Jetzt berichtete die Financial Times, dass Citibank über die Neueröffnung von Filialen nachdenkt. Citibank will sich dabei an Apples Vorgehen orientieren. In Anlehnung an die Apple Stores sollen weltweit zunächst 100 Citibank Flagschiff-Filialen entstehen. 10-15 dieser Filialen sollen in Westeuropa, entstehen, auch Deutschland wird dabei hoch gehandelt.
Hat nicht Citibank vor kurzem erst seine deutschen Retail-Aktivitäten an die französische Crédit Mutuel verkauft?
Zugegeben, 10-15 Filialen in ganz Westeuropa sind nicht vergleichbar mit der Präsenz der jetzigen Targobank in Deutschland mit 335 Vertriebsstandorte in über 200 Städten.
Apple ist heute nicht nur der erfolgreichste sondern auch der wohl innovativste Computer Konzern. Diesen Status hatte früher Citibank in der Bankenwelt. Sie galt in den 80er Jahren als innovativste Bank der Welt. Interne und externe Veränderungen, die mit hoher Geschwindigkeit vorangetrieben wurden, waren der Motor auf dem Weg zum Erfolg. Zum Beispiel sollten Mitarbeiter nie länger als ein halbes Jahr im selben Büro sitzen, da dies der Geschwindigkeit abträglich sei, mit der man am Markt unterwegs sein wollte.
Heute allerdings wirkt dieser Strategiewechsel auf mich nicht wirklich innovativ. Ich fühle mich vielmehr an die 80er Jahren erinnert. Damals plante Citibank in Deutschland den Einstieg in die Fläche beim Geschäft mit dem Mittelstand. Höhepunkt war die Eröffnung und Schließung der Filiale Freiburg. Hatte man am Vorabend noch jede Menge Gäste zur Eröffnungsfeier eingeladen, verkündete man am darauffolgenden Tag die Abkehr von der Strategie und die Schließung der Filiale.
Nachhaltige und vertrauensbildende Strategie sehen anders aus. Man darf gespannt sein, wie das neue Konzept konkret aussehen wird und wohin es dann schließlich führen wird.