Durch wenig erfreuliche Vorkommnisse ist das Thema Dark Web stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen. Bei genauem Hinschauen stellt man jedoch fest, dass nicht alles dort abseits der Legalität ist.
In der öffentlichen Debatte wird oft der Eindruck erweckt, das Dark Web (auch Dark Net genannt) sei die dunkle Seite des Internets. Sie lässt sich nicht mit normalen Browsern oder Suchmaschinen, sondern nur mit Hilfe von Anonymisierungs-Diensten erreichen. In einer vor kurzem 2016 durchgeführten Analyse hat das Londoner Unternehmen Intelliagg sich angeguckt, was tatsächlich alles im Dark Web vorhanden ist.
Demnach gibt es dort in der Tat illegale und kriminelle Inhalte. Ein nicht unerheblicher Teil der Inhalte im Dark Net ist dort jedoch aus Gründen der Sicherheit und Privatsphäre. Unter den Nutzern sind auch zahlreiche Oppositionelle und Aktivisten in autoritären Regimen, Whistleblower, Journalisten und Menschen, die sich schlicht überwacht fühlen, wenn sie ihren normalen Browser öffnen.
Die Studie soll helfen, ein besseres Wissen und Verständnis der Öffentlichkeit für die dunkle Seite des Internets zu ermöglichen und die Debatte über seine Natur, Gefahren aber auch potentielle Vorteile zu unterstützen.
Die häufigsten Inhalte im Dark Web
Das Dark Net ist durch spezielle Verschlüsselungstechniken geschützt und vor normalen Browsern versteckt. Um dort hineinzugelangen, müssen Benutzer auf spezielle Technologien wie Tor, I2P und Freenet zuzugreifen. Insgesamt gibt es im Dark Web weniger als 30.000 Webseiten. Im offiziellen Internet beträgt die Zahl dagegen über eine Milliarde. Zudem ist das Dark Web extrem schnelllebig. Innerhalb kurzer Zeit verschwinden Webseiten und tauchen an anderer Stelle wieder auf.
Die häufigsten Kategorien sind demnach File Sharing, geleakte Daten und Finanzbetrug. Dagegen befassten sich nur vier Prozent der analysierten Adressen mit Drogen und 0,3 Prozent mit Waffen.
Die folgende Grafik zeigt den Gesamtüberblick:
Die populärsten Sprachen im Dark Net sind Englisch (76%), Deutsch (4%) und Chinesisch (3,7%).
Eine maschinelle Auswertung von rund 13.600 Webseiten ergab, dass – nach UK oder US-Recht – nur rund die Hälfte der Inhalte im Dark Web illegal sind. Die manuelle Überprüfung einer Stichprobe von 1.000 Seiten zeigte insgesamt 68 Prozent illegale Inhalte.
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