Die Digitalisierung verändert das Kundenverhalten und die Beziehungen zwischen Konsumenten und Unternehmen. Viele Unternehmen haben sich beim Thema Big Data daher auf die Customer Experience am Front End konzentriert. Inzwischen gewinnen operative Prozesse wieder an Bedeutung.
Capgemini hat über 600 Führungskräfte aus fünf Branchen in den USA, China, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Skandinavien und den Niederlanden zum Thema Data-Analytics befragt. Demnach verschieben mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen den Fokus ihrer Big-Data-Projekte: Statt kundenbezogener Prozesse stehen nun operative Funktionen stärker im Vordergrund. Insgesamt gab es allerdings erhebliche Unterschiede im Erfolg der Maßnahmen.
Vier Gruppen bei der Nutzung von Big Data
In der Untersuchung wurden die Unternehmen vier Gruppen entsprechend ihres Erfolgs zugeordnet. Entscheidend für die Zuordnung war das Ausmaß, in dem die Unternehmen ihre Big Data- und Analytics-Aktivitäten in operative Kernprozesse integriert haben und wie erfolgreich sie damit sind:
- Game Changers (18 Prozent) haben die meisten ihrer Big Data- und Analytics-Initiativen mit den Geschäftsprozessen verflochten und angestrebte Erfolge auch realisieren können.
- Optimizers (21 Prozent) haben typischerweise bereits einen ersten Nutzen aus Big Data- und Analytics-Projekten in einigen wenigen operativen Geschäftsbereichen gezogen, aber noch keine komplexeren Vorhaben initiiert.
- Strugglers (20 Prozent) haben Big Data- und Analytics in den meisten Geschäftsprozessen eingesetzt, tun sich aber schwer, daraus Vorteile zu ziehen.
- Laggards (41 Prozent) sind dabei, Big Data- und Analytics-Projekte in ihren operativen Geschäftsbereichen zu starten. Die Mehrheit von ihnen hat Prototypen realisiert, kann davon aber noch nicht profitieren.
Deutsche Unternehmen mit Nachholbedarf bei Big Data
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg sind effektive Daten- und Governance-Prozesse. Während US-Unternehmen bei den Themen Analytics und Big Data nicht nur am weitesten fortgeschritten, sondern auch am erfolgreichsten sind, schneiden deutsche Unternehmen – auch im europäischen Vergleich – eher schlecht ab.
Während knapp die Hälfte der befragten US-Unternehmen Analytics als integralen Teil ihres Entscheidungsprozesses sieht, gilt das in Deutschland nur für 38 Prozent.
Dies liegt nicht nur an technischen Themen wie der Datenintegration oder der Nutzung externer Datenquellen, sondern auch an der Führung. Lediglich 14 Prozent der Operations-Analytics-Initiativen in Deutschland werden von Managern auf C-Level geleitet. Im Vergleich dazu liegt dieser Wert in Großbritannien mit knapp 41 Prozent und in den USA mit 33 Prozent deutlich höher.
Bei der umfassenden Integration von Analytics-Initiativen in die operativen Geschäftsprozesse liegt Deutschland mit einem Wert von 30 Prozent im Mittelfeld. Besonders groß ist der Aufholbedarf hierzulande bei der Integration von Daten, um diese für Analytics-Projekte nutzen zu können: Deutschland zählt hierbei mit elf Prozent zu den Schlusslichtern. Besonders weit sind Unternehmen aus den Niederlanden, die mit 32 Prozent das Feld anführen.
Schlüsselfaktoren für den Erfolg
Um erfolgreicher zu werden, müssten Unternehmen ihre Datensilos in den Griff bekommen, eine funktionierende Governance aufbauen und Betriebsmodelle für Analytics schaffen, die sich schneller skalieren lassen.
Bei erfolgreichen Unternehmen lassen sich insbesondere die folgenden Schlüsselfaktoren identifizieren:
- Sie integrieren Datenbestände aus der ganzen Organisation, um eine umfassende Sicht über alle operativen Prozesse zu bekommen.
- Sie erhöhen die Qualität und die Tiefe ihrer Daten aus operativen Prozessen, indem sie auch externe und unstrukturierte Daten nutzen.
- Sie begreifen Analytics als essenziellen Bestandteil von Entscheidungsprozessen im operativen Geschäft.
Infografik Erfolgreich mit Big Data
Die folgende Infografik enthält wichtige Ergebnisse der Studie und gibt Hinweise, wie Big Data und Data-Analytics erfolgreich genutzt wird.
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