Bundesligavereine sind mittelständige Unternehmen, die nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich gemanagt werden müssen. Eine Studie hat die Stärken und Schwächen der Fußball-Bundesligisten näher unter die Lupe genommen.
Um ihre finanzielle Grundlage zu stärken und neue Einnahmequellen zu erschließen müssen Profi-Fußballvereine eine Balance zwischen den Interessen der Kapitalgeber und der Fans finden. Je effizienter sie ihre wirtschaftlichen Mittel einsetzen, desto besser sind ihre Aussichten, langfristig im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.
Vor diesem Hintergrund hat die Unternehmensberatung Bain & Company die wichtigsten ökonomischen Kennzahlen der Vereine in der Fußball-Bundesliga untersucht. Grundlage der Analyse sind unterschiedliche Kennzahlen zu den entscheidenden Werthebeln im Profifußball – von Ticketverkäufen über Sponsoring und Merchandising bis hin zu Fanmobilisierung.
FC Bayern München bleibt vorne
Grundsätzlich gilt: Sportlicher Erfolg fördert auch den ökonomischen Erfolg. In der Saison 2022/2023 hat dies erneut der FC Bayern München gezeigt. In der zweiten Auflage des Bundesliga-Benchmarkings hat der Klub seine Spitzenposition verteidigt und die beiden Champions-League-Teilnehmer 2023/2024 Union Berlin und Borussia Dortmund sowie Eintracht Frankfurt und den 1. FC Köln auf die Plätze verwiesen.
Bayern München ist vor allem im Bereich Sponsoring und bei der Gewinnung internationaler Investoren führend. Der Verein erzielt pro Sponsor im Durchschnitt über 7,5 Millionen Euro Umsatz. Im Vergleich dazu liegen zwei Drittel der etablierten Bundesligisten bei durchschnittlich weniger als einer Million Euro pro Sponsor.
Von den Besten lernen
Die Analyse zeigt auf, in welchen Bereichen die Vereine besonders gut abschneiden und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Indem sich die Vereine an den Spitzenreitern der jeweiligen Erfolgsfaktoren orientieren, können sie mit überschaubarem Aufwand ungenutzte Möglichkeiten erschließen.
So liegt Bayer Leverkusen beim Merchandising an der Spitze – kein anderer Klub erzielt höhere Umsätze pro Fan. Die Traditionsvereine Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen erreichen hingegen nur etwa ein Drittel dieser Umsätze.
In den sozialen Medien dominiert der VfB Stuttgart. Obwohl die Schwaben in der Saison 2022/2023 gegen den Abstieg kämpften, verzeichneten sie die höchste Anzahl an Instagram-Likes pro 1.000 Follower. Im Vergleich dazu mussten sportlich erfolgreichere Vereine wie Borussia Dortmund und Bayern München, trotz ihrer weitaus größeren Fangemeinden, mit deutlich weniger Likes auskommen.
Der 1. FC Köln konnte neue Maßstäbe bei der Gewinnung zusätzlicher Mitglieder in der Fanbasis setzen.
Balance zwischen Interessen von Kapitalgebern und Fans
Um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, müssen die Bundesligisten regelmäßig die Interessen ihrer Fans und Kapitalgeber durch Potenzialanalysen erfassen und systematisch ausbalancieren. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wie die Diskussionen um Montagsspiele, die 50+1-Regel und zuletzt der gescheiterte Investoreneinstieg bei der DFL nach lautstarken Protesten der Fans zeigen.
Die Vereine sind gefordert, im Dialog mit allen Beteiligten weiterhin Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmen zu erkunden und so ihren finanziellen Spielraum zu erweitern. Zusätzliche Einnahmequellen können durch den Ausbau des digitalen Geschäfts, etwa durch eine Streaming-Plattform, erschlossen werden. Langfristig sollten die Bundesligisten, ähnlich wie die Vereine der US-amerikanischen Profiligen NFL und NBA, darauf hinarbeiten, ihren sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg durch eine breite digitale und analoge Präsenz weitgehend unabhängig voneinander zu gestalten.
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