Ob elektronischer Fingerabdruck oder FaceID: Biometrische Authentifikationsverfahren kommen bei deutschen Bankkunden gut an. Was sie daran schätzen, wofür sie sie einsetzen und was in Zukunft alles möglich ist, zeigt eine aktuelle Studie.
Ist das biometrische Authentifizierungsverfahren der neue Standard im Bankgeschäft? Glaubt man einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC, ist es zumindest auf einem guten Weg dahin. Demnach liegt der Anteil der deutschen Bankkunden, die sich in ihr Online-Banking-Konto via digitalem Fingerabdruck oder FaceID anmelden, inzwischen bei 51 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um elf Prozent seit 2018. Zudem sei der Anteil der Deutschen, die mit diesen biometrischen Verfahren Überweisungen tätigen oder ihren Kontostand abfragen, in den vergangenen vier Jahren um jeweils neun Prozent auf 45 (Überweisungen) bzw. 39 Prozent (Konstostand) gewachsen.
Die Sicherheitsbedenken nehmen ab
Das liegt wohl auch daran, dass sich die Deutschen bezüglich Sicherheitslücken sorgen: Vor vier Jahren stellten die Studienautoren fest, dass die Deutschen große Bedenken hatten, mit biometrischen Verfahren zu zahlen. Das habe sich geändert. Demnach schwächten sich etwa Befürchtungen, dass Gesundheitsdaten ausgelesen werden könnten, von 61 Prozent auf 51 Prozent ab.
Insbesondere den elektronischen Fingerabdruck oder das FaceID-Verfahren halten die Deutschen für sichere Verfahren (73 Prozent). Das entspricht einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zur Vorgängerstudie (2018). Nur die Autorisierung über ein zusätzliches Gerät wurde von 78 Prozent der Befragten als noch sicherer angesehen. Allerdings war jeder Dritte der Meinung, dass die biometrischen Verfahren nutzerfreundlicher seien als die Authentifizierung über einen TAN-Generator.
Neben der Nutzerfreundlichkeit schätzen die Menschen an den biometrischen Verfahren, dass sie fälschungssicher (91 Prozent), einzigartig (86 Prozent), beständig (85 Prozent) und schnell (80 Prozent) seien.
Deutsche kaufen öfter mithilfe von biometrischen Verfahren ein
Was biometrische Authentifizierungsverfahren angeht, sorgen sich die Menschen mittlerweile übrigens weniger beim Einkauf, sondern eher in den Bereichen öffentliche Verkehrsmittel oder Automaten. Ansonsten vor Hacker-Angriffen (67 Prozent) oder dem Anlegen von Bewegungs- und Nutzungsprofilen (65 Prozent) mittels biometrischer Verfahren.
Weitere Anwendungen für biometrische Authentifizierungsverfahren
Und wofür verwenden Bankkunden Verfahren wie den elektronischen Fingerabdruck oder FaceID? Mit 51 Prozent steht die Anmeldung zum Online-Banking auf Platz eins. Es folgt die Überweisung mit 45 Prozent. 39 Prozent nutzen diese Verfahren, um Kontoinformationen abzufragen, 39 Prozent, um die eigenen Kundendaten zu ändern.
Weniger häufig setzen sie damit auf die Ausführung eines Wertpapiergeschäfts (18 Prozent) oder den Abschluss eines Kreditvertrages (15 Prozent). 31 Prozent der Umfrage-Teilnehmer möchten keine biometrischen Verfahren nutzen.
Weitere Anwendungsfälle für biometrische Authentifizierung
Als weitere Anwendungsfälle können sich je 60 Prozent der Befragten ebenfalls vorstellen:
- Zugangskontrollen zu Gebäuden oder am Flughafen.
- Kontaktloses Bezahlen über eine Bankkarte mit integriertem Fingerabdrucksensor.
- mobiles Bezahlen an der Ladenkasse über ein Online-Bezahlsystem.
Besonders offen dafür seien die 18- bis 29-Jährigen (rund 70 Prozent).
Die Studie „Biometrische Authentifizierungsverfahren für Bankgeschäfte“ können Sie hier direkt herunterladen.
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