Die Finanzbranche unterliegt einem evolutionären Wandel, der von innovativen Technologien geprägt ist. Auch im Jahr 2024 wird sich dieser Wandel fortsetzen und Blockchain und Distributed Ledger Technologien (DLT) werden sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen.
Die digitale Revolution, und mit ihr die Blockchain und DLT, haben die Finanzbranche in den letzten Jahren geprägt. Doch obgleich viele Beobachter meinen, dass mit der baldigen Zulassung des ersten Bitcoin Spot ETFs alle Krypto-Dämme brechen werden, bin ich anderer Auffassung: Auch im Jahr 2024 wird es keine radikalen Umwälzungen geben, sondern die Evolution wird sich fortsetzen. . Dabei werden sich die folgenden drei Felder besonders positiv entwickeln.
Effizienzsteigerung durch Automatisierung
Blockchain und DLT ermöglichen nicht nur Transaktionen, sondern auch die Automatisierung von Finanzprozessen durch Smart Contracts. Diese selbstausführenden Verträge automatisieren Abläufe, reduzieren die Abwicklungsdauer erheblich und minimieren menschliche Fehler. Die Evolution liegt in ihrer schrittweisen Implementierung, die Effizienzsteigerung ohne abrupte Veränderungen ermöglicht. Bereits heute sehen wir, dass institutionelle Player ihre Infrastruktur auf DLT upgraden, und dieser Trend wird sich auch 2024 fortsetzen
Neue Geschäftsmodelle und Services
Die Dezentralisierung, die diese Technologien ermöglichen, eröffnet Raum für innovative Geschäftsmodelle. Staking und Yield Farming waren der Anfang. Wir werden neue Geschäftsmodelle sehen, welche Erträge generieren. Banken werden diese Möglichkeiten zunehmend für sich entdecken und diese Services ihren Kunden anbieten. Der Kunde wird dankbar sein, wenn er eine Bank an seiner Seite weiss, welche ihm mit Expertise zur Verfügung steht, wenn er sich in diese neuen Investmentgebiete begibt.
Stärkung der Finanzinklusion
Die effizientere Gestaltung von Geschäftsprozessen mithilfe von DLTs ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits kann sie zu einer Vernachlässigung von Konsumentenschutz führen, aber andererseits macht sie Produkte und Services Kunden zugänglich, die diese vormals aus Kostengründen nicht beziehen konnten. Die Evolution liegt darin, schrittweise Anbindungen an dezentrale Finanzinfrastrukturen aufzubauen, um den Kunden eine breitere Palette von Finanzdienstleistungen anzubieten und damit Finanzinklusion zu stärken, ohne den Konsumentenschutz zu vernachlässigen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Neben den genannten Vorteilen, werden Blockchain und DLT die Finanzbranche auch im Jahr 2024 vor gewissen Herausforderungen stellen. Diese deuten sich insbesondere in den nachfolgenden drei Bereichen an:
Regulatorische Unsicherheiten
Während sich derzeit in den USA das linke Politspektrum für ein Quasi-Verbot von Bitcoin und Co. stark macht, wird in der EU mit mehr Augenmass reguliert, wie der EU MICA-Kompromiss beweist. Die Evolution wird eine kontinuierliche Anpassung, an die sich ändernden Vorschriften notwendig machen ebenso wie einen konstruktiven Dialog zwischen der Finanzbranche und den Regulierungsbehörden, um einen sicheren und konformen Einsatz der Technologien zu gewährleisten.
Integration mit bestehenden Systemen
Die Integration von Blockchain und DLT erfordert eine sorgfältige Anpassung an die bestehenden IT-Systeme der Banken. Auch hier geht es um eine evolutionäre Transformation, bei der schrittweise Upgrades sicherstellen, dass die neuen Technologien reibungslos mit den vorhandenen Systemen interagieren können. Dabei werden insbesondere die Hersteller von Kernbankensystemen gefordert sein: sie müssen ihrer Kundschaft helfen, die notwendigen Anbindungen an die Krypto-Welt zu Verfügung stellen, damit diese ihren Endkunden neue Produkte und Services offerieren können.
Sicherheitsbedenken
Die Sicherheit bleibt eine zentrale Herausforderung. Banken müssen weiterhin proaktiv auf Bedenken hinsichtlich Datenschutzes und möglichen Cyber-Angriffen eingehen. Was jedoch zunehmend wichtig sein wird, ist die Solidität von Smart-Contracts. Ein seriöses Audit jeglicher dieser autonomen Verträge wird unumgänglich sein, um Fehlfunktionen zu vermeiden, die ganze Kettenreaktionen auslösen können.
Fazit: Evolution statt Revolution
Die DLT-getriebene Evolution in der Finanzbranche wird sich auch 2024 fortsetzen. Es geht nicht nur darum, die Chancen auf Innovation und Effizienzsteigerung zu nutzen, sondern auch darum, die Herausforderungen zu meistern, die sich durch evolutionäre Anpassungen stellen. Die Strategien zur Integration müssen flexibel und anpassungsfähig sein, um die dynamische Natur dieser Technologien zu reflektieren.
Banken, welche die neuen Technologien geschickt einsetzen und gleichzeitig die genannten Herausforderungen bewältigen, werden die Vorreiter einer transformierten, effizienteren und inklusiveren Finanzbranche werden. Diese Evolution wird die Finanzwelt nachhaltig prägen und den Weg für eine modernisierte, sichere und zugängliche Zukunft ebnen.
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