Einer aktuellen Studie zufolge gewinnt Biodiversität in der Finanzbranche zunehmend an Bedeutung. Dabei spielen die Integration in Investmentprozesse und das Risikomanagement eine wichtige Rolle.
Eine Vielzahl von Studien, darunter auch solche der OECD, weisen darauf hin, dass ein Rückgang der Biodiversität und der damit verbundenen Ökosystemleistungen negative Auswirkungen auf die Wertentwicklung von Finanzprodukten haben kann. Biodiversität umfasst dabei nicht nur die Vielfalt von Arten und Genen, sondern auch die Vielfalt der Ökosysteme.
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) analysiert seit 2005 jährlich die Trends nachhaltigkeitsbezogener Investments in Deutschland und Österreich. In diesem Jahr wurde erstmals auch die Berücksichtigung von Biodiversität erfasst.
Trotz regulatorischer und politischer Unsicherheiten blicken die Befragten demnach optimistisch auf das Jahr 2024: 82 Prozent von ihnen erwarten ein Wachstum nachhaltiger Geldanlagen.
Biodiversität wird wichtiger
Die Umfrage zeigt, dass bereits ein Drittel der befragten Finanzunternehmen Biodiversitätsrisiken in ihren Investmentprozessen berücksichtigt. 16 Prozent der Befragten haben bereits erste Risikoanalysen durchgeführt, und 13 Prozent haben relevante Risikotreiber identifiziert.
Die Nutzung von Daten-Tools ist von entscheidender Bedeutung für eine umfassende Biodiversitätsanalyse des Portfolios. Bereits 43 Prozent der Befragten haben entsprechende Tools getestet. Des Weiteren haben 31 Prozent der Teilnehmer Richtlinien implementiert, um die negativen Auswirkungen ihrer Investitionen auf die Biodiversität zu minimieren.
Soziale Themen rücken in den Fokus
Auch soziale Themen rücken zunehmend in den Fokus von Finanzunternehmen. Während die EU-Regulierung bislang vor allem das „E“ in ESG behandelt, zeigt die Studie, dass sich Finanzmarktteilnehmer teilweise bereits mit sozialen Aspekten befassen und soziale Kriterien bei der nachhaltigen Kreditvergabe berücksichtigen.
Dennoch empfinden 54 Prozent der Befragten die Datenlage im Bereich Soziales als unzureichend bis völlig unzureichend. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für die Entwicklung eines Social Investment Frameworks.
Sorgen über politische Entwicklungen und Anti-ESG-Bewegungen
Die Umfrage zeigt auch, dass viele Befragte Bedenken im Hinblick auf die aktuellen politischen Entwicklungen haben. Politische und gesellschaftliche Entwicklungen stellen eine erhebliche Herausforderung für die nachhaltige Investmentbranche dar, insbesondere durch Parteien, die sich als Anti-ESG-Bewegungen positionieren und den menschengemachten Klimawandel leugnen. So könnten ein möglicher Rechtsruck und Anti-ESG-Bewegungen eine Abkehr von nachhaltigen Geldanlagen zur Folge haben.
Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, einen sachlichen und respektvollen Diskurs zu führen, um wissenschaftliche Fakten korrekt zu vermitteln und populistischen Bewegungen sowie Desinformationskampagnen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
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