Die Rolle biometrischer Technologien in der FinTech-Revolution

Vorteile für Finanzinstitute und Kunden

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Sprach-, Gesichts- und Fingerabdruckerkennung werden zunehmend zum Standard für die Fernlegitimierung von Zugängen und Transaktionen. Der vorteilhafte Einsatz biometrischer Technologien im Banksektor hängt allerdings von vielen Kriterien ab.

Vorteile beim Einsatz von Biometrie im Banking

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Biometrische Merkmale wie das Gesicht oder der Fingerabdruck sind ein unerlässliches Werkzeug für Unternehmen oder für die öffentliche Verwaltung, um die Identität der Nutzer zu überprüfen – sowohl persönlich als auch aus der Ferne. Dank der Fortschritte bei der Entwicklung und Implementierung von Video-Identifikationssystemen ist aus Verfilmungsstoff nun Realität geworden. Technologieunternehmen aus dem Finanzsektor (auch FinTechs genannt) gehören heute zu den wichtigsten Förderern dieser Lösungen. Ein Blick hinter die Kulissen einer zukunftssicheren Technologie.

Der Nutzen biometrischer Technologien für Finanzinstitute

Der FinTech-Sektor ist in den letzten Jahrzehnten in rasantem Tempo gewachsen, wobei Remote-Banking-Lösungen immer mehr Verbreitung finden, um den Ansprüchen der Nutzer nach mehr Autonomie und Flexibilität gerecht zu werden. Laut Analysten wird dieser Wandel zwischen 2017 und 2024 voraussichtlich zu einer Verdoppelung der Erträge von FinTech- führen.

Dieses exponentielle Wachstum begünstigt jedoch Betrug, der nicht nur relevante finanzielle Auswirkungen hat, sondern auch den Ruf der betroffenen Organisation negativ beeinflusst. Schließlich zeigen solche Vorfälle einen Mangel an Sicherheit im Unternehmen auf.

In diesem Szenario ist die Gesichtsbiometrie ein unverzichtbares Hilfsmittel für das „Neo-Banking“, insbesondere für die Fernüberprüfung der Identität von Kunden: Dank künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und der Entwicklung von Erkennungsalgorithmen verhindern und reduzieren die Fortschritte bei der Fernidentifizierung von Personen Verbrechen wie Identitätsdiebstahl oder Geldwäsche. Außerdem ermöglichen sie FinTechs oder online tätigen Organisationen des Finanzsektors, die für das gesamte Segment geltenden Sicherheits- und Know-Your-Customer-Anforderungen zu erfüllen.

Erwähnenswert dabei ist auch die Tatsache, dass der Einsatz digitaler Identifizierungsverfahren nicht ausschließlich für Neo-Banken bestimmt ist: Immer mehr traditionelle Kreditinstitute, Versicherungen und öffentliche Einrichtungen nutzen biometrische Technologien, um den Aufbau und die Aufrechterhaltung einer Fernbeziehung zu ihren Kunden und Bürgern zu begünstigen.

Aber was genau sind biometrische Technologien?

Unter Biometrie versteht man die präzise Erkennung von Personen anhand ihrer körperlichen oder verhaltensbedingten Merkmale wie Gesicht, Stimme, Fingerabdruck oder Augen-Iris, ergo deren Verwendung zur Identifizierung von Nutzern von Dienstleistungen aller Art.

Da die genannten Merkmale für jede Person einzigartig sind und daher nicht ohne Weiteres nachgeahmt werden können, eignen sie sich ideal für den Schutz sensibler Vorgänge wie finanzielle Ferntransaktionen. Durch den Einsatz biometrischer Technologien können die Probleme gelöst werden, die mit der Anonymität des Internets und der sozialen Medien einhergehen, und bieten gleichzeitig eine intuitive, praktische und blitzschnelle Lösung für die Abwicklung alltäglicher Vorgänge von Kunden und Mitarbeitern, deren Rolle eine Identifizierung erforderlich macht.

Drei Hauptverwendungszwecke für biometrische Daten

Im Allgemeinen gibt es drei Hauptverwendungszwecke für biometrische Daten:

  1. Remote-Onboarding,
  2. Rechtsgültiger Vertragsabschluss sowie
  3. Identitätsprüfung und ID-Abgleich.

1. Remote-Onboarding

Dieser Prozess dient der ersten Identitätsüberprüfung bei Anmeldung eines neuen Kunden. Dabei werden Gesichts-Benchmarks registriert. Dank der neuesten Technologien wird das digitale Onboarding auf wenige Minuten reduziert, die für die Dokumentenüberprüfung und die Video-Identifizierung in Echtzeit benötigt werden. Dieses Verfahren hat auch den Vorteil eines doppelten Einsatzmodus; es kann synchron (in einer Videokonferenz) oder asynchron (also von einem Agenten nachbearbeitet) genutzt werden.

2. Rechtsgültiger Vertragsabschluss

Biometrie wird eingesetzt, um Verträge zwischen Kunden und Anbietern eines Produkts oder einer Dienstleistung (z. B. einer Hypothek oder einer Versicherung) mittels Identitätsüberprüfung per Video-Identifizierung zu validieren. Danach folgt eine qualifizierte elektronische Unterschrift, die die gleiche Zuverlässigkeit einer handschriftlichen Unterschrift aufweist, wenn sie von zertifizierten europäischen eTrust-Dienstanbietern geliefert wird, die der DSGVO, eIDAS, AML und weiteren strengen Vorschriften in Bezug auf Datenschutz und Betrugsbekämpfung unterliegen.

3. Identitätsprüfung und ID-Abgleich

Der Video-Identifizierungsprozess gewährt in wenigen Sekunden einen legitimen Zugang zu Web-Plattformen, mobilen Anwendungen, Intranets, Außenstellen usw. und wird häufig als zweiter Identifikationsfaktor verwendet. Das KI-basierte System erkennt „lebende“ Personen, was bedeutet, dass weder statische Bilder noch registrierte Videos oder ähnliche Täuschungsversuche den Zugang zum Dienst ermöglichen.

Erhebliche Verbesserungen durch Biometrie

Biometrische Technologien haben unbestreitbare Vorteile für den reibungslosen Betrieb von FinTechs – sowohl für Mitarbeiter als auch für Nutzer:

  • Sie erhöhen die Kundenzufriedenheit und fördern die Beziehung zum Kunden durch eine einzigartige, optimierte Benutzererfahrung.
  • Sie vereinfachen die Arbeitsabläufe und Aufgaben der Mitarbeiter.
  • Sie verbessern die Sicherheit von Fern- und Zweigstellenoperationen.
  • Sie verhindern Straftaten wie Identitätsdiebstahl und Geldwäsche.
  • Sie ermöglichen die Aufbewahrung von Dokumenten und forensischen Beweisen in digitalem Format.

Digitale Technologie vereinfacht Finanzprodukte

Darüber hinaus hat digitale Technologie es den traditionellen Banken ermöglicht, ihre Dienstleistungen (Zahlungsverkehr, Kontoüberprüfung, Antragstellung etc.) rund um die Uhr anzubieten. Das führt für die Öffentlichkeit – insbesondere für Millennials (Generation Y) und Centennials (Generation Z), die Hauptanwender dieser Technologien sind – zu einer größeren Erleichterung bei der Erledigung lästiger Aufgaben wie dem Bezahlen von Rechnungen oder der Überprüfung der persönlichen Finanzen.

Eine enorme Verbesserung, wenn man sie mit den Prozessen vergleicht, die für den Zugang zu Dienstleistungen über digitale Vorrichtungen zur Legitimation (z.B. TAN-Generatoren) erforderlich sind, die häufig von Finanzinstituten angeboten werden. Die Wartezeiten, bis man solche Geräte erhält, und die Mehrfaktoren-Authentifizierung über Gerät und SMS oder eine andere Form der Legitimation können das Kundenerlebnis stark beeinträchtigen. Biometrische Technologien helfen, dies zu vermeiden. Sie ermöglichen zum Beispiel die automatische Herstellung einer legitimen Beziehung innerhalb weniger Minuten und in voller Übereinstimmung mit der europäischen eIDAS- und der AML-Verordnung.

Regulierung und Biometrie

Hinzu kommt, dass zwar jeder Staat in Europa eigene Vorschriften für digitale ID- und Identifizierungsverfahren hat, die europäischen Vorschriften und Zertifizierungen von eTrust-Service-Providern und Video-Identifizierungslösungen jedoch alle nationalen Sicherheitskriterien bei Weitem übertreffen und weltweit ein Beispiel für Exzellenz sind. Die Übernahme von Lösungen zertifizierter eTrust-Anbieter ermöglicht es FinTechs, mit den aktuellen Vorschriften in Einklang zu stehen und gleichzeitig in ganz Europa zu expandieren.

Wenn es etwas gibt, das Innovation und Digitalisierung kennzeichnet, dann ist es das Bestreben von Kunden und Organisationen, so schnell wie möglich über alle Dienste und Daten zu verfügen. Dieses Bestreben bewegt Kunden dazu, zu überdenken, wem sie ihr Vertrauen und ihr Geld schenken, und Unternehmen dazu, genauer zu evaluieren, mit wem sie zusammenarbeiten. Die Antwort ist klar: In zukunftsweisenden Onboarding- und Online-Zugangsverfahren eingebettete vertrauenswürdige biometrische Technologien erfüllen nicht nur alle Anforderungen beider Parteien, sondern lassen sich einfach und schnell implementieren und bieten die modernste Anwendererfahrung.

Über den Autor

Iván Nabalón

Iván Nabalón, ist Gründer und CEO von Electronic IDentification (eID), einem zertifizierten eTrust-Provider und Spezialisten für biometrische Identifizierungsverfahren und gehört zu den Top25Fintech CEOs des Jahres 2020.

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