes Risiko bezeichnet wird, gefolgt von geopolitischen Spannungen und Kriegen.

Kredite werden teurer – Preise bleiben weitgehend konstant

Die große Mehrheit der Bankmanager glaubt nicht an eine Zinserhöhung durch die EZB noch in diesem Jahr. 67 Prozent gehen aber davon aus, dass es 2019 zur Zinswende im Euroraum kommen wird.

Kredite für Firmenkunden und Immobilienbesitzer dürften allerdings schon früher teurer werden: Jeweils ein Drittel der Banken in Deutschland geht davon aus, in diesem Jahr die Konditionen bei Firmen- und Ratenkrediten nach oben anpassen zu können, bei Immobilienkrediten sollen die Zinsen sogar nach Meinung von 41 Prozent steigen. Kaum ein Bankmanager rechnet hingegen mit sinkenden Zinskosten für die Kunden.

Trotz der anziehenden Zinsen sollen sich gerade Konsumenten- und Immobilienkredite weiter gut verkaufen: 49 bzw. 46 Prozent der Bankmanager rechnen mit einem Anstieg der Nachfrage nach diesen Produkten, kaum einer geht von einem nachlassenden Kundeninteresse aus.

Die Welle von Gebührenerhöhungen für Privatkunden scheint dagegen wieder abzuebben. Nur 14 Prozent der Institute haben in diesem Jahr bereits Gebühren für Privatkunden erhöht oder planen dies bis Ende des Jahres. Im Fokus steht dabei das Girokonto, das bei 13 Prozent der Banken teurer wird. Im vergangenen Jahr drehte noch knapp jede dritte Bank an der Gebührenschraube.

Steht ein Ende des massiven Personalabbaus bevor?

Offenbar sehen die deutschen Kreditinstitute bereits Erfolge beim Erschließen neuer Ertragsquellen und aufgrund bisheriger Sparmaßnahmen. Dennoch stehen Kostensenkungen weiter oben auf der Agenda. Für 44 Prozent der Institute haben entsprechende Maßnahmen derzeit eine große Bedeutung. Der Personalabbau der letzten Jahre könnte jedoch vorerst zu einem Ende kommen. Nur bei 12 Prozent der Banken soll die Beschäftigung in diesem Jahr sinken. Vor einem Jahr wollten noch 43 Prozent der Banken Personal abbauen, vor zwei Jahren lag der Anteil sogar bei 61 Prozent.

Und bei 31 Prozent der Institute soll in diesem Jahr die Gesamtvergütung steigen, lediglich vier Prozent gehen vom Gegenteil aus. Im vergangenen Jahr überwog noch die Zahl der Banken mit einer sinkenden Gesamtvergütung.

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