Das Bezahlverhalten der Konsumenten beim Einkaufen ändert sich langsam aber stetig. Kartenzahlungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Mobiles Bezahlen fristet aber noch ein Nischendasein.
Bargeld beliebt, aber …
Der Verband Bitkom hat vor kurzem eine Befragung zum Thema Bezahlgewohnheiten durchgeführt. Danach ist Bargeld weiterhin die beliebteste Zahlungsart beim Einkaufen vor Ort. Nahezu zwei Drittel der Deutschen zahlen dort bevorzugt mit Scheinen und Münzen. Von ihnen sagen 75 Prozent, dass sie ihre eigenen Finanzen so besser kontrollieren könnten. Doch fast jeder zweite Barzahler gibt auch an, dass Einzelhändler keine anderen Zahlungsmöglichkeit zuließen.
Bargeldlos im Vormarsch
Viele Konsumenten zahlen jedoch ohne Münzen und Scheine aus dem Portmonee zu zücken. Im Geschäft greift jeder Dritte ab 14 Jahren bevorzugt zur Girokarte, Kreditkarte oder zu einem mobilen Zahldienst über das Smartphone. Dies entspricht rund 24 Millionen Bundesbürgern.
Und Sicherheit ist dabei ein wichtiger Motivationsfaktor: 55 Prozent Kunden die lieber bargeldlos zahlen, geben dafür Sicherheitsgründe an. Für 45 Prozent ist die Karte komfortabler als Bargeld.
Kein Bargeld mehr in 2030?
Insgesamt erwarten Konsumenten einen zunehmenden Trend für bargeldlose Zahlungen. Gut jeder vierte Bundesbürger hält es für wahrscheinlich, dass im Jahr 2030 fast kein Bargeld mehr in Deutschland verwendet wird. Viele Verbraucher wollen künftig verstärkt das Smartphone zum Bezahlen einsetzen. Immerhin jeder Fünfte kann sich das vorstellen und will beim Einkaufen keine Geldbörse mehr mitnehmen. Dies entspricht rund 14 Millionen Bundesbürgern. Vor einem Jahr war es erst jeder Siebte (10 Millionen), der so dachte.
Mobile Payment ist besonders für Jüngere attraktiv. 43 Prozent der 14- bis 29-jährigen würden nur noch per Smartphone bezahlen. Von den 30- bis 49-jährigen können sich das 36 Prozent vorstellen. Bei Smartphone-Nutzern zwischen 50 und 64 Jahren wollen immerhin 21 Prozent die Geldbörse durch das Smartphone ersetzen.
Europäischer Vergleich
Ein Vergleich der Europäischen Zentralbank (EZB) mit anderen europäischen Ländern zeigt Unterschiede im Hinblick auf die Nutzung von Bank- und Kreditkarten. Während Deutsche durchschnittlich 39-mal pro Jahr per Karte zahlen und dabei Rechnungen im Gesamtwert von etwa 2.500 Euro begleichen, bezahlen Schweden pro Jahr im Schnitt 230-mal mit der Karte. Rumänen, Griechen und Bulgaren hingegen nutzen das Plastikgeld nur zwischen vier und siebenmal pro Jahr. Diese Unterschiede decken sich weitgehend auch mit den Erkenntnissen zur Nutzung von Online Banking, wo ebenfalls ein starkes Nord-Süd-Gefälle festzustellen ist.