Daten und Informationen gelten als wertvolles digitales Gut der Zukunft. So wie BigTechs und FinTechs diese bereits nutzen, ergeben sich auch für etablierte Finanzinstitute Optionen für neue Geschäftsmodelle im Banking.
1984, also zu einer Zeit, als Themen wie Big Data oder Künstliche Intelligenz noch in weiter Ferne lagen, prägte der damalige CEO Citibank Walter Wriston den Satz „Informationen über Geld sind beinahe genauso wichtig wie das Geld selbst.“ Diese Aussage ist heute – man denke nur an PSD2 oder DSGVO – aktueller denn je. Daten gelten als das Gold des digitalen Zeitalters. Banken und Sparkassen müssen sich bewusst werden, dass Sie nicht nur Geld- sondern auch Informationsdienstleister sind.
Wachstum durch geeignete Datenstrategien
Banken erzielen derzeit vor allem mit Geld einen positiven wirtschaftlichen Wert. Doch auch Daten werden in Banken reichlich „produziert“, meist indirekt durch die Kunden, sichtbar in Finanztransaktionen. Werden sie zu Informationen veredelt, können sie einen erheblichen Mehrwert für die Rentabilität und Nachhaltigkeit der Bank darstellen.
Im digitalen Zeitalter müssen Banken und Sparkassen Informationen effektiv verwalten, indem sie bewusst aus ihren bisherigen Erfahrungen lernen und dieses Wissen in ihre strategische Entwicklung einfließen lassen.
Daten können jedoch nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn ihr gesamter Lebenszyklus ordnungsgemäß verwaltet wird: von der Datenerfassung, Aufzeichnung, Überwachung und Reinigung bis hin zu Visualisierung, Analyse und Interpretation.
Datenstrategie für Wachstum
Die Formalisierung einer Datenstrategie ist notwendig, um die Bedeutung von Daten als grundlegendes Asset einer Bank zu stärken und Institute in die Lage zu versetzen, diese zu nutzen und damit das Banking intelligenter, effizienter und skalierbarer zu machen.
Mehr dazu hier: Data Strategy for driving growth of Financial Institutions
Open Banking erfordert Datenhoheit
Open Banking bedeutet eine Veränderung von Geschäftsmodellen, Kultur und Perspektiven. Um die versprochenen Netzwerkeffektvorteile der Offenheit zu heben, ist eine grundlegende Erneuerung des Datenmanagements erforderlich.
Mehr dazu hier: Open for Business: New Banking Models Demand Data Strength
Digitalisierung erfordert Data Governance
In fast allen Banken gibt es Digitalisierungsinitiativen. Darunter werden vielfältige Themen vereint, wie mehr Kundenorientierung, erhöhte Prozessautomatisierung, verbesserte erhöhte Compliance und vieles mehr. Viele Projekte verlaufen parallel, also gleichzeitig, was ihre Steuerung und Erfolgskontrolle erschwert. Kleine Unterschiede vermögen große Wirkungen zu erzeugen. Dies gilt insbesondere für die Beziehung eines Unternehmens zu seinen Daten.
Mehr dazu hier: Digitalisation Pursuits Start with Sound Data Governance Strategy
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Erfolg durch Personalisierung
In einer Welt, in der immer mehr Verbraucher „digital first“ denken und handeln, müssen Finanzdienstleister neue Technologien einsetzen, die personalisierte Interaktionen und Angebote ermöglichen – in Echtzeit und auf allen Kanälen. Noch haben FinTechs dabei einen Vorsprung vor traditionellen Instituten. Mit zunehmender Nutzung Künstlicher Intelligenz könnte dieser jedoch schrumpfen.
Mehr dazu hier: 5 Tips For Financial Marketers to Tap AI’s Personalization Potential
Alternative Nutzungsmöglichkeiten für Bankfilialen
Mit der zunehmenden Verlagerung auf digitale Kanäle besteht für Filialbanken die Herausforderung, ihre stationären Kanals neu zu erfinden. Ungenutzte Räume können zu Gemeinschaftszentren und Coworking-Spaces umgewandelt werden und so neue Geschäftschancen eröffnen.
Mehr dazu hier: Banks Should Turn Branches Into Branded Coworking Community Spaces
Erfolgsfaktoren für bargeldloses Bezahlen
Chris Skinner zeigt am Beispiel von China, Indien und Afrika, wie Infrastruktur und Anreize verändert werden müssen, um Mobile Payment zum Erfolg zu führen.
Mehr dazu hier: Infrastructure and Incentive: Making Cashless a Reality
EU will Instant Payments forcieren
Die Europäische Kommission erwägt einen „Regulierungsschub“, um die Einführung des neuen TIPS-Sofortzahlungsdienstes zu fördern und ihn zu einem echten Rivalen der Kartensysteme und digitaler Geldbörsen der Technologiekonzerne zu machen.
Mehr dazu hier: EC considers regulatory push for TIPS instant payments
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Bezahlen aus dem Handgelenk
Der spanische Banco Sabadell zeigt in einer Demo die Verwendung von implantierten NFC-Chips, um Zahlungen mit einer einfachen Handbewegung zu genehmigen.
Mehr dazu hier: Banco Sabadell conducts live demo of payment biohack
Geld per Gesichtserkennung
Taiwans E SUN Bank hat sich mit der NEC Corporation zusammengetan, um Geldautomaten mit Gesichtserkennungstechnologie einzuführen.
Mehr dazu hier: Taiwan’s E SUN Bank deploys facial recognition ATMs
Blockchain für Firmenkundentransfers
Die Standard Bank of South Africa bereitet ein privates, Blockchain-Zahlungssystems vor, um ausländische Devisengeschäfte für Firmenkunden abzuwickeln.
Mehr dazu hier: Standard Bank gears up for go live of payments Blockchain
JPMorgan bietet Händlerfinanzierung
JPMorgan Chase bereitet sich auf den Einstieg in den POS-Finanzierungsmarkt vor. Kunden können so Ratenkäufe für Einkäufe im Wert von mehr als 500 US-Dollar bezahlen und Kredite für größere Anschaffungen aufnehmen.
Mehr dazu hier: JPMorgan moves into POS financing space
Zu guter Letzt: Facebook mit eigener Kryptowährung
Facebook plant, eine eigene Kryptowährung einzuführen, die Nutzer über WhatsApp über Landesgrenzen hinweg senden und empfangen können. Laut New York Times werden bereits Gespräche mit verschiedenen Krypto-Börsen über den Verkauf des neuen Token geführt.
Mehr dazu hier: Facebook talks to cryptocurrency exchanges about selling its new digital coin – NYT