Welche Städte haben weltweit am meisten Einfluss und sind gut für die Zukunft gerüstet? Eine Studie ist der Frage nachgegangen. Der Spitzenreiter verteidigte seine Position, deutsche Metropolen verlieren an Einfluss.
Führende globale Metropolen stehen in einem immer stärkeren Wettbewerb mit anderen aufstrebenden Städten auf der ganzen Welt, insbesondere mit solchen, die ihren Einwohnern einen ganzheitlichen Mehrwert bieten und dadurch als Magneten für begehrte globale Talente wirken.
Eine jährlich durchgeführte Studie der Unternehmensberatung Kearney hat den Einfluss und die Zukunftsaussichten von 156 internationalen Metropolen untersucht. Die Studie beleuchtet die gegenwärtige Leistung von insgesamt 156 Städten in den Bereichen Wirtschaftsaktivitäten, Humankapital, Informationsaustausch, Kulturangebot und politisches Engagement. Zudem gibt sie einen Ausblick, wie schnell und gut Metropolen bei den Indikatoren Lebensqualität, Ökonomie, Innovation und Governance gegenüber den Top-Performern aufholen.
New York, New York
Internationaler Spitzenreiter bleibt, wie in den Jahren zuvor, New York, gefolgt von London, Paris und Tokio.
Die Top 10 des Global City Index 2023 im Überblick:
- New York (unverändert)
- London (unverändert)
- Paris (unverändert)
- Tokyo (unverändert)
- Peking (unverändert)
- Brüssel (plus 5 Plätze)
- Singapur (plus 2 Plätze)
- Los Angeles (minus 2 Plätze)
- Melbourne (minus 2 Plätze)
- Hong Kong (unverändert)
Deutsche Städte im Abwärtstrend
Für Deutschland zeigt sich dabei ein Abwärtstrend. Die deutschen Städte Berlin, Frankfurt, Düsseldorf und München verlieren an Einfluss und fallen in beiden Kategorien um mehrere Plätze ab. War Deutschland im Index 2022 noch mit drei Städten – Berlin, Frankfurt und München – unter den Top 30 Metropolen weltweit vertreten, sind es 2023 mit Abwärtsbewegungen nur noch Berlin auf Platz 16 (Vorjahr Platz 14) und Frankfurt auf Platz 27 (Vorjahr Platz 24). München liegt nunmehr auf Platz 31 (Vorjahr Platz 27).
Auch beim Zukunftspotential sieht es schlechter aus: Hatte die bayerische Metropole 2022 noch den 3. Platz belegt, so rutscht München jetzt auf Platz 9. Berlin hat ganze neun Plätze verloren und liegt nun auf Platz 21 (Vorjahr Platz 12), Düsseldorf auf Platz 25 (Vorjahr Platz 17) und Frankfurt auf Platz 26 (Vorjahr 21).
Herausforderungen für etablierte Weltstädte
Das Problem überfüllter und kostspieliger Stadtzentren hat bereits in vielen Regionen zu Bevölkerungsabwanderungen geführt. Die Einführung von „Remote Work“ während der Corona-Pandemie bedeutete, dass viele Arbeitnehmer nicht mehr an ihren physischen Arbeitsplatz gebunden waren. Infolgedessen verlagerte sich die Bevölkerung von den Stadtkernen in die Vororte und kleinere Städte.
Die Abwanderung in konkurrierende Metropolen, die einen attraktiveren Lebensstil bieten, hat sich durch „Remote Work“ und die Aufhebung der Reisebeschränkungen nach der Pandemie beschleunigt. Dies führt dazu, dass Kapitalströme weg von den traditionellen Metropolen in andere Regionen umgeleitet werden, die zu führenden Orten für Innovation und Wachstum werden. Dies wiederum zieht talentierte Arbeitskräfte an.
Dieser Trend wird durch generative KI, die die Fähigkeit besitzt, neue Inhalte basierend auf Benutzereingaben zu erstellen, verstärkt. Goldman Sachs prognostiziert, dass die weltweiten Investitionen in generative KI bis 2025 ein Volumen von 200 Milliarden Dollar erreichen könnten. Wenn KI zu geringeren Kosten außerhalb der Metropolen produziert werden kann, stellt dies eine Bedrohung für etablierte Städte dar.
Vier Wettbewerbsfaktoren für Städte
Wie können globale Städte also ihre strategischen Vorteile bewahren? Die Studie hebt vier zentrale Punkte hervor:
1. Wettbewerb um Talente
Städte, die eine hohe Lebensqualität, vielfältige kulturelle Erlebnisse und gute Rahmenbedingungen bieten, ziehen vermehrt kluge Köpfe an. Es ist wichtig, das Humankapital durch attraktive Angebote zu stärken. Dazu gehören die Förderung von Hochschulbildung und die Anziehung internationaler Studenten. Des Weiteren sollten Städte Bedingungen schaffen, um ihre Arbeitskräfte umzuschulen und flexibel einzusetzen.
2. Optimierung der sozialen Infrastruktur
Gemeinschaften mit reichhaltigen Vernetzungsmöglichkeiten werden langfristige Vorteile haben. Städte sollten daher ihre kulturellen Institutionen und Dienste stärken, die soziale Verbindungen fördern.
3 .Stärkung der öffentlichen digitalen Infrastruktur
Investitionen in eine digitale Infrastruktur sind entscheidend, um die Vernetzung von Städten zu fördern. Beispielsweise bezeichnet London dies als die Schaffung einer „intelligenten Stadt“. Eine robuste digitale Infrastruktur zieht neue Technologien an und fördert somit Innovationen und Wirtschaftswachstum.
4. Ermöglichung nachhaltiger Stromversorgung für Rechenzentren
Um Verzögerungszeiten zu minimieren und für weitere Fortschritte in der KI gerüstet zu sein, müssen Städte auf energieeffiziente Rechenzentren setzen. Laut Studie verbraucht die Ausführung eines KI-Algorithmus beispielsweise bis zu fünfmal mehr Energie als bisher.
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