Crypto Billionaire

Höhen und Tiefen der Geldanlage in Kryptowährungen

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Schnell man Milliardär werden? Am besten scheint das mit Bitcoins zu gehen. Doch das erfordert starke Nerven, denn die Geldanlage in Kryptowährungen ist nicht nur mit Höhen sondern auch mit Tiefen verbunden.

Trading mit Bitcoin liegt im Trend

Immer mehr Menschen interessieren sich für Kryptowährungen.

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Januar – Bitcoin-Kurs um die 26.000 Euro

Misstrauisch beäuge ich den Kursverlauf von Bitcoin und anderen bekannten Kryptowährungen.

Hmmm…

Nachdem ich gerade von meinem Anlageberater gehört habe, dass es viele neue Krypto-Millionäre geben soll, beschließe ich, mir auch meinen Anteil am Cyber-Kuchen zu sichern. Kaufe mir einen Bitcoin über die neue Trading-Plattform und lasse mir schon mal die Prospekte von den aktuellen 911er Modellen zusenden.

Besser, man ist immer gut informiert.

Februar – Bitcoin-Kurs um die 32.000 Euro

Na bitte! Ich wusste es. Habe schon 6.000 Euro Kursgewinn hinter mir und freue mich auf die Zukunft. Halte nun als Anlageprofi für Cyberwährungen Vorträge auf meinem neu eröffneten YouTube-Channel. „Reich werden mit Michel“ – das Zeug, das ich da unter die Leute bringe, ist heißer als jede Insiderstory über Aktien in den 90er Jahren. Habe mir ausgerechnet, dass ich in rund 10 Jahren Milliardär sein könnte.

Was kostet eigentlich so eine mittelgroße Jacht? Man muss schließlich hoch gesteckte Ziele haben.

21. Februar – Bitcoin-Kurs um die 47.000 Euro

Ich bin ein Genie! Habe meine gesamten Ersparnisse in Bitcoin investiert und denke darüber nach, eine kleine Hypothek auf mein Haus aufzunehmen. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Und wenn die Kursentwicklung so weitergeht, dann wohne ich demnächst sowieso auf meiner schnuckeligen kleinen Privatinsel in der Karibik. Habe mich entschlossen, mein Geld nicht für einen einfachen Porsche auszugeben. Der steht ja schon in jeder Garage. Meine Wahl fällt auf einen Bentley Continental GT in British Racing Green Code 4. Mein „Reich werden mit Michel“-Kanal hat schon 200 Abonnenten.  Buche gerade einen Online-Kurs zum Thema „Werde reich mit deinem YouTube-Channel“. Man kann immer etwas dazu lernen.

Es wird alles so krass!

Ende Februar – Bitcoin-Kurs um die 37.000 Euro

Es ist alles so krass! Habe meine gesamten Ersparnisse am 21. in Bitcoin investiert und nun das! Warum sagt einem denn niemand, dass der Kurs so abstürzen kann. Habe gerade beim Verbraucherschutz angerufen, um mich zu beschweren. Die waren aber wenig hilfreich. Bin froh, keine Hypothek aufgenommen zu haben.

13. März – Bitcoin-Kurs um die 51.000 Euro

Ich Idiot habe keine Hypothek aufgenommen und nun hat der Kurs ordentlich angezogen. Teile das mit meinen 300 YouTube-Followern und rate ihnen, Bitcoins zu kaufen, wo es nur geht. Was soll schon passieren?

Bin übrigens gerade darüber informiert worden, dass man auf eine Mietwohnung keine Hypothek aufnehmen kann!

Habe damit eine neue Idee für einen spannenden YouTube-Channel „Hypotheken richtig aufnehmen mit Michel“.

25. April – Bitcoin-Kurs um die 40.000 Euro

Mein Channel „Reich werden mit Michel“ ist etwas ins Stocken geraten. Ich pendle mich bei 500 Abonnenten ein, aber „Hypotheken richtig aufnehmen mit Michel“ will nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Gleiches gilt für meine Anfrage bei der örtlichen Bentley-Vertretung. Habe denen eine Ratenzahlung mit 100.- Euro monatlich angeboten.

Anscheinend lachen die noch immer!

19. Mai – Bitcoin-Kurs um die 30.000 Euro

Kann es sein, dass ich jetzt 17.000 Euro Verlust seit dem 21. Februar gemacht habe? Das sind ja fast 20 Prozent, wenn ich richtig rechne! Oder doch schon 30 Prozent? Wer kann das schon so genau sagen? Mein Mathelehrer wäre jedenfalls stolz auf mich, denn so einfach gebe ich nicht auf!

Google gerade im Netz nach „Prozentrechnung für Dummies“. Wenn ich die richtige Lösung finde, kann ich ja einen neuen YouTube-Channel …

14. Juni – Bitcoin-Kurs um die 33.000 Euro

Bin wieder im Plus. Zumindest seit dem 19. Mai. Biete meinen 350 Abonnenten eine neue Folge bei „Reich werden mit Michel“ an. Optimismus ist angesagt. Es geht wieder aufwärts!

20. Juli – Bitcoin-Kurs um die 25.000 Euro

Es geht weiter abwärts. Habe die Kommentarleiste bei „Reich werden mit Michel“ abgeschaltet. Man glaubt gar nicht, wie viel Häme meine 100 Abonnenten auf so einem Channel am Tag loswerden wollen.

7. September – Bitcoin-Kurs um die 39.000 Euro

Ha. Bin wieder auf 500 Follower auf „Reich werden mit Michel“. Gut, noch bin ich im Minus, aber die Richtung stimmt. Habe mein Angebot für den Bentley zurückgezogen und interessiere mich für einen gebrauchten Porsche. Ich will meiner Community auf YouTube ja auch was bieten.

8. November – Bitcoin-Kurs um die 58.000 Euro

Ich bin wieder voll da! Mein Investment hat sich ausgezahlt und mein Channel „Reich werden mit Michel“ läuft prächtig. Mein 1000er Follower bekommt ein von mir handsigniertes Exemplar meines neuen Buches „Michel macht Euch reich“. Bin übrigens überrascht, dass man kleinere Inseln in der Karibik schon ab einer halben Mille bekommen kann.

Sobald der Bitcoin-Kurs auf 100.000 Euro gestiegen ist, mache ich eine Anzahlung!

Bin übrigens von einer Hochschule als freier Dozent für Krypto-Investments angefragt worden. Ich werde Kohle machen ohne Ende.

8. Januar – Bitcoin-Kurs um die 36.000 Euro

Bitcoin kann mich mal! Warum sagt einem niemand, dass bei Kryptowährungen solche Kursschwankungen möglich sind? Ist da nicht auch unser Staat in der Pflicht? Sollte es nicht Hilfsprogramme für Kurs-Geschädigte geben? Auch die Hochschule hat ihr Angebot zurückgezogen und mein Buch verkauft sich nur noch schleppend. Ganz zu schweigen von meinen 50 „Reich werden mit Michel“–Abonnenten.

Aber ich arbeite gerade an einem neuen Channel. „Kursverluste besser verkraften mit Michel“.

Der wird sicher ein Hit!

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Über den Autor

Michel Lemont

Michel Lemont ist seit mehr als 35 Jahren in Bankenwesen tätig. Er war in verschiedenen Bereichen der Finanzindustrie tätig, unter anderem im Vertrieb, im Marketing und zuletzt im Umfeld des Zahlungsverkehrs. In seinen Aufgabenbereich fallen unter anderem regulatorische Themen, das Management von Zahlungsverkehrs-Infrastrukturen sowie die Arbeit in nationalen und internationalen Gremien im Bereich Payments. Ein besonderes Anliegen sind ihm Innovationen im Bankenbereich und das "Querdenken". Michel Lemont ist Autor des Buches „Bankers have more fun“ und betrachtet das Bankwesen gerne von der humoristischen Seite. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter.

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