Die fünf wichtigsten Chancen und Gefahren für FinTechs in 2019

Was FinTech-Startups in diesem Jahr helfen wird. Und was nicht.

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Was FinTech-Startups in diesem Jahr helfen wird: die Trägheit der Banken. Was nicht helfen wird: das schlechte Image der Etablierten, das an Startups vererbt wird. Die fünf wichtigsten Chancen und Gefahren für FinTechs in 2019.

Banken und Sparkassen 2019

Was erwartet Banken und Sparkassen im Jahr 2019?

Partner des Bank Blogs

YouGov ist Partner des Bank Blogs

FinTech ist in Deutschland immer noch ein Wachstumstrend, wie gerade erst eine aktuelle Untersuchung gezeigt hat. Das Jahr 2019 hält wieder zahlreiche spannende Herausforderungen für den Sektor bereit. Die fünf wichtigsten Chancen und Gefahren sind:

  1. Sippenhaft für FinTechs.
  2. Die Konkurrenz schläft nicht… oder irgendwie doch.
  3. Die Plattformen kommen – und die brauchen Zulieferer.
  4. Die Technik ist weiter als die Kunden.
  5. Vernachlässigte Geschäftskunden zunehmend affine für digitale Innovationen.

1. Sippenhaft für FinTechs

„Banken sind Banane“ oder „Banken sind Verbrecher“. So vervollständigt Google meine Suchanfrage, wenn ich „Banken sind“ eingebe. Und in der Tat werden Banken und Versicherungen auch in 2019 mit ihrem wahnsinnig schlechten Image zu kämpfen haben. Sowohl auf dem Arbeitsmarkt, wenn es beim Recruiting von Techies darum geht, mit allen Branchen – inklusive der Tech-Giganten – zu konkurrieren.

Das gilt allerdings auch für Privat- und Geschäftskunden: „Gerne“ machte man seine Geldgeschäfte mit denen nicht. Was für die Privatkunden die Angst für Abzocke ist, sind für Geschäftskunden die Sorgen vor hohen Gebühren bei gleichzeitiger strategischer Abhängigkeit. Und diese Ängste und Sorgen werden von Banken und Versicherungen an die FinTechs vererbt. Der deutsche Markt ist auch in 2019 kein einfacher für innovative Finanzdienstleister in Deutschland.

2. Die Konkurrenz schläft nicht… oder irgendwie doch

Die großen internationalen Technologiekonzerne steigen leise und Schritt für Schritt in die Finanzbranche ein. Sie werden dabei zwar von Banken und Versicherungen beobachtet, doch diese reagieren – wenn überhaupt – im Schneckentempo. Dass der digitale Strukturwandel eben viel mehr bedeutet als Multi-Kanal-Vertrieb, ist bei dem Gros der Etablierten noch nicht angekommen, jedenfalls nicht in strategischen Change-Prozessen für gesamte Unternehmen. Innovationslabore hat mittlerweile jedes Institut, aber das wird die Trägheit auch nicht aufheben.

Für FinTech-Startups ist dies auch in 2019 eine riesige Chance. Schnell wachsende, innovative Finanzdienstleistungen brauchen eben auch entsprechende agile Strukturen mit der richtigen Unternehmenskultur. Für Etablierte kaum zu erreichen!

3. Die Plattformen kommen – und die brauchen Zulieferer

Plattformbasierte Geschäftsmodelle haben Google, Amazon, Facebook und Apple groß gemacht. Paypal hat bewiesen, dass das auch in der Finanzwirtschaft geht. Diese fünf Tech-Giganten, zusammen GAFA(P) genannt, machen sich nun jeder für sich auf, ihre Geschäftsmodelle in den klassischen Bereich der Banken und Versicherungen zu übertragen. Die Deutsche Bank hat in 2018 ihrerseits mit ihrem Einstieg in die Plattformökonomie reagiert und macht damit deutlich, dass Plattformen erst einmal nicht wieder verschwinden werden, aber auch nicht zwingend von den Tech-Giganten kommen müssen.

Für FinTech-Startups bedeutet das eine enorme Chance, die eigenen Produkte über fremde Kanäle anzubieten.

4. Die Technik ist weiter als die Kunden

Noch sind sie zu beobachten: Schlangen an den Schaltern der Bankfilialen. Menschen, die anstehen, um Bargeld abzuheben. Obwohl der Geldautomat nur ein paar Schritte weiter ist. Obwohl man bei der Kartenzahlung im Supermarkt längst nicht mehr nur Lebensmittel bekommt, sondern eben auch Bargeld. Und obwohl man mit dem Bargeld an Orten bezahlt, die auch Kartenzahlung oder Mobile Payment akzeptieren.

Was ich zeigen will: Die Technik ist wesentlich weiter, als die Menschen, die sie benutzen (sollen). Im internationalen Vergleich wird schnell deutlich, dass dies ein deutsches Problem ist. Das kann man kritisieren oder nicht, am Ende zeigen sich auch in 2019 die Deutschen für Finanzinnovationen wenig aufgeschlossen.

5. Vernachlässigte Geschäftskunden zunehmend affine für digitale Innovationen

Der Geschäftskundenbereich hinkt den Privatkunden sicherlich um einige Jahre hinterher. Was eine wirkliche Chance für FinTech-Startups in 2019 ist. Der Hype um Unternehmensfinanzierung, angefangen mit Crowdinvesting und Unternehmenskreditvergleich und -vergabe, mögen ihren Zenit überschritten haben.

Aber Finanzdienstleistungen für Unternehmen aller Größen sind so viel mehr. Auffällig erscheinen mir die Entwicklungen in der Handelsfinanzierung oder beim Inkasso. Aber auch darüber hinaus wird es 2019 noch genügend Nischen geben, in denen Kunden sich nach intuitiven Finanzinnovationen sehnen.


E-Book „Ausblick auf das Bankenjahr 2019“

Der Artikel ist Teil des Jahresausblicks 2019. Abonnenten von Der Bank Blog Premium können das 40-seitige E-Book mit den Beiträgen aller 16 Experten direkt herunterladen.

Sie sind bereits Abonnent? Hier geht es zum Login
 

Wenn Sie kein Abonnent sind können Sie das E-Book hier auch einzeln kaufen.

Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.

>>> Hier anmelden <<<

Über den Autor

Clas Beese

Clas Beese ist freier FinTech-Journalist und Content Creator. Neben regelmäßigen Editorials für Goldilocks und der Mitarbeit am finletter ist er Gastgeber des Podcasts Digital Banking News. Clas Beese ist außerdem Herausgeber von Zebra - dem Magazin für Sustainable Finance.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Anzeige

Get Abstract: Zusammenfassungen interessanter Businessbücher

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren