Zunehmende Unsicherheiten überschatten die bevorstehende Bilanz der Deutschen Börse und den geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE).
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute stehen die folgenden Themen im Blickpunkt:
Unsicherheiten überschatten Börsenpläne
Zunehmende Unsicherheiten überschatten die bevorstehende Bilanz der Deutschen Börse und den geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE). Ein ehemaliger Aufsichtsrat der LSE schätze die Chance, dass die Fusion klappt, inzwischen auf nur noch 50 Prozent, hieß es in einem Medienbericht. Die Ermittlungen gegen den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse, Carsten Kengeter, wegen des Verdachts auf Insiderhandel sind dabei nur ein Faktor. Die bislang unkalkulierbaren – auch rechtlichen – Risiken eines Austritts Großbritanniens aus der europäischen Staatengemeinschaft würden die Idee einer Megabörse mit rechtlichem Sitz in London untergraben. Immerhin erwarten Analysten, dass die Geschäfte der Deutschen Börse 2016 etwas besser gelaufen sind als ein Jahr zuvor. Die Zahlen für das vergangene Jahr legt der Dax-Konzern an diesem Mittwoch nach Börsenschluss vor, tags darauf stellt sich der Vorstand den Fragen der Journalisten.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
EU-Kommission sieht Aufschwung durch verstärkte Risiken bedroht
Die Europäische Kommission geht weiter von einem moderaten Wirtschaftswachstum in Europa aus. Allerdings werde der Aufschwung durch „verstärkte Risiken“ und eine „extrem hohe Unsicherheit“ bedroht, wie aus der heute veröffentlichten Winterprognose hervorgeht. Darin aufgezählt wurde die Sorge vor den Brexit-Verhandlungen und den anstehenden Wahlen in wichtigen europäischen Staaten. Außerdem habe der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA die Unsicherheit verstärkt. Für das laufende Jahr rechnet die EU-Kommission in der Eurozone mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent und im Jahr 2018 mit 1,8 Prozent. Die Inflation soll in diesem Jahr bei 1,7 Prozent und im nächsten Jahr bei 1,4 Prozent liegen.
Juncker mit düsterer EU-Prognose
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sieht keine positiven Entwicklungen auf die Europäische Union zukommen. Es sei eine „kontinentale Tragödie“, dass Großbritannien aus der Gemeinschaft aussteigen möchte, erklärte Juncker in einem Interview. Ein verstärktes Zusammenrücken der restlichen Länder durch den Brexit wäre zwar wünschenswert, er habe jedoch seine Zweifel. „Die Briten, die werden es schaffen, ohne große Anstrengung die anderen 27 Mitgliedsstaaten auseinanderzudividieren“, sagte Juncker.
Neuer Rekord bei Goldbestand
Der Goldbestand bei der Deutschen Börse ist erstmals über die Marke von 150 Tonnen gestiegen. 157,9 Tonnen des Edelmetalls lagern nach Angaben des Unternehmens von heute inzwischen in den Tresoren der Börse in Frankfurt. Sechs Wochen zuvor waren es noch 117,6 Tonnen – auch das war bereits fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Der starke Anstieg seit Jahresbeginn sei vorwiegend auf institutionelle Investoren zurückzuführen, hieß es.
Griechenlandhilfen: Dombrovskis ist optimistisch
EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis sieht Griechenland auf dem richtigen Weg. Wenn nun alle an einem Strang ziehen würden, könne man die zweite Prüfung des Reformprogramms abschließen, sagte er heute in Frankfurt. Grundlegend gehe die EU davon aus, das Programm „in enger Kooperation mit dem Internationalen Währungsfonds“ umzusetzen. Den Streit über die Beteiligung des IWF halte er für lösbar.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Heute gab es unter anderem folgende Meldungen zu einzelnen Banken:
- Russische Steuerbehörden prüfen Deutsche Bank
- Bericht: China an Postbank interessiert
- Generali wehrt sich gegen Übernahme
Was am Dienstag wichtig wird
U.a. folgende Themen stehen Dienstag auf der Finanz-Agenda:
- Das Statistische Bundesamt gibt das endgültige Ergebnis der Inflationsrate für Januar 2017 bekannt.
- Die Schweizer Großbank Credit Suisse stellt in Zürich ihre Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres vor.