Bedarf die Betriebswirtschaftslehre einer grundlegenden Reform? Axel Gloger meint ja und zeigt in seinem Bestseller „Betriebswirtschaftsleere“, warum und wie sie revolutioniert werden sollte.
Erich Sixt, Gründer des deutschen Marktführers in der Autovermietung, Hans Georg Näder, Chef von Otto Bock, dem Weltmarktführer für künstliche Gliedmaßen, Michael Dell, Gründer des PC-Herstellers Dell: allesamt erfolgreiche Unternehmer, die ganze Märkte aufgemischt haben. Gemeinsam ist ihnen, dass sie nicht BWL studiert haben.
Dies alleine reicht wohl noch nicht dazu aus, die Betriebswirtschaftslehre (BWL) an sich in Frage zu stellen. Im Jahr 2015 studierten an deutschen Hochschulen immerhin mehr als 400 000 junge Menschen dieses Fach.
Ist BWL veraltet?
Axel Gloger, seines Zeichens gelernter Volkswirt (was ihn aus Sicht eines Betriebswirtes natürlich von vorneherein verdächtig macht) behauptet in einem Buch, das erfolgreiche Unternehmen mit, ohne oder trotz BWL erfolgreich sind.
Nach Auffassung des Autors spricht BWL vor allem die für Kontrolle zuständige linke Gehirnhälfte an, nicht aber die rechte, in der Kreativität, Leidenschaft und Fantasie angesiedelt sind. Viel wichtiger seien aber gesunder Menschenverstand, Leidenschaft und Sparsamkeit.
In einem informativen Streifzug zeigt er die vielen Schwächen der deutschen Betriebswirtschaftslehre auf. Dabei lässt er Studierende und Lehrende, Praktiker und Wissenschaftler zu Wort kommen. Sie alle unterstützen seine These: dass nämlich die in den vielen Hochschulen gelehrte Betriebswirtschaftslehre im letzten Jahrhundert stecken geblieben sei und dringend reformiert werden müsse. Das Fach lehre veraltetes Denken, sei zu einseitig und zu theoretisch. Mehr noch: BWL sei zu einem Problem geworden. Ihre Maximen vom schnellen Vorteil und der Jagd nach Effizienz hätten uns u.a. in die Finanzkrise getrieben.
Hauptkritikpunkt des Autors ist, dass der Mittelstand, als tragende Säule der deutschen Wirtschaft, in der Betriebswirtschaftslehre nicht vorkomme. Das Studium bilde stattdessen höhere Sachbearbeiter für bürokratisch geführte Industriekonzerne aus, die gut sind im Auswendiglernen von Bullet-Point-Wissen.
BWL für die Zukunft
Immerhin lässt Gloger es nicht alleine bei der Aufzählung von Gründen bewenden, warum die Betriebswirtschaftslehre revolutioniert werden sollte. Er zeigt Ansatzpunkte für eine BWL der Zukunft auf. So sollten den Studierenden vermehrt Metawissen in Form von Herangehensweisen und Denkroutinen vermitteln. Im Vordergrund sollte nicht repetitives Lernen um das Abspulen von Fakten stehen, sondern die Fähigkeit, zu denken, sich auszudrücken und sich Techniken anzueignen und sich Wissen zugänglich zu machen. Dies Art von umfassend gebildeten und nicht nur ausgebildeten Bewerbern sei es, die Unternehmen bereits heute suchten: Selbstständig denkende, handelnde und entscheidende Mitarbeiter.
Über den Autor Axel Gloger
Axel Gloger ist diplomierter Volkswirt. Als Wirtschaftsjournalist war er viele Jahre Autor der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Nach Stationen im Management verschiedener Unternehmen arbeitet er heute als Chairman der Denkfabrik Trend Intelligence und als Wirtschaftsjournalist.
„Betriebswirtschaftsleere“ als Buch oder Zusammenfassung
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