Brexit: 100.000 neue Arbeitsplätze in Frankfurt?

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Einer aktuellen Untersuchung zufolge könnte der durch den Brexit verursachte Umzug von Banken aus London nach Frankfurt der Stadt und der Region Rhein-Main im günstigsten Fall bis zu knapp 100.000 neue Arbeitsplätze bringen.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Brexit könnte Rhein-Main-Region Zehntausende neue Arbeitsplätze bringen

Der Umzug von Banken aus London nach Frankfurt könnte der Stadt und der Region Rhein-Main im günstigsten Fall bis zu knapp 100.000 neue Arbeitsplätze bringen. Zu diesem Schluss kommt eine heute veröffentlichte Studie der WHU Otto Beisheim School of Management im Auftrag der Finanzplatz-Initiative Frankfurt Main Finance. „Unsere Untersuchung zeigt: Der Multiplikatoreffekt liegt – je nach Betrachtungsraum und Region – bei 2,1 bis 8,8. Wenn wir von 10.000 neuen Arbeitsplätzen im Bankgewerbe ausgehen, dann können in den folgenden vier Jahren in Frankfurt City bei vorsichtiger Schätzung weitere 21.000 und in der Rhein-Main-Region im optimistischen Fall bis zu weitere 88.000 neue Stellen entstehen“, sagte Lutz Johanning, Professor an der WHU und einer der Autoren der Untersuchung. Laut der Studie wird Frankfurt allerdings nicht London als Europas Finanzzentrum ersetzen. Johanning erwartet, dass vor allem Risikofachleute und Experten für Regulierungsfragen nach Frankfurt kommen werden, weniger die kaufkräftigen Investmentbanker: „Frankfurt wird nicht die Glitzer-Jobs bekommen.“ Oliver Schwebel, Chef der Frankfurter Wirtschaftsförderung, erhofft sich aber eines: Frankfurt sei nicht die City of London, aber vielleicht könne es ein kleines London werden. Ein weiterer Effekt der Brexit-Flüchtlinge: Die Steuereinnahmen der Main-Metropole könnten um mehr als 190 Millionen Euro jährlich steigen.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

EZB wegen Euro-Stärke besorgt

Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) sehen die aktuelle Stärke der Gemeinschaftswährung mit Sorge. Der Euro verteuerte sich seit Jahresbeginn um 13 Prozent im Vergleich zum Dollar. Auf der jüngsten Zinssitzung sprachen sie über die Gefahr eines zu stark steigenden Euro, hieß es in einem heutigen Medienbericht. Die erstarkte Währung würde es den Notenbankern schwerer machen, ihr Inflationsziel von knapp 2 Prozent zu erreichen, weil die Importpreise sinken würden.

Deutschland mit Rekordüberschuss

Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Überschuss in Höhe von 18,3 Milliarden Euro verbucht. Das teilte heute das Statistische Bundesamt mit. „Die Haushalte konnten damit weiter von einer günstigen Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie einer moderaten Ausgabenpolitik profitieren“, schrieben die Statistiker. Der Bund verbuchte allerdings ein Minus von 2,5 Milliarden Euro, da er aufgrund eines Gerichtsurteils die Kernbrennstoffsteuer in Höhe von 7,1 Milliarden Euro zurückerstatten musste. Zudem wurde bekannt, dass der Überschuss 2016 nach neuesten Berechnungen auf 25,7 Milliarden Euro für Bund, Länder, Kommunen und Sozialkassen gestiegen ist. Zuvor waren 23,7 Milliarden gemeldet worden.

Bundesbank-Experten: EZB-Anleihekäufe mit durchwachsenem Erfolg

Die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) haben keinen durchschlagenden Erfolg. Zu diesem Schluss kommen die Bundesbank-Ökonomen Markus Roth und Vivien Lewis in einer heute veröffentlichten Studie. „Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirkung der EZB-Wertpapierankaufprogramme auf die Finanzmärkte weniger günstig ausfällt als der realwirtschaftliche Effekt“, hieß es. Die Käufe würden die Wirtschaftsleistung im Euroraum und auch in Deutschland zwar erhöhen. Die Verbraucherpreise stiegen allerdings nicht deutlich. Zudem beachteten die Geldinstitute Kreditrisiken tendenziell weniger.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldung:

  • Monte dei Paschi: Buchverlust für Italien.

Was in den nächsten Tagen wichtig wird

In den kommenden Tagen stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Am Samstag und Sonntag lädt die Bundesregierung in Berlin zu zwei Tagen der offenen Tür in das Kanzleramt und die Ministerien.
  • Am Montag soll in Brüssel die nächste Runde der Austrittsgespräche zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) beginnen.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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