Technologische Innovationen und die digitale Transformation haben Daten in den letzten Jahren zur Grundlage neuer digitaler Geschäftsmodelle und -prozesse gemacht. In der Folge wird der Chief Data Officer immer wichtiger, wie eine Studie zeigt.
Daten gelten als wertvoller Rohstoff der Digitalisierung, der – im Gegensatz zu anderen Rohstoffen – nicht knapp ist und dessen Verfügbarkeit sogar jeden Tag zunimmt. Die strategische Nutzung von Daten ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Immer mehr Unternehmen haben dafür die Funktion eines Chief Data Officer (CDO) etabliert, wie eine aktuelle Analyse von PwC und Strategy& zeigt. Inzwischen sind es 28,5 Prozent der weltweit 2.500 größten börsennotierten Unternehmen.
Finanzbranche bei CDOs vorn dabei
Die Studie zeigt, dass die Zahl der CDO-Ernennungen branchenübergreifend steigt, wobei die stark regulierte Finanzdienstleistungsbranche in Führung liegt. Die meisten CDOs im vergangenen Jahr wurden bei Banken ernannt (25). 50,7 Prozent der Banken und 50,5 Prozent der Versicherungen weisen eine CDO-Position aus. Damit stellt die Branche 22 Prozent der weltweiten CDOs.
Es folgen die Investitionsgüterindustrie und Softwareunternehmen. Vor allem große Unternehmen, die einen Umsatz von mehreren Millionen Dollar verzeichnen und eine hohe Anzahl an Mitarbeitern beschäftigen, setzen auf CDOs. Ursache scheint deren größere organisatorische und technologische Komplexität zu sein.
Europa holt auf bei CDOs
Nordamerika ist immer noch Spitzenreiter, wenn es um die Anzahl an CDOs in Unternehmen weltweit geht. Die Region bleibt demnach in Bezug auf Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrung von CDOs wegweisend. In den führenden europäischen Unternehmen gibt es inzwischen jedoch verhältnismäßig mehr CDOs (42 Prozent) als in Nordamerika (38 Prozent), was auf die hohe Zahl von Ernennungen in Großbritannien, der Schweiz und Deutschland zurückzuführen ist.
Ein Grund ist nach Ansicht der Studienautoren, dass Europa in den letzten Jahren den Datenschutz stärker in den Vordergrund gestellt hat, was mehrere aufsehenerregende Geldstrafen im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU zur Folge hatte.
5 Schlüsselkriterien für den Erfolg eines CDO
Was macht einen Chief Data Officer erfolgreich? Die Studie hat fünf Schlüsselkriterien für den Erfolg eines CDO identifiziert:
- Unternehmen sollten dem CDO die alleinige Verantwortung und Zuständigkeit für die Datenstrategie übertragen. Daten sind zu wichtig, um nur ein Teil des Aufgabenbereichs des CIO, CTO, CISO oder einer anderen Funktion zu sein.
- Die Funktion des CDO muss über organisatorische und funktionale Silos hinausgehen. Daten spielen in allen Bereichen des Unternehmens eine Rolle, so dass Data Governance eine horizontale und keine vertikale Aufgabe sein muss.
- Der CDO benötigt einen direkten, regelmäßigen Kontakt mit dem CEO und dem Vorstand. Dadurch wird sichergestellt, dass die Chancen und Herausforderungen im Bereich der Daten sichtbar und erkennbar sind.
- Der CDO sollte – intern wie extern – das Gesicht der Datenstrategie sein. Dies signalisiert die hohe Bedeutung und stellt sicher, dass die Dateninitiativen mit der Unternehmensstrategie übereinstimmen.
- Die Geschäftsleitung sollte CDO bei der Etablierung einer offenen und transparenten Datenkultur unterstützen. Die gemeinsame Nutzung von Wissen sollte durch einen demokratischen Zugang zu Daten und deren Nutzung gefördert werden. Zudem gelte es, Mitarbeiter zu schulen, damit sie bei der Suche nach neuen Wachstums- und Wertquellen datenorientierter vorgehen.
Details der Studie „Chief Data Officer Study“ finden Sie hier.
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