Kunden von Banken und Sparkassen nehmen die Digitalisierung offenbar vor allem als willkommenes zusätzliches Angebot wahr. Eine neue Studie zeigt, dass Bankfilialen von rund 80 Prozent der Deutschen aktiv genutzt werden.
Der digitale Branchenverband bitkom ist sicherlich unverdächtig, wenn es um eine positive Zukunft der Bankfiliale geht. Gleichwohl zeigt seine aktuelle Studie zum digitalen Banking in Deutschland, dass der stationäre Vertriebskanal aus der Gegenwart der Banken und Sparkassen nicht wegzudenken ist. Und auch sonst enthält die Umfrage wieder einige interessante Fakten.
Online Banking steigt weiter an
Das vielleicht wichtigste Ergebnis der Studie: Immer mehr Deutsche nutzen mittlerweile Online Banking. Gegenüber dem Vorjahr nennt bitkom eine Steigerung von acht Prozentpunkten auf insgesamt 70 Prozent.
Der Wert ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Denn schon im Vorjahr vermeldete bitkom mit 62 Prozent eine deutlich höhere Online-Banking-Quote als zum Beispiel der Bankenverband, der etwas später lediglich einen Wert von 50 Prozent nannte. Fraglich, dass die Differenz nur aus der bei bitkom um zwei Jahren jüngeren Befragungsgruppe resultiert.
Unbestritten bei allen Quellen ist allerdings, dass lediglich Ältere noch zurückhaltend beim digitalen Zugriff auf ihre Konten sind, den alle anderen Altersgruppen mit deutlicher Mehrheit nutzen.
Bankfilialen bleiben weiter gefragt
Befragt nach der Zukunft der Banken erwarten 86 Prozent, dass die Zahl der Bankfilialen in den kommenden 10 Jahren stark zurückgehen wird. 48 Prozent erwarten sogar, dass es in 20 Jahren in Deutschland überhaupt keine Filialbanken mehr geben wird.
Die aktuelle Realität scheint jedoch eine gänzlich andere zu sein. So sind zwar für 67 Prozent der Kunden digitale Angebote wie Online-Banking, Banking-App oder Online-Beratung wichtig, aber genauso viele Kunden legen Wert auf die persönliche Beratung am Schalter. Und immerhin 58 Prozent erwarten Bankfilialen, die sie schnell erreichen können.
Und tatsächlich nutzen die Menschen nach eigener Aussage in nahezu unverändert hohem Ausmaß die Möglichkeit eines Filialbesuchs:
- 47 Prozent nutzen sowohl Filialen als auch Online Banking, um Bankgeschäfte zu tätigen (ein Plus von 4 Prozent gegenüber 2004).
- 30 Prozent gehen ausschließlich in eine Filiale (ein Minus von 17 Prozentpunkten gegenüber 2014).
- Lediglich 22 Prozent nutzen ausschließlich Online Banking, gegenüber 2014 immerhin ein Zuwachs von 12 Prozentpunkten.
Unter dem Strich bedeutet dies, dass fast 80 Prozent der Befragten (auch) Bankfilialen nutzen. Gegenüber 2014 sind das lediglich 10 Prozentpunkte weniger. Es erscheint also mehr als verfrüht, vom Tod der Bankfiliale zu sprechen.
Der Laptop ist das am häufigsten genutzte Endgerät
Überraschend fällt die Analyse der für das Online Banking verwendeten Endgeräte aus. Nicht das Smartphone sondern der Laptop-PC verzeichnet die höchste Wachstumsrate seit 2015 und ist der dominierende Zugangskanal zum Online Banking, gefolgt vom klassischen Desktop-PC. Erst an dritter Stelle folgt das Smartphone, könnte allerdings den Desktop bald schon von Position 2 verdrängen.
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