Wie Bürohunde bei der PSD Bank Nürnberg Arbeitsklima und Work-Life-Balance verbessern

Pilotprojekt „Hund im Büro“

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Fachkräfte für die Bank gewinnen und binden: Inwiefern tragen Bürohunde zu einer besseren Work-Life-Balance und damit zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit bei? Die PSD Bank Nürnberg ging dieser Frage in ihrem Pilotprojekt „Hund am Arbeitsplatz“ auf den Grund.

Bürohund Maddox eifrig bei der Arbeit in der PSD Bank Nürnberg

Sehr kollegial: Bürohund Maddox hat sich mittlerweile schon sehr gut eingearbeitet. Als flauschiger Assistent unterstützt er seine Besitzerin eifrig bei ihrer Arbeit in der PSD Bank Nürnberg.

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Für viele Arbeitnehmer ist heute ein wichtiges Kriterium für die Zufriedenheit mit ihrem Arbeitsplatz eine attraktive Work-Life-Balance. Studien belegen, wie sehr es die körperliche und mentale Gesundheit fördert, wenn Mitarbeiter einen angemessenen Ausgleich zwischen persönlichen und beruflichen Aktivitäten finden. Im Geschäftsleben, das in vielen Bereichen zunehmend fordernder wird, gewinnt dieses Thema immer mehr an Bedeutung – nicht zuletzt für eine nachhaltige Unternehmenstätigkeit.

Nachhaltigkeit spielt bei der PSD Bank Nürnberg eine große Rolle – auch und nicht zuletzt bezüglich des Wohlergehens ihrer Mitarbeiter. Aktuell befindet sich die Bank in einem übergreifenden Transformationsprozess: Die genossenschaftliche Bank hat sich einzigartige Wertekultur auf die Fahnen geschrieben, die auf einer ethisch-moralischen Grundhaltung fußt. Sämtliche Prozesse, extern wie intern, stehen daher auf dem Prüfstand: Wie lassen sich etwa Produkte und Services für die Bankkunden umweltfreundlicher gestalten? Und inwiefern kann die Möglichkeit, den Hund mit ins Büro zu bringen, ein Baustein für eine gute Work-Life-Balance sein?

Initialzündung für das Pilotprojekt „Hund am Arbeitsplatz“

Dieses Thema kam bei der PSD Bank Nürnberg im Rahmen eines von zahlreichen Workshops zur Mitarbeiterbeteiligung auf, die ab Mitte des Jahres 2021 stattfanden. Darin beschäftigten sich die Teilnehmer intensiv damit, was Werteorientierung und Nachhaltigkeit auch für sie persönlich in ihrem Arbeitsalltag bedeutet.

Schnell konnte sich eine beträchtliche Anzahl an Personen für die Idee „Bürohund“ begeistern. Die Gründe, die dafürsprechen, liegen auf der Hand: Zum einen entlastet es beispielsweise die Hundebesitzer sehr, wenn sie sich nicht darum sorgen müssen, dass das geliebte Tier während der Arbeitszeit betreut wird. Zum anderen ist auch wissenschaftlich belegt, dass es sich vorteilhaft auf das Stressempfinden von Büroangestellten auswirkt, mit Hunden zu interagieren.

Tiergerechte Ausstattung für den Bürohund

Tierwohl im Fokus: Der Welpe Maddox kann es sich jederzeit in seinem Körbchen gemütlich machen, denn auch ein Bürohund braucht selbstverständlich mal eine Pause und einen geeigneten Rückzugsort.

Doch wie lassen sich Bürohunde in den verschiedenen Arbeitsumgebungen in der Bank integrieren, wie Einzel- und Großraumbüros, aber auch in Bereichen, wo sie mit Kunden in Kontakt kommen können? Und wie würden die Reaktionen auf die Vierbeiner ausfallen? Im Unterschied zu hippen Start-ups, wo Bürohunde mittlerweile ein verbreitetes Phänomen sind, gilt das Umfeld Bank immerhin nach wie vor als vergleichsweise konservativ.

Um all diese Fragen zu beantworten, startete die PSD Bank Nürnberg im Nachgang zu den Workshops das Pilotprojekt „Hund am Arbeitsplatz“. Für das Werte- und Nachhaltigkeitsmanagement, das das Projektkonzept entwarf, stand im Vordergrund, dass alle Mitarbeiter offen ihre Meinung dazu äußern konnten. So durfte auf einer bankinternen Plattform die gesamte Belegschaft online darüber mitdiskutieren. Dadurch kamen zahlreiche Anregungen zusammen, wie sich die Idee konkret verwirklichen ließ.

Positives Feedback nach der Testphase

Das detaillierte, gemeinsam mit den Mitarbeitern erarbeitete Konzept trug dazu bei, Bedenken abzubauen, und legte den Grundstein für viele positive Erfahrungen in der Testphase: Nach deren Abschluss bewertete eine klare Mehrheit in einer Umfrage die Anwesenheit der Hunde am Arbeitsplatz als positiv oder sogar äußerst positiv (27,6 bzw. 69,0 Prozebnt). Beschwerden gingen dagegen beim Werte- und Nachhaltigkeitsmanagement der Bank keinerlei ein.

Das Feedback der Befragten reichte von „Ein Hund zaubert einem immer ein Lächeln ins Gesicht“ über „Streicheleinheiten tun beiden Seiten gut“ bis hin zu „Der Hund ermöglicht ein anderes Aufeinanderzugehen“. So fördert ein Bürohund auch das Networking mit Kollegen aus anderen Abteilungen: Die Hundebesitzer berichteten, dass sie viel häufiger mit Leuten ins Gespräch kommen, wenn ihr knuffiger Vierbeiner sie im Haus begleitet.

Häufig bemerkten die Mitarbeiter die Hunde im Büroalltag kaum, weil diese so gut erzogen waren. Im Gegenteil sogar: Die Hunde verbesserten an stressigen Tagen die Stimmung ungemein. Auch zum körperlichen Wohl trugen die Vierbeiner bei. Denn durch gemeinsames Gassigehen in der Mittagspause motivierten sie ihre Herrchen und Frauchen zu mehr Bewegung.

Bürohunde dauerhaft erlaubt

Das Pilotprojekt „Hund am Arbeitsplatz“ erwies sich damit als so erfolgreich, dass sich die PSD Bank Nürnberg entschloss, Hunde im Büro dauerhaft willkommen zu heißen und zwar grundsätzlich an jedem ihrer Standorte. Die individuelle Abstimmung übernehmen die Mitarbeiter in ihrer jeweiligen Abteilung. Alle dürfen mögliche Vorbehalte – eine Tierhaarallergie oder Angst vor Hunden etc. – offen ansprechen und auch ein Veto einlegen, auf Wunsch anonymisiert. Wenn sogar mehrere Hunde gleichzeitig ein Team verstärken sollen, müssen die Tierhalter im Vorfeld prüfen, ob sich die Vierbeiner sympathisch sind.

Australian-Shepherd-Welpe Maddox in der PSD Bank Nürnberg

Welpe Maddox begleitet sein Frauchen regelmäßig in die PSD Bank Nürnberg. Dank des Pilotprojekts „Hund am Arbeitsplatz“ konnte sie sich den Traum vom eigenen Hund erfüllen.

Sind alle damit einverstanden, dass ein oder mehrere Hunde mit zum Arbeitsplatz kommen, steht an oberster Stelle, rücksichtsvoll mit Mensch und Tier umzugehen. So ist es einerseits an den Hundebesitzern, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Lieblinge jeweils sauber und gut erzogen sind, um den Büroalltag nicht zu stören. Andererseits müssen sich auch die Menschen tiergerecht verhalten. Dazu gehört etwa, die Hunde nicht einfach anzufassen und nicht beim Fressen oder Schlafen zu stören. Und auch im Büro bekommen die Tiere natürlich ihre gewohnten Utensilien wie Körbchen, Kuscheldecke, Futternapf, Spielzeug usw. zur Verfügung gestellt.

Tierisch was los

Momentan erscheinen insgesamt sechs tierische Stammgäste in der Bankfiliale in Nürnberg. Seit einigen Wochen ist darunter auch Maddox, ein Australian-Shepherd-Welpe, der sein Frauchen ins Büro begleitet.

Sich einen Hund anzuschaffen, wurde für die betreffende Mitarbeiterin überhaupt erst durch das Projekt möglich. „Ich habe mir zwar schon lange einen solchen Hund gewünscht, aber ohne die neue Bürohunderegelung wäre das gar nicht realisierbar gewesen“, sagt die Hundehalterin. „Der kleine Kerl braucht schließlich sehr viel Aufmerksamkeit und die könnte ich ihm unter anderen Umständen nicht bieten.“

Maddox hat sich mittlerweile schon gut eingelebt und ist damit der erste Hund, der von klein auf als Bürohund bei der PSD Bank Nürnberg im Einsatz ist.

Über den Autor

Sandra Heimrich

Sandra Heimrich arbeitet an der ganzheitlichen, nachhaltigen Entwicklung der PSD Bank Nürnberg mit dem Ziel, einen Mehrwert für Mensch, Umwelt und Gesellschaft zu erzeugen. Die Kommunikationswissenschaftlerin ist in der Bank für das Werte- und Nachhaltigkeitsmanagement zuständig und koordiniert alle Aktivitäten, um die diskursethisch ermittelten Grundwerte in die Praxis zu übersetzen.

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