Banken und Sparkassen verfügen bereits über Unmengen von Daten – und wollen doch immer mehr. Doch Daten alleine helfen nicht weiter, entscheidend ist, was man aus ihnen macht.
Die Flut verfügbarer Daten nimmt kein Ende. Zwischen 2005 und 2020 wird sich laut IDC das Volumen der jährlich generierten Daten weltweit von 130 auf über 40.000 Exabyte verdreihundertfacht haben. Für 2025 werden weltweit 175 Zettabyte erwartet. Das ist dann nochmal eine Vervierfachung.
Ein Zettabyte entspricht 1.000 Exabytes und ein Exabyte wiederum einer Million Terrabyte oder einer Milliarde Gigabyte. Zur Orientierung: Ein durchschnittlicher PC hat so zwischen 250 und 500 Gigabyte Speicherplatz. Und noch ein Orientierungswert: Die Gesamtheit aller gedruckten Werke
wird auf 0,2 Exabytes geschätzt.
Aus Daten Informationen machen
Dieser Datenflut Herr zu werden ist keine einfache Aufgabe. Einigen dabei wichtigen Aspekten widmet sich der heutige Rückblick auf interessante Themen der internationalen Finanzszene.
Letztlich kommt es darauf an, Daten in verwertbare Informationen zu veredeln, am besten in solche, deren Verwendung sich monetarisieren lässt. Google, Facebook & Co. machen dies schon seit Jahren vor und Banken und Sparkassen haben, so scheint es, wenig Chancen, diesen Vorsprung jemals einzuholen.
Der Weg zur Daten-getriebenen Volkswirtschaft
Was bedeutet eine datengetriebene Wirtschaftsmission? Kurz gesagt: Besserer Service, Produktivitätssteigerung, Nachhaltigkeit durch weniger Abfall und CO2, faktenbasierte Entscheidungen, echter europäischer Binnenmarkt, globale Transparenz und das Ende der Schattenwirtschaft. Doch was benötigt man auf dem Weg dorthin? Einiges!
Mehr dazu hier: Path to the Data-driven Economy
Bankmarketing benötigt mehr Daten
Banken und Sparkassen stehen bei Datenanalysen vor einem Spagat. Sie benötigen mehr Arten von Daten als jemals zuvor, um den Verbrauchern den Service zu bieten, den sie erwarten, und greifen sogar auf Social Media Tracking zurück. Aber die Verbraucher wollen immer noch Privatsphäre. Das Spannungsfeld zwischen dem Wunsch der Verbraucher nach Personalisierung und dem nach Privatsphäre wird (nicht nur) für Banken zunehmend zum Thema.
Mehr dazu hier: Already Drowning in Data, Financial Marketers Ask for More
Der RoI der Personalisierung
Personalisierung ist in aller Munde, aber wie hoch ist eigentlich der Wert der Personalisierung? Kunden müssen bereit sein, für ein besseres Kundenerlebnis einen Aufschlag von 16 Prozent zu bezahlen, damit eine für den Verbraucher wirklich aussagekräftige Personalisierung nicht nur die Loyalität fördert, sondern auch einen quantifizierbaren ROI erzielt.
Mehr dazu hier: Personalisation: filling the expectation gap
Kundenprobleme proaktiv erkennen und lösen
Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen ermöglicht es, Kundenprobleme noch vor ihrem Auftauchen zu erkennen und präventiv anzugehen. Der Kundenservice könnte so auf eine neue Stufe gehoben werden.
Mehr dazu hier: AI and Its Impact on the Customer Service Sector
Neue Chancen durch das Internet der Dinge
Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) wird zu einer der wichtigsten Quellen für neue Datenströme. Zugleich bietet es Finanzinstituten eine echte Gelegenheit, die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu innovieren und zu transformieren. Gelingt dies allerdings nicht, kann es sich – dank neuer agiler Wettbewerber – zur Bedrohung entwickeln.
Mehr dazu hier: The Internet of Things Opportunity for Financial Institutions
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Fünf Erfolgswege für ein Rebranding
Die anfängliche Aufregung und Kreativität eines Rebranding-Projekts weicht zu oft einem langweiligen, leblosen Ergebnis und einer Verschwendung von Zeit, Geld und Moral, welche die Wettbewerbsfähigkeit einer Bank oder Sparkasse nicht verbessert. Aber nicht immer, wie das Beispiel einer US-Genossenschaftsbank zeigt. Sie trat aus ihrer Komfortzone heraus, um neue Ideen und Ansätze aufzunehmen.
Mehr dazu hier: 5 Unusual Methods to Turn a Predictable, Dull Rebrand into a Standout
Die Digitale Transformation bedeutet Veränderung
Für die digitale Transformation einer Bank müssen sich auch Unternehmensstruktur und ‑kultur ändern. Führungskräfte müssen aus der Komfortzone heraustreten und die auf allen Ebenen der Organisation durchzuführenden Veränderungen und deren Wirkungen auf Kunden, Mitarbeiter und andere Stakeholder verstehen, sei es operativ, geschäftlich oder strategisch.
Mehr dazu hier: Transforming organization and culture to scale digital
100 Tage FinTech
Ein ehemaliger Agenturmitarbeiter berichtet über elf Dinge, die ihm in den ersten hundert Tagen als Marketingchef eines FinTech-Unternehmens aufgefallen sind.
Mehr dazu hier: 11 observations after 100 days in FinTech
Fünf Arten von Identitätsdiebstahl
Nicht nur zu Halloween sind die verschiedenen Methoden des Identitätsdiebstahls durchaus erschreckend und zeigen einmal mehr die wachsende Bedeutung des Themas Cybersicherheit.
Mehr dazu hier: Spoooooky Types of Identity Fraud
Wichtige Entwicklungen im Bereich Krypto
Nicht nur Libra, sondern auch einige andere Themen und Trends haben die Kryptoszene in den letzten Wochen und Monaten beherrscht.
Mehr dazu hier: Summer wrap-up: major developments in the crypto
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Uber steigt in Geschäft mit Finanzdienstleistungen ein
Der Fahrvermittlungsdienst Uber hat eine Financial Services Division gegründet. Ziel des neuen Bereichs ist es, neue Finanzprodukte und -technologien bereitzustellen, darunter ein mobiles Bankkonto, eine digitale Brieftasche sowie aktualisierte Kredit- und Debitkarten.
Mehr dazu hier: Uber launches financial services division
Das erste Produkt ist „Uber Money“, das sowohl Kunden als auch Fahrern Vorteile durch Cashback in Echtzeit verschaffen soll.
Mehr dazu hier: Uber relaunches credit card with Barclays, drivers get real-time cash flow
Robo-Advisor-Pionier will beraten
Nutmeg, britischer Robo-Advice-Pionier will zukünftig hybrides Wealth Management anbieten, also persönliche Beratung in sein Angebot integrieren. Allgemein wird dies als sinnvoller Schritt für Robos auf dem Weg zur Profitabilität gesehen.
Mehr dazu hier: Nutmeg expands human-led service in ongoing bid for profitability
Zwei Währungen in einer Karte
Die britische Neobank Starling hat eine Debitkarte in zwei Währungen herausgegeben, mit der Kunden Einkäufe wahlweise in Pfund oder Euro bezahlen können.
Mehr dazu hier: Starling issues dual currency debit card
US-Bank mit mobiler Künstlicher Intelligenz
Die Bank of America hat ihre neue Mobile-Banking-App mit dem virtuellen Finanzassistentin Erica auf KI-Basis veröffentlicht, um ihren 29 Millionen mobilen Kunden dabei zu helfen, ihre Finanzen besser zu verwalten. Kunden können über die App unter anderem Anträge für Kreditkarten, Autokredite und Wohnungsbaudarlehen stellen und erhalten Zugang zu Informationen über die Reduzierung der Kreditkartenschulden.
Mehr dazu hier: Bank of America unveils new mobile banking app with loan applications built in
Bausparkasse investiert in Wechselplattform
Nationwide, die größte Bausparkasse im Vereinigten Königreich hat sich an einem Startup beteiligt, das den Wechsel von Energieversorgern vereinfachen will. Die Beteiligung ist nur eine von vielen, die die Bausparkasse seit letztem Jahr eingegangen ist. Man will durch solche Partnerschaften Vorteile für die Kunden sichern.
Mehr dazu hier: Nationwide invests in energy switching startup
Zu guter Letzt: Spenden für britische Kriegsveteranen können jetzt kontaktlos erfolgen
In den letzten Jahren sind die Spenden von Wohltätigkeitsorganisationen auf öffentlichen Plätzen wie Hauptstraßen, Einkaufszentren und Bahnhöfen gesunken, da weniger Menschen Bargeld bei sich haben. Die Royal British Legion sammelt Spenden jetzt auch kontaktlos ein über ein Netzwerk von 1.100 bargeldlosen Terminals, die von Elavon bereitgestellt werden. Es ist damit das größte derartige Netzwerk in Großbritannien.
Mehr dazu hier: Royal British Legion taps Elavon for contactless donations