Banken und Sparkassen tun sich schwer mit Daten

Deutschland ist in Sachen Digitalisierung ein Nachzügler

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Ein Großteil der Firmen und Verwaltungen in Deutschland scheitert daran, Daten gewinnbringend nutzen – auch die Banken und Sparkassen. Das zeigt eine aktuelle Studie. Der Grund: Die Bundesrepublik steht in Sachen Digitalisierung weiterhin als Nachzügler da.

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Unternehmen und Behörden in Deutschland scheitern daran, Daten gewinnbringend zu nutzen. Das legt eine Studie des F.A.Z-Instituts und der Unternehmensberatung Sopra Steria nahe, für die rund 230 Führungskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung befragt wurden. Demnach sehen 73 Prozent der befragten Betriebe und Behörden Handlungsbedarf bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Denn nur so könnten sie erhobene Daten überhaupt produktiv nutzen.

Deutschland steht in Sachen Digitalisierung also weiter als Nachzügler da. Dabei ist die geschäftliche und gesellschaftliche Nutzung von Daten ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor, wie die Studienautoren betonen: 42 Prozent der Befragten halten die Nutzung von Daten zu wirtschaftlichen oder öffentlichen Zwecken für „überlebenswichtig“ – unter Banken und Versicherern sind es 53 Prozent. Für Unternehmen gelte es, Kunden mit Produkten und Prozessen zu begeistern, die auf Datenanalysen basieren, und sich Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten. Für Behörden gehe es darum, den Bundesbürgern einen schnellen und unbürokratischen Service zu bieten.

Drei Viertel der befragten Führungskräfte spüren deshalb einen starken bis außerordentlich starken Handlungsdruck, der von ihren Kunden, Wettbewerbern und im Falle der Verwaltung durch das Onlinezugangsgesetz ausgeht.

Das sind die Probleme der Betriebe und Behörden

Das Problem sei, dass die Mehrheit der Unternehmen und Verwaltungen noch mitten in der Basisarbeit stecke. Daten lägen noch zu häufig in Papierform vor und ließen sich so nicht weiterverarbeiten – zumindest nicht zu vertretbaren Kosten, wie es in der Studie heißt: 64 Prozent der befragten Betriebe und Behörden an, Daten in ihre IT-Systeme und Geschäftsabläufe zu integrieren. Zudem tun sich 37 Prozent der Unternehmen und Verwaltungen schwer damit, die passenden Daten für neue Geschäftsmodelle oder Leistungen zu finden oder zu definieren.

Offenbar gibt es außerdem die Schwierigkeit, Teams mit Spezialisten zusammenzustellen: Zwar rekrutiere ein Großteil der befragten Führungskräfte Experten wie Data Scientists und Data Engineers – dieses Know-how werde jedoch selten mit fachlicher Expertise zusammengebracht. Derlei Teams seien jedoch unabdingbar – schließlich könnten sie die fachlichen Zusammenhänge der Geschäftsprozesse verstehen und die richtigen Fragen stellen, wie die Autoren der Studie betonen.

Datenbasierte Dienstleistungen sind die Zukunft

Wenn dann alles passt für Privatwirtschaft und öffentliche Verwaltung und Deutschland seine Hausaufgaben gemacht hat, erhoffen sich die befragten Führungskräfte einen Anteil 50 Prozent, den datenbasierte Dienstleistungen am gesamten Leistungsangebot ausmachen könnten. Bis dahin seien datenbasierte As-a-Service-Geschäftsmodelle für viele Unternehmen jedoch mehr ein Zubrot als eine Wachstumssäule, wie die Studienautoren kommentieren.

Bundesregierung möchte Rahmenbedingungen verbessern

Damit es zumindest in Richtung 50 Prozent geht, sollen die Rahmenbedingungen beim Aufbau der Datenökonomie verbessert werden. So wolle die Bundesregierung unter anderem einen Rechtsanspruch auf den Zugriff öffentlicher Daten einführen. Darüber hinaus solle ein geplantes Dateninstitut die Verfügbarkeit und Standardisierung von Daten vorantreiben, Treuhändlermodelle und Lizenzen etablieren.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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