Generative Künstliche Intelligenz, Video-on-Demand und nachhaltige Smartphones. Doch was wollen digitale Konsumenten tatsächlich? Eine aktuelle Studie zeigt die wichtigsten aktuellen Trends.
Vor etwas über einem Jahr wurde das Metaverse noch als neuer Megatrend gehypt. Kaum ein Jahr später überstrahlt nun generative Künstliche Intelligenz (GenKI) dank ChatGPT alle Entwicklungen innerhalb der Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche (TMT).
Der Wirbel um GenKI hat längst auch die Konsumentenseite erfasst Einer aktuellen Studie von Deloitte zufolge haben 46 Prozent der Deutschen bereits von generativer KI gehört und mehr als jeder Fünfte hat bereits Dienste wie ChatGPT ausprobiert. Das Interesse der Verbraucher wird allerdings von Bedenken hinsichtlich des enormen Veränderungspotenzials von Künstlicher Intelligenz begleitet.
Charakteristika des digitalen Konsumenten
Die Studie charakterisiert den digitalen Konsument von heute. Er …
- möchte auch in der Krise sein persönliches TMT-Budget keinesfalls herunterfahren;
- sieht beim Thema Nachhaltigkeit andere Branchen stärker im Fokus;
- berücksichtigt beim Kauf eines neuen Smartphones kaum Nachhaltigkeitsaspekte;
- hat bei generativer KI noch Aufklärungsbedarf;
- bildet eine Symbiose mit seinem Smartphone und vernachlässigt andere Consumer Devices;
- hat noch immer keine VR-Brille angeschafft;
- kündigt Streaming-Dienste, die er in der Corona-Zeit abonniert hat;
- kennt generative KI und hat Tools wie ChatGPT bereits ausprobiert.
Smartphone ist digitales Zentrum
Die Dominanz der Smartphone-Nutzung hat in den letzten Monaten weiter zugenommen. Infolgedessen zeigen sich erste leichte Substitutionseffekte bei der Verbreitung anderer Gerätetypen. Eine Ausnahme bilden dabei Smartwatches, deren Beliebtheit auch im Jahr 2023 weiterhin ansteigt.
Trotz einer eher evolutionären Weiterentwicklung werden Smartphones von ihren Nutzern weiterhin regelmäßig ausgetauscht. Bei der Auswahl neuer Endgeräte spielen Nachhaltigkeitsaspekte noch keine bedeutende Rolle. Stattdessen stehen praktische Eigenschaften wie Akkulaufzeit oder Kameraqualität ganz oben auf der Wunschliste deutscher Smartphone-Käufer.
Rekorde bei generativer KI
Generative KI befindet sich noch in den frühen Stadien ihrer Entwicklung. Trotzdem ist das Interesse an den bereits verfügbaren Tools aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und benutzerfreundlichen Bedienung erheblich: 46 Prozent der Deutschen sind mit ChatGPT und ähnlichen Technologien vertraut, und bei Personen unter 25 Jahren liegt die Bekanntheit sogar bei fast 80 Prozent.
Dies sind beeindruckende Zahlen für eine Technologie, die erst Ende 2022 mit den ersten Angeboten für Verbraucher auf den Markt kam. Darüber hinaus haben durchschnittlich mehr als jeder Fünfte bereits GenKI-Tools genutzt, wobei der Anteil in den jüngeren Altersgruppen signifikant höher ist.
Bei genauerer Betrachtung der Nutzungshäufigkeiten zeigt sich jedoch ein differenzierteres Bild: Nur 27 Prozent der Befragten, die bereits GenKI angewandt haben, greifen auch täglich oder zumindest wöchentlich darauf zurück. 41 Prozent nutzen entsprechende Tools monatlich oder seltener. Fast ein Drittel gibt hingegen an, GenKI nur ein paar Mal ausprobiert zu haben.
Ob GenKI tatsächlich zur Massentechnologie wird, hängt auch ab, wie viele Menschen in Zukunft zu einem regelmäßigen Gebrauch übergehen werden. Auf die Gesamtheit der Bevölkerung gesehen nutzen bislang nur etwa 6 Prozent GenKI wöchentlich. Außerdem überschätzen selbst Verbraucherinnen und Verbraucher mit GenKI-Erfahrung häufig die Verlässlichkeit der erzeugten Ergebnisse; hier besteht noch Aufklärungsbedarf.
Ende des Wachstums bei Streaming und Co.?
Ist das Wachstum von Streaming und ähnlichen Diensten in Deutschland zum Stillstand gekommen? Erstmals seit Beginn der Datenerhebung für die jährliche Studie ist der Anteil der Haushalte, in denen mindestens ein digitales Medienabonnement genutzt wird, leicht gesunken. In diesem Jahr nutzen demnach 64 Prozent der Deutschen ein Video-on-Demand-Abo, was einem Rückgang um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Zwar legt die Verbreitung in den jungen Altersgruppen weiter zu und nähert sich mit inzwischen 88 Prozent bei den 18- bis 24-Jährigen der medialen Vollversorgung. Entscheidend für die Trendumkehr in diesem Jahr sind allerdings die spürbaren Rückgänge im mittleren Alterssegment.
Wer kündigt, begründet den Schritt vor allem mit dem schmalen Geldbeutel: 60 Prozent finden die Angebote zu teuer, haben zu hohe Ausgaben für zu viele Abonnements oder sind durch gestiegene Kosten in anderen Bereichen zum Sparen gezwungen.
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Musik-Streaming: Hier sinkt der Anteil der Nutzer ebenfalls um einen Prozentpunkt auf nunmehr 48 Prozent. Der digitale Zeitungskiosk verzeichnet prozentual den stärksten Rückgang; nur noch 11 Prozent der Haushalte in Deutschland abonnieren kostenpflichtige digitale Nachrichten und Magazine – ein Rückgang von drei Prozentpunkten im Vergleich zu 2022.
Die Studie „Digital Consumer Trends 2023“ können Sie hier beziehen.
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