Zwingt der Brexit britische Banken zu Standortverlagerungen?

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Wenn Großbritanniens Banken nach dem Brexit eine Banklizenz der Europäischen Zentralbank bekommen wollen, müssen sie Teile ihres Geschäfts in die Europäische Union verlagern. Ein Briefkasten alleine reicht nicht aus.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute stehen die folgenden Themen im Blickpunkt:

Nach Brexit: keine EZB-Lizenzen für Briefkastenfirmen

In Großbritannien angesiedelte Geldinstitute müssen Teile ihres Geschäfts in die Europäische Union (EU) verlagern, wenn sie nach einem EU-Austritt des Landes eine Banklizenz der Europäischen Zentralbank (EZB) bekommen wollen. Darauf hat EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger während einer Rede in London hingewiesen. „Ich sehe nicht, dass die EZB Lizenzen an leere Unternehmenshüllen vergibt“, sagte sie. Ziel sei es, das Bankensystem sicher und stabil zu machen. „Ich erwarte daher, dass Banken, die eine Lizenz in der Eurozone erhalten wollen, unsere Standards erfüllen“, betonte sie. Lautenschläger geht auch davon aus, dass es zwischen den Bankenaufsichten der EU-Länder keinen Wettlauf nach unten geben werde. Sie forderte die Institute auf, sich frühzeitig um eine Lizenz zu bemühen. Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Frankreich zeigte sich die EZB-Direktorin optimistisch. Sie könne sich keinen EU-Austritt des Landes (Frexit) vorstellen. Der Brexit sei für Paris „kein Vorbild“. Im Wettbewerb der europäischen Finanzplätze um Brexit-Flüchtlinge unter den britischen Geldhäusern könnte der Ausgang der französischen Präsidentschaftswahlen für eine Vorentscheidung sorgen. „Wird Le Pen gewählt, wird kein ausländisches Unternehmen in Erwägung ziehen, Geschäft nach Paris zu verlagern“, sagte Markus Ohlig von Greenwich Associates, der Vermögensverwalter und Banken in Europa und Asien berät. Bislang ist HSBC die einzige Großbank, die Mitarbeiter in die französische Hauptstadt transferieren will.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Kreditwirtschaft kritisiert Gesetzentwurf zu drohender Immobilienblase

Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat geplante staatliche Eingriffsrechte bei einer möglichen Immobilienblase hierzulande als unverhältnismäßig und zu weitreichend kritisiert. Die Vorschläge im Gesetzentwurf der Bundesregierung seien überzogen und den tatsächlichen Risiken nicht angemessen, heißt es in einer Stellungnahme der Finanzinstitute für eine Anhörung des Finanzausschusses des Bundestages am kommenden Montag. „Trotz zum Teil deutlicher Preissteigerungen in einigen Ballungsgebieten liegt gegenwärtig in Deutschland keine Überhitzung des Immobilienmarktes vor.“

Inflationsrate setzt Draghi unter Druck

Nachdem die Inflation in der Eurozone den Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) im Februar dieses Jahres erreicht hat, wächst der Druck auf EZB-Präsident Mario Draghi, die lockere Geldpolitik zu ändern. So hatten kürzlich die beiden EZB-Direktoren Yves Mersch und Sabine Lautenschläger darauf verwiesen, dass die Notenbank ihren derzeitigen Kurs nicht auf Dauer so weiterführen werde. Unter Ökonomen gibt es jedoch Uneinigkeit darüber, ob die jetzige Teuerungsrate nachhaltig sei. „Die Debatte über die Inflation innerhalb der EZB wird jetzt erst richtig losgehen“, sagte Jamie Searle, Analyst bei der US-Großbank Citi.

Tsipras sieht Chance auf schnelle Einigung mit Gläubigern

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras ist optimistisch, bald den Streit mit den Geldgebern seines Landes zu beenden. Es sei „absolut machbar“, bis zum nächsten Zusammenkommen der Euro-Finanzminister am 20. März vorläufige Vereinbarungen zu treffen, sagte Tsipras nach einem Gespräch mit seinem französischen Kollegen Bernard Cazeneuve heute in Athen. Allerdings strebe seine Regierung auch eine Gesamtlösung an, die Schuldenerleichterungen nach dem Ende des jetzigen Hilfsprogrammes vorsehe, sagte er.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Heute gab es folgende Meldungen zu einzelnen Banken:

  • Steigende Entgelte bei Genossenschaftsbanken
  • Fed genehmigt Kapitalplan von Morgan Stanley
  • Insider: Maurer und von Wersebe folgen bei Morgan Stanley auf Zorn
  • UniCredit-Vize Palenzona zurückgetreten
  • M&G baut für Brexit vor

Was am Sonntag und Montag wichtig wird

U.a. folgende Themen stehen Sonntag und Montag auf der Finanz-Agenda:

  • In Peking beginnt am Sonntag die Jahrestagung des Volkskongresses. Premierminister Li Keqiang wird neue Ziele für die Wirtschaft präsentieren.
  • Am Montag berät der Bundestagsfinanzausschuss den Entwurf des Aufsichtsrechtergänzungsgesetz in öffentlicher Sitzung.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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