Corona-Pandemie beschleunigt Digitalisierung der Banken

Finanztransaktionen erfolgen vorrangig über Apps

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Die schnelle Digitalisierung fordert die Banken und Finanzinstitute heraus. Mit der Corona-Pandemie wird der Prozess noch weiter vorangetrieben. Eine Studie zeigt, welche neuen Ansprüche Kunden entwickeln und womit die traditionellen Finanzinstitute punkten.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalsierung im Bereich Finanzdienstleistung

Der Trend zur Digitalisierung hat unseren Alltag und die Unternehmenswelt nachhaltig verändert. Banken und Sparkassen werden später als andere Branchen erfasst, aber nicht weniger heftig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu diesem wichtigen Thema.

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Die Corona-Pandemie hat das Verhalten der europäischen Bankkunden nachhaltig verändert. Das zeigt eine Studie von Mastercard, die aktuelle Trends im digitalen Bankwesen in zwölf europäischen Ländern untersuchte.

42 Prozent der befragten Europäer gaben demzufolge an, im laufenden Jahr Finanztransaktionen häufiger online oder per App abzuwickeln, in Deutschland sind es 28 Prozent. Die Studie zeigt auch, worauf die Kunden neuerdings Wert legen und warum die traditionellen Finanzinstitute reagieren müssen.

Loyalität gegenüber Hausbank sinkt weiter

Der digitale Wandel wird auch durch die sinkende Loyalität der Bankkunden sichtbar: In Europa können sich inzwischen 62 Prozent der Befragten einen Wechsel zu einer Digitalbank vorstellen, im Vorjahr waren es noch 54 Prozent.

In Deutschland stieg der Wert im Vergleich zum Vorjahr sogar um elf Prozentpunkte: Jeder zweite Deutsche (51 Prozent) zieht einen Wechsel in Erwägung, jeder zehnte Deutsche ist bereits Kunde einer Digitalbank, während es in ganz Europa nur sechs Prozent sind.

Kunden wünschen digitales Banking

Durch die zunehmende Digitalisierung ändern sich auch die Ansprüche der Bankkunden an die digitalen Angebote. Digitale Bankangebote müssen intuitiv und einfach zu bedienen sein und gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards erfüllen. 78 Prozent der Deutschen erwarten in Zukunft eine noch stärkere Nachfrage nach mobilen Banking-Lösungen.

Die größten Vorteile für die Deutschen sind Zeitersparnis (61 Prozent) und einfache Handhabung (56 Prozent), genauso wie auch im Vorjahr. Diese Faktoren verlieren jedoch an Zuspruch. Dafür legt jeder dritte Befragte (32 Prozent) inzwischen mehr Wert auf die Lifestyle-Eigenschaften eines digitalen Bankangebots, das sind 12 Prozentpunkte mehr gegenüber dem Jahr 2019, und eine hohe Verfügbarkeit (38 Prozent, plus 12 Prozentpunkte ggü. 2019). Wichtigstes Kriterium für die Nutzung eines digitalen Bankangebots bleibt für die Deutschen aber mit 46 Prozent die Sicherheit. Dieser Wert sank allerdings um 15 Prozentpunkte, im Vorjahr waren es noch 61 Prozent.

Traditionelle Finanzinstitute punkten beim Vertrauen

Banken gehören mit 59 Prozent nach wie vor mit Abstand zu den vertrauenswürdigsten Quellen, wenn es um Informationen zur Verwaltung des eigenen Geldes geht, obwohl auch hier der Wert zum Vorjahr abgenommen hat (2019: 64 Prozent). Freunde und Familie folgen mit 34 Prozent (2019: 30 Prozent). Allerdings holen auch hier die digitalen Angebote weiter auf. Vergangenes Jahr hatten lediglich sieben Prozent der Deutschen Vertrauen in die beratenden Funktionen von Apps aus dem Finanzbereich, jetzt sagten dies bereits 15 Prozent.

Wenn auch die Loyalität der Deutschen gegenüber ihrer Hausbank nachlässt, glaubt eine deutliche Mehrheit (83 Prozent) daran, dass es auch in zehn Jahren noch Bankfilialen geben wird.

Interesse an Open Banking nimmt zu

Auch beim Thema Open Banking zeigt sich eine starke Dynamik im Vergleich zum Vorjahr. Die PSD2-Richtlinie verpflichtet die Banken in der EU unter anderem dazu, ihre Schnittstellen für Drittanbieter zu öffnen. Dies ermöglicht es Anbietern von Apps und anderen autorisierten Drittanbietern auf die Informationen von Banken zuzugreifen und den Kunden so neue digitale Services anzubieten – selbstverständlich immer mit ausdrücklicher Zustimmung des Kunden.

Bereits jeder sechste Deutsche (17 Prozent) nutzt dank Open Banking bankenunabhängige und kontoübergreifende Apps, mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr (8 Prozent). Diese würden einem besseren Überblick über die eigenen Finanzen dienen. Weitere 31 Prozent würden so ein Angebot nutzen, stünde es ihnen zur Verfügung (2019: 29 Prozent).

Open Banking erfordere Mut, sei aber der einzige Weg im Rahmen der Digitalisierung Kundenbedürfnisse konsequent zu erfüllen. Dabei sind verlässliche Technologiepartner, die neue Kundenanforderungen schnell und sicher umsetzen, unerlässlich.

Infografik: Corona-Pandemie beschleunigt die Digitalisierung der Banken

Die folgende Infografik enthält wichtige Ergebnisse der Studie im Überblick und zeigt, wie die Corona-Pandemie das Kundenverhalten verändert und die Digitalisierung der Banken und  Sparkassen beschleunigt.

Infografik: Corona-Pandemie beschleunigt die Digitalisierung der Banken

Die Corona-Pandemie beschleunigt die Digitalisierung der Banken

Über den Autor

Sophie Conrad

Sophie Conrad ist freie Mitarbeiterin des Bank Blogs. Als Studentin der Medienwissenschaft und Politik, Wirtschaft, Gesellschaft war sie bei dem Westdeutschen Rundfunk in Dortmund tätig und schreibt nun als freiberufliche Autorin, unter anderem für die Dortmunder und Castroper Ruhr Nachrichten.

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