Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht hat die Bankenturbulenzen im Frühjahr 2023 untersucht. Ein Bericht enthält eine Bewertung der Ursachen, der regulatorischen und aufsichtlichen Reaktionen und der ersten Lehren, die daraus gezogen wurden.

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Die Bankenturbulenzen, die im März 2023 begannen, sind hinsichtlich ihres Ausmaßes und ihrer Tragweite die bedeutendste systemweite Bankenkrise seit der globalen Finanzkrise 2008. Die Bankenzusammenbrüche hatten zwar sehr unterschiedliche Ursachen, lösten aber in mehreren Ländern eine breite Vertrauenskrise in die Widerstandsfähigkeit von Banken, Bankensystemen und Finanzmärkten aus. Als Reaktion darauf wurden in einigen Ländern umfangreiche staatliche Stützungsmaßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Krise abzufedern.

Vor diesem Hintergrund hat der Basler Ausschuss, dem Aufsichtsbehörden aus 27 Ländern angehören, die regulatorischen und aufsichtlichen Auswirkungen der Turbulenzen untersucht, um daraus Lehren zu ziehen.

Fokus auf Geschäftsmodell und Risikomanagement

Die intensive Überprüfung von Geschäftsmodellen und Risikomanagement durch Bankenaufseher resultiert aus der Ursachenanalyse der Bankenkrise im Frühjahr. Zu dieser Zeit kollabierten mehrere US-Banken wie Silicon Valley Bank, Signature Bank und First Republic Bank, während die Schweizer Großbank Credit Suisse mit der UBS fusionierte.

In all diesen Fällen trugen Schwächen in der Unternehmensführung, im Risikomanagement und im Geschäftsmodell entscheidend zum Untergang dieser Institute bei.

Aufseher wollen früher eingreifen

Der Ausschuss zeigt darin deutliche Sympathie für ein frühzeitiges Eingreifen bei riskanten Banken, schon bevor diese gegen Vorschriften verstoßen. Dieser Vorschlag würde über einen regelbasierten Ansatz, bei dem Aufseher erst bei Verletzung bestimmter Regeln eingreifen, deutlich hinausgehen.

Denn der regelbasierte Ansatz hat aus Sicht des Gremiums Schwächen. Er alleine sei nicht in der Lage, die Schlüsselrisiken für Sicherheit und Gesundheit einer Bank sowie breiter gefasst Finanzstabilität angemessen zu identifizieren, zu beurteilen und abzuwenden.

Er könne vielmehr einzigartige Risiken, die mit neuen oder Ausreißer-Geschäftsmodellen sowie neuen technologischen Entwicklungen einhergehen, übersehen.

Dadurch würden Aufseher und die Öffentlichkeit in falscher Sicherheit gewiegt, und das könne verhindern, dass Bankenaufseher rechtzeitig eingreifen. Denn wenn erst einmal die Vorschriften verletzt würden, sei es häufig zu spät.

Defizite bei Liquiditätsregeln

Der Bericht untersucht auch mögliche Mängel in bestehenden Vorschriften, insbesondere hinsichtlich der Liquidität. Die unerwartete Geschwindigkeit, mit der Kunden ihre Einlagen von krisengeplagten Instituten abzogen, hat Aufseher überrascht. Eine Überlegung ist, ob Banken häufiger ihre Liquiditätslage melden sollten.

Ein weiterer grundlegender Aspekt betrifft die Verpflichtung der Banken, Reserven für Liquidität zu halten, um 30 Tage lang Einlagenabflüsse in Stressphasen zu bewältigen. Bei der Credit Suisse waren die Abflüsse bei bestimmten Einlagen jedoch dramatischer als erwartet. Die Reserven deckten auch den operativen Liquiditätsbedarf ab, wie etwa Puffer für Zahlungs- und Clearingstellen. Daher wird nun hinterfragt, ob Annahmen über die Einlagenstabilität überdacht werden sollten und in welchem Maße die Puffer für andere Zwecke genutzt werden könnten.

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