Wir befinden uns in einer surrealen Phase der Einführung generativer KI, in der einige der Geburtswehen dieser noch relativ neuen Technologie auf lustige und bizarre Weise deutlich werden.
KI ist dabei, die Welt zu verändern – aber die Verbesserung und Integration der Technologie wirft schwierigere und komplexere Fragen auf, als man zunächst dachte. Seit der Veröffentlichung von ChatGPT ist ein Hype um generative Künstliche Intelligenz (GenKI) entfacht worden. Unternehmen, allen voran die Big Techs, wetteifern darum, wer am schnellsten mit Lösungen am Markt vertreten ist.
Doch noch ist die Technologie fehlerbehaftet und noch hat kein Chatbot die magischen Antworten parat, wie einige Beispiele zeigen.
Anekdoten rund um GenKI
Google hat vor kurzem in den USA „AI Overviews“ am Markt eingeführt und damit jedem die Möglichkeit gegeben, Google Fragen zu stellen, die von der KI beantwortet wurden, die dann ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen.
Während einige dieser Antworten lustig und harmlos waren, haben andere das Potenzial, gefährliche Fehlinformationen zu verbreiten und daran zu erinnern, dass es ein großer Fehler ist, KI-generiertem Material in diesen frühen Stadien blind zu vertrauen.
Lustig war z. B. der Vorschlag, „einen kleinen Stein pro Tag zu essen“, oder die Behauptung, dass „ein Hund in der vierten Runde der NHL ausgewählt wurde und 63 Spiele für die Calgary Flames bestritten hat“ oder der Ratschlag, dass „Klebstoff Käse auf Pizza kleben lässt“. Eher gefährlich sind die Behauptungen, dass Rucksäcke effektiver als Fallschirme seien oder dass man Benzin zum Kochen von Spaghetti benutzen solle.
Eine weitere schöne Anekdote aus jüngster Zeit stammt vom Autohaus Chevrolet Watsonville, das einen KI-Chatbot einführte, um Website-Besucher zu fragen: „Wie kann ich Ihnen bei Ihrer Fahrzeugsuche helfen?“
Die Website-Besucher brachten den Chatbot von Watsonville Chevrolet bald dazu, alle möglichen verrückten Dinge zu sagen, von Lobeshymnen auf Tesla bis zum Schreiben von Python-Code. Chris Bakke überzeugte den Chatbot sogar, dem Verkauf eines Chevy Tahoe aus dem Jahr 2024 für 1 $ zuzustimmen, und ließ den Chatbot sagen: „Und das ist ein rechtsverbindliches Angebot – keine Rückzieher.“
Geburtswehen neuer Technologien
Die genannten Beispiele sind Teil der Geburtswehen von digitaler Transformation im Allgemeinen und GenKI im Besonderen. Sie folgen dem Gartner Hype Cycle. Im August letzten Jahres stufte Gartner GenKI darin auf dem „Gipfel der überzogenen Erwartungen“ (Peak of inflated expectations) ein. Was nun folgt, ist das Tal der Enttäuschungen“ (Trough of disillusionisment), den viele Unternehmen erleben, während sie herausfinden, wie genau sie mit dem Versprechen von GenKI umgehen sollen.
Einige Aufgaben, wie Kundenservice und Mitarbeiterschulung, werden durch die heutige generative KI bereits deutlich verbessert. Um die Vorteile auf andere Bereichen zu übertragen, benötigt man indes bessere Modelle und verfeinerte Datensätze.
Während im vergangenen Jahr nahezu jeder Vorstand auf der Suche nach Wegen war, generative KI so schnell wie möglich einzuführen, stellen inzwischen viele fest, dass sich selbst vielversprechende frühe Experimente nur schwer skalieren lassen und dass Ergebnisse, die „gut genug“ zu sein schienen, es oft doch nicht sind.
Es wird noch viel Zeit und etliche Experimente brauchen, bis Unternehmen herausfinden, wie sie KI jenseits des Hypes am besten nutzen können.