Die deutschen Bankinstitute befinden sich inmitten in einer Phase des Umbruchs. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet Möglichkeiten, durch Innovationen neue Ertragsquellen zu erschließen und durch Effizienzsteigerung Kosten zu sparen. Eine Studie gibt Einblick in die aktuelle Situation der Branche.
Regulierung, Negativzinsen und nachlassende Kundenloyalität hinterlassen ihre Spuren in der Finanzwirtschaft. Deutsche Banken und Sparkassen sind in keiner leichten Lage. Traditionelle Geschäftsmodelle stehen zunehmend unter Druck und die Digitalisierung erfordert schnelle Investitionen.
Eine aktuelle Studie von Sopra Steria Consulting gibt einen Überblick zur aktuellen Lage und zu den strategischen Antworten der Institute. Dazu wurden 120 Entscheider aus 100 der größten Kreditinstitute in Deutschland und 20 der größten Institute in Österreich zu den Branchentrends sowie zu den Strategien und Investitionszielen bis 2019 befragt.
Banken investieren in digitale Transformation
70 Prozent der Banken und Sparkassen in Deutschland halten demnach ihr aktuelles Geschäftsmodell nicht mehr für zukunftstragfähig. Sie steuern vor allem digital gegen. 70 Prozent investieren strategisch in die Verzahnung der Vertriebskanäle, in konkurrenzfähige digitale Produkte sowie in automatisierte Prozesse, um Kosten zu sparen. Ebenso viele bauen die Qualität der Beratung massiv aus, um sich von Wettbewerbern abzugrenzen und die eigene Marke zu stärken
Den Ergebnissen zufolge machen Banken ihren Kunden zahlreiche neue digitale Angebote und befinden sich dabei durchaus auf FinTech-Niveau. Im Backoffice wird die Automatisierung der Prozesse vorangetrieben, und intelligente Anwendungen haben an beiden Entwicklungen einen großen Anteil. Immer häufiger gilt der neue Grundsatz: „Banking ist Technologie“.
Internet Banking und Mobile Banking werden in den kommenden Jahren den Vertrieb dominieren. Mittelfristig steigen die Investitionen hier deutlich. Der klassische Filialvertrieb zieht dagegen immer weniger Investitionsbudgets auf sich, auch wenn er in der aktuellen Bestandsaufnahme nach wie vor der wichtigste Kanal ist. Die Digitalisierung der Vertriebsprozesse und -wege steht an zweiter Stelle der wichtigsten Investitionsmaßnahmen.
Gewonnen hat auch die Akzeptanz von Social Media in der Bankenwelt. Die Institute sind mittlerweile auf allen wichtigen Social-Media-Kanälen vertreten oder werden dort bis 2019 investieren. Die wichtigsten Ziele dieses Engagements sind Imagebildung, Weiterempfehlungen, Trendbeobachtung und Kundenbindung.
Infografik Herausforderung Digitalisierung
Die folgende Infografik stellt wichtige Studienergebnisse dar und zeigt strategische Herausforderungen und Handlungsoptionen für deutsche Banken und Sparkassen im Zuge der digitalen Transformation: