Die Corona-Krise schüttelt die deutsche Wirtschaft kräftig durcheinander. Dennoch blicken einer aktuellen Studie zufolge deutsche Unternehmen trotz vielfältiger Unsicherheiten optimistisch in die Zukunft und sehen sich gut gerüstet.
Auf Unternehmen lasten derzeit erhebliche Unsicherheiten: Brexit, internationale Handelskonflikte und nicht zuletzt die anhaltende Corona-Krise und deren Folgen. Das ganze Ausmaß der Veränderung wird sich in den kommenden Monaten und Jahren zeigen. Klar gemacht hat die Ausnahmesituation bereits, dass heutzutage kein Weg an einer holistischen Betrachtung der Wirtschaft vorbeiführt.
Einer Umfrage von KPMG unter Top-Entscheidern wie CEOs, Vorständen und Strategie-Leitern hat das aktuelle Stimmungsbild aus zwölf Schlüsselbranchen erfasst. Im Rahmen der Analyse werden die Einschätzung in Bezug auf ihre allgemeine Stimmung im Hinblick auf die Zukunft („Optimismus“), die derzeitige Selbsteinschätzung in geschäftsentscheidenden Faktoren („Reifegrad“) und die aktuellen Aktivitäts- und Investitionsschwerpunkte („Investitionen“). Die Ergebnisse wurden im „Future Readiness Index 2020“ zusammengeführt, der die Einschätzung der deutschen Wirtschaft zu ihrer Zukunftsfähigkeit widerspiegelt.
Steigernder Optimismus der deutschen Wirtschaft
Der Untersuchung zufolge ist der Optimismus der deutschen Wirtschaft gestiegen. Eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent der heimischen Unternehmen würde den kommenden fünf Jahren optimistisch entgegen sehen.
Allerdings unterscheiden sich die Stimmungsbilder in einzelnen Branchen zum Teil erheblich. So zeigen sich Finanzinstitute in der diesjährigen Befragung zuversichtlich und stehen im Vergleich mit anderen Branchen nach Life Sciences und der Konsumgüterindustrie an dritter Stelle. Zudem macht die anhaltende Krise deutlich: Je digitaler ein Unternehmen aufgestellt ist, desto robuster ist es tendenziell gegenüber äußeren Ereignissen.
Deutsche Unternehmen robust in der Krise
Die positive Stimmung im Hinblick auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Die Krisensituation scheint vielen Unternehmen die eigene Robustheit vor Augen geführt zu haben. Zudem wirke die Corona-Pandemie für viele Unternehmen als Beschleuniger von Veränderungsprozessen. Insbesondere die Flexibilisierung von Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitmodellen habe nun höchste Priorität auf der Management-Agenda. Zudem nimmt auch die digitale Transformation weiter an Fahrt auf und wird zum zweitwichtigsten Investitionsschwerpunkt der Unternehmen.
Einige Kernergebnisse im Überblick
Im Folgenden finden sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Gesamtstudie:
- Trotz Coronavirus stieg der Future Readiness Index 2020 im Vergleich zum Vorjahr leicht. Die befragten Unternehmen schätzen ihre „Zukunftsfitness“ trotz Krise höher ein als vor einem Jahr.
- Der Optimismus der Wirtschaft bleibt in etwa auf Vorjahres-Niveau. 60 Prozent der Unternehmen (2019: 58 Prozent) sind im Hinblick auf die kommenden fünf Jahre zuversichtlich.
- Die Stimmungsbilder der Branchen unterscheiden sich zum Teil erheblich. So ist mit dem Optimismus auch der Anteil der sehr oder eher pessimistischen Unternehmen leicht gestiegen. Der Sektor Telekommunikation & Medien, der Handel und die Automobilindustrie schätzen ihre Zukunftsfähigkeit sogar deutlich schlechter ein als in den Vorjahren.
- Der Reifegrad und die Trend-Sensitivität sind auf einem Dreijahres-Hoch. Noch nie haben Unternehmen sich in geschäftsentscheidenden Faktoren so gut aufgestellt gesehen wie in diesem Jahr. Auch bei der Antizipation von langfristigen Herausforderungen geben sich die Befragten Bestnoten.
- Die Corona-Krise beschleunigt den Wandel. Die Pandemie hat in den Unternehmen drei Transformationsprozesse angestoßen: die Flexibilisierung von Arbeitsbedingungen, die digitale Transformation in Form von Digitalisierung der Vertriebskanäle, der Kundenkommunikation und des Geschäftsmodells sowie einen Wandel hin zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit.
- Investitionen erscheinen dringlicher als im Vorjahr. Den Schwerpunkt legen Unternehmen dabei weiterhin auf Wachstumsaspekte, insbesondere auf die Bedienung von Kundenbedürfnissen. Aber auch Effizienz- und Risikomanagement-Aspekte werden wichtiger, etwa Maßnahmen zur Stabilisierung sowie Verbesserung der Finanzlage und die Anpassung an internationale Krisen.
Die drei größten Herausforderungen der Zukunft
Die Megatrends und Zukunftsthemen sind gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Die drei größten Herausforderungen der Zukunft sind für die Unternehmen:
- die Veränderung der Kundenbedürfnisse,
- der demografische Wandel und
- die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit.
Für Unternehmen bedeutet das künftig einen noch stärkeren Wandel. Attraktiv für Kunden und Stakeholder wird in Zukunft nur sein, wer nachhaltig wirtschaftet, auf geopolitische Krisen vorbereitet und für technologische Umwälzungen gerüstet ist. Deshalb sollten Organisationen jetzt – unter den erschwerten Bedingungen der anhaltenden Pandemie – ihre Widerstandskraft stärken, nachhaltige Produkte sowie Geschäftsmodelle entwickeln und insbesondere die digitale Transformation vorantreiben.
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