Bei einem schweren Luftangriff auf Bielefeld am 30. September 1944 wurde das Gebäude schwer beschädigt. Der an der Herforder Straße gelegene Teil wurde leichter getroffen, der an der heutigen Stresemannstraße liegende Gebäudeteil wurde teilweise zerstört, so auch die Kassenhalle. Der Geschäftsbetrieb wurde notdürftig in einer in den Bereich der früheren Kassenhalle errichteten Baracke weitergeführt. Der Wiederaufbau zog sich hin und wurde erst am 15. Januar 1950 mit einer Neueröffnung der Räumlichkeiten abgeschlossen.
Mit dem beginnenden Wirtschaftswunder zeigte sich, dass das Gebäude den Anforderungen des Geschäftsbetriebes nicht mehr gewachsen war. Die Stadt-Sparkasse wuchs stetig, ein Ausbau war dringend erforderlich. In dieser Zeit begann auch der massive Ausbau des Zweigstellennetzes.
Die Hauptstelle wurde von 1955 bis 1957 erweitert. Dazu gehörte unter anderem ein neuer Gebäudeteil an der Herforder Straße, der Kolonadengang und Teile des Kassenhallentraktes. Teile dieses Umbaus stehen heute unter Denkmalschutz.
Das Bild zeigt die weitläufige Kassenhalle dieser großen Bankfiliale im Jahr 1957. Die Glasdecke schuf schon damals durch das Tageslicht eine natürliche Atmosphäre und ist bis heute Bestandteil des architektonischen Konzeptes.
Ein Blick in den Tresorraum. Vor rund 60 Jahren war dies das Herzstück einer Bank. Heute ist es wohl eher das Rechenzentrum.
Kunden hatten dort wie heute ihre Schließfächer, aber auch die Sparkasse selbst nutzte den Tresor zur Aufbewahrung von Geld und Sorten.
In den 60er Jahren wurde noch direkt in den Bankfilialen gebucht. Zahlreiche elektromechanische Rechenmaschinen waren daher fester Bestandteil der Ausstattung – und machten einen Höllenlärm.
Aus heutiger Sicht würde man die Schalter der Bankfiliale als spartanisch bezeichnen. Immerhin gab es zwischen Kunden und Bankmitarbeitern kein Glas oder sonstige Absperrungselemente.
Froh wäre man heute wohl, wenn noch immer so viele Kunden hinter dem Banktresen stünden. Doch in den 60ern gab es noch keine SB Terminals geschweige denn so etwas wie Digitalisierung der Bankdienstleistung.
Der nächste große Umbau der Filiale erfolgte 1977, nach der Fusion der drei Bielefelder Sparkassen zur heutigen Sparkasse Bielefeld. Mit dem Bau der neuen Sparkassenzentrale in Sieker wurde aus der alten Hauptstelle die neue „City-Geschäftsstelle“ und bis heute größte Filiale der Sparkasse.
Die Schalterhalle der City-Geschäftsstelle in den damals modernen gelben Farbtönen gehalten. Typisch für die damalige Zeit waren auch die runden Sitzsofas für die Kunden zum Warten und die kleinen Schreibtische mitten im Raum, an denen Kunden Überweisungen ausfüllen konnten.
Auch Mitarbeiter saßen zu diese Zeit hinter dem Tresen, meist tiefer als der „König Kunde“.
In den Jahren 1996 und 2005 erfolgten weitreichende Modernisierungen der City-Geschäftsstelle.
Hier ein Blick in die Schalterhalle. Deutlich zu sehen sind die damals üblichen verglasten Kassenschalter, bei denen in der Regel Panzerglas verwendet wurde.
Der gegenüber den Kassen liegende Service- und Beratungsbereich präsentierte sich schon 1996 sehr offen. Helles Holz und verglaste Beratungskabinen sollten eine behagliche Atmosphäre für die Kunden schaffen. Aus heutiger Sicht sind die Farben deutlich angenehmer als in den 70er Jahren, aber jede Epoche hat halt ihre Mode, auch in architektonischer Hinsicht.
Das vermeintliche Glasdach, das der Betrachter wiederzuerkennen glaubt, ist zu dieser Zeit übrigens eine beleuchtete Deckenfläche.
Das Bild zeigt den zur Fußgängerzone gelegenen Eingangsbereich im Jahr 2010. Bis 1012 erfolge noch einmal ein kompletter Umbau dieser großen Sparkassenfiliale.
2012 war der Umbau des gesamten Gebäudes abgeschlossen. Die Bankfiliale erstrahlt seit dem 23. Januar 2012 in neuem Glanz.
Im Bild der neue Eingangsbereich, so wie er sich auch heute für die Kunden darbietet.
Aus der ehemaligen Filiale ist ein Beratungszentrum mit angeschlossenem ImmobilienCenter geworden. Hier ein Blick in den Eingangsbereich des Schalters und die Beratungszonen.
Die weitläufige Schalterhalle heute. Der Lichteinlass von oben erinnert wieder an das Glasdach und die Grundphilosophie des Architekten aus den 50er Jahren.
Es gibt zahlreiche Servicepoints für die alltäglichen Bankgeschäfte und für kleinere Beratungen der Kunden.
Ein Blick aus der Nähe auf die modernen Service- und Beratungstresen. Im Gegensatz zu den 70er Jahren stehen heute Bankmitarbeiter und Kunde, zumindest bei den in kürzerer Zeit abzuhandelnden Themen an den Servicepoints.