Heute finden Sie wieder den gewohnten Rückblick auf die internationalen Finanztrends der Woche. Darin enthalten sind Hinweise auf Beiträge zu Bankfilialen, Digitalisierung und weiteren spannenden Themen.
Angesichts anhaltend rückläufiger Erträge und Veränderungen im Kundenverhalten werden weltweit immer mehr Bankfilialen geschlossen. Man hat den Eindruck, der komplette, ehemals hochgerühmte stationäre Vertriebskanal steht auf dem Prüfstand. Allerdings gibt es zunehmend Stimmen, die davor mahnen, alles auf die digitale Karte zu setzen. Selbst junge digital affine Kunden würden Wert auf persönlichen Kontakt und Beratung legen.
Zur Zukunft der Bankfilialen in der digitalen Welt
Lisa Joyce beschreibt auf Financial Brand einen Konsens, dass es auch in Zukunft Bankfilialen gäbe. Unklar sei allerdings, wie viele eine Bank benötige und wie groß diese seien müssten. Klar sei allerdings, dass Filialen sich von Transaktionszentren zu Beratungszentren wandeln müssten. Dem richtigen Design komme dabei eine zentrale Bedeutung zu.
Mehr dazu hier: How to Get Branch Design Right in the Digital Age
Passend dazu zitiert Bankinnovation eine aktuelle Analyse des Wall Street Journals, wonach in den USA in den vergangenen 12 Monaten mehr als 1.700 Bankfilialen geschlossen wurden. Das seien so viele Schließungen in einem Jahr wie zuletzt in der Weltwirtschaftskrise.
Mehr dazu hier: Digital Banking Leads to Most Bank Branch Closings Since Great Depression
Tom Long skizziert auf BAI Banking Strategies einen Weg, wie Banken durch Kostenverschiebungen mehr aus ihren Filialen machen könnten. Die Optimierung des stationären Vertriebsnetzes erfordere die Berücksichtigung von Kundenbedarf und angestrebtem Wachstum. Neue Technologien könnten dazu beitragen, die Kundenerfahrung in Filialen zu verbessern und eine optimale Verbindung von Kundenservice und Kosteneffizienz zu erreichen.
Mehr dazu hier: How cost shifting helps banks make the most of branches
Digitales Banking weiterentwickeln
Doch auch der digitale Vertriebskanal selbst muss weiterentwickelt werden. Banken müssten, wie andere Branchen auch, ihre Leistungen an die zunehmend digitalen Kundenerwartungen anpassen. Vor allem die Generation der nach 1980 geborenen Kunden (Millenials) habe andere Erwartungen. Dazu gehörten die vollständige Digitalisierung und digitale Abschlussfähigkeit der Produkte ebenso, wie Transparenz, Authentizität oder Design schreibt Aley Kreger auf Finextra. Service, so sein Fazit müsse den Kunden und seinen Bedarf in den Mittelpunkt stellen.
Mehr dazu hier: How Digital Banking Can Meet Young Customers’ Expectations to Survive in the Age of Disruption
Dass es gar nicht so einfach ist, immer und nachhaltig Kundenerwartungen zu erfüllen, beschreibt Ray Wizbowski auf Financial Brand. Mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der sich Technologien weiterentwickeln, steigen auch die Ansprüche und Erwartungen der Konsumenten. Geldinstitute müssten sich darauf einstellen und eine „Kultur der Ungeduld“ entwickeln.
Mehr dazu hier: Culture of Impatience Impacting Consumer Expectations
Wie in Bankfilialen High Tech mit High Touch kombiniert werden kann, zeigt ein Artikel von Stefanos Mytilineos, Verantwortlicher für die Digitalisierung der griechischen Piraeus Bank, anhand einiger Beispiele. Der Fokus dabei liegt auf der Weiterbildung der Kunden, Senkung von Transaktionskosten und einer erweiterten intuitiv erfassbaren Funktionalität. Ziel sei die Steigerung der Customer Experience.
Mehr dazu hier: Using Digital Technology to Improve Banking Inclusion
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Einstieg der Tech-Konzerne ins Banking?
Vieldiskutiert wird ja immer wieder ein möglicher Einstieg der großen Technologiekonzerne. Chris Skinner sieht nicht nur die GAFAs (Google, Apple, Facebook und Amazon) als potentielle Herausforderer der etablierten Banken sondern auch en chinesischen Giganten Baidu (Suchmaschine), Ant (Alibaba) und Tencent (Sofortnachrichtendienst), den sogenannten BATs.
Mehr dazu hier: The real financial plans of the tech titans (#GAFA #BAT)
Wie Banken ihre Kunden besser verstehen
Banken und Sparkassen müssen besser verstehen, wie Menschen Informationen verarbeiten, wie sie sich entscheiden, etwas zu kaufen (oder nicht) und wie viel sie ausgeben (oder nicht). Eine Nutzung von Prinzipien der Neurowissenschaft, der Verbraucherpsychologie und der Verhaltensökonomie entscheidet über den Unterschied zwischen mittelmäßigen und erfolgreichen Marketing-Kampagnen.
Mehr dazu hier: The Irresistible Power of Neuroscience: How Financial Marketers Get Inside Consumers’ Minds
Kundenfragen zum Bitcoin-Hype
Und zu guter Letzt noch der Hinweis auf einen interessanten Beitrag, wie Banken Fragen ihrer Kunden zum Thema Kryptowährungen behandeln.
Mehr dazu hier: How to handle questions about cryptocurrency from your customers