Der digitale Wandel der Unternehmen

Aktuelle Studie zur Digitalisierung

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Die digitale Transformation stellt Europas Industrie vor einen radikalen Strukturwandel. Die Optimierung bestehender Geschäftsmodelle reicht nicht aus, Unternehmen müssen neue Geschäftsfelder erschließen, wie eine aktuelle Studie verdeutlicht.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Roland Berger hat gemeinsam mit dem BDI eine ausführliche Studie zur digitalen Transformation von Unternehmen in Deutschland und Europa veröffentlicht. Dazu wurden Workshops mit Industrieexperten, eine Umfrage unter mehr als 300 deutschen Top-Entscheidern sowie 30 Interviews mit Vorständen und Technologieverantwortlichen in DAX-Konzernen und bei führenden Mittelständlern durchgeführt.

Auf Basis dieser umfassenden Bestandsaufnahme wurde so zum ersten Mal der Gesamteffekt der Digitalisierung auf die deutsche und europäische Wirtschaft analysiert. Das Ergebnis offenbart die Tragweite der teilweise dramatischen Veränderungen. Falls Europa die Chance verpasst, die digitale Transformation zum eigenen Vorteil zu gestalten, könnten sich, so die Studie, die damit verbundenen Einbußen auf 605 Milliarden Euro bis 2025 (EU-17) summieren. Dies entspräche einem Verlust von weit über 10 Prozent der industriellen Basis in Europa.

Gelingt es allerdings, die Möglichkeiten vernetzter, effizienterer Produktion und neuer Geschäftsmodelle erfolgreich zu nutzen, könnte Europa bis 2025 einen Zuwachs von 1,25 Billionen Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen.

Der Taxidienst Uber ist überall

Mithilfe digitaler Systeme werden Unternehmen in Zukunft in der Lage sein, große Datenmengen über Produktionsprozesse, Lieferanten und Kunden zu erheben, zu verarbeiten und auszuwerten. Dadurch können Firmen Marktentwicklungen präziser vorwegnehmen und noch zielführender Entscheidungen treffen. Produktionsprozesse werden durch die fortschreitende Entwicklung und mit Einsatz künstlicher Intelligenz einen neuen Grad der Automatisierung erreichen. Dank einer leistungsstärkeren Vernetzung der Wertschöpfungsschritte lassen sich Lieferketten besser synchronisieren, Produktionszeiten kürzen und Innovationszyklen beschleunigen. Auch werden die spezifischen Kundenbedürfnisse transparenter. So lassen sich völlig neuartige Produkte und Leistungen entwickeln und anbieten.

Diese Faktoren werden die Wertschöpfungsketten in der Industrie grundlegend ändern. Aus den klassischen, zeitversetzten Wertschöpfungsketten entstehen dynamische Wertschöpfungsnetzwerke. Kommunikation und ständiger Austausch zwischen Produktionseinheiten, Unternehmensabteilungen und externen Lieferanten flexibilisieren die Wertschöpfungsketten.

Damit eröffnen sich neue Chancen für die existierenden Marktteilnehmer, aber auch für branchenfremde Akteure etwa aus der IT-Industrie. Etablierte Firmen mit großem Know-how in ihrer Branche können so schnell ins Hintertreffen geraten. Bisherige Branchenführer drohen „ge-ubert“ zu werden – in Anspielung auf den digitalen Dienstleister „Uber“, der mit seiner Applikation international den etablierten Fahrdienst- und Taximarkt herausfordert.

Vier zentrale Handlungsfelder

Vor diesem Hintergrund gibt unsere Studie konkrete Handlungsempfehlungen für die Unternehmen und ihre Verbände sowie für die Politik in Deutschland und Europa, um beider Zukunft als Industriestandort zu sichern und positive Beschäftigungseffekte zu erzielen. Die vier zentralen Handlungsfelder dabei sind:

  • digitale Reife,
  • gemeinsame Standards,
  • leistungsfähige Infrastruktur und
  • europaweite Koordination.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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