Eine Studie zeigt, dass der Standort Deutschland an Attraktivität verliert. In der Folge verlagern zahlreiche Unternehmen wesentliche Teile ihrer Wertschöpfung in andere Länder. Vier Maßnahmen könnten diesem Trend entgegenwirken.

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Gerade in Zeiten der Veränderung, der sinkenden Erträge und steigenden Kosten kommt es auf eine durchdachte und nachhaltige Strategie an. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien und Trends zu den Themen Strategie und Management.

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Die Diskussion um die sinkende Standortattraktivität Deutschlands, zunehmende Deindustrialisierung und verstärkte Verlagerung hat sich in den letzten Monaten in der Öffentlichkeit weiter intensiviert. Durch den Wandel in der Wertschöpfung gerät der Standort Deutschland zunehmend unter Druck.

Immer mehr Unternehmen verlagern Wertschöpfung ins Ausland

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Deloitte zeigt, dass 67 Prozent der Unternehmen bereits Aktivitäten verlagert haben. Diese Entwicklung ist besonders ausgeprägt in den Schlüsselbranchen Maschinenbau/Industriegüter und Automobil, wo 69 Prozent angeben, in moderatem bis sehr starkem Umfang verlagert zu haben.

Aktuell verlagern Unternehmen hauptsächlich weniger komplexe Bereiche wie die Bauteilfertigung ins Ausland. Unter unveränderten Rahmenbedingungen könnten jedoch mehr Unternehmen diesem Trend folgen und zunehmend wichtigere Teile ihrer Wertschöpfung ins Ausland verlagern. Zukünftig planen 33 Prozent die Verlagerung der gesamten Produktion und 34 Prozent die Verlagerung der Vormontage.

Derzeit ziehen es Unternehmen vor allem in andere EU-Länder, nach Asien und in die USA. Acht Prozent sehen eine Rückverlagerung von Asien nach Europa vor.

Vier Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Standortes Deutschland

Welche Maßnahmen sind erforderlich, um den Standort Deutschland wieder attraktiver zu gestalten? In Bezug auf den aktuellen Wettlauf um Subventionen, insbesondere mit den USA und China, gibt es unterschiedliche Meinungen. Lediglich sieben Prozent der Befragten sind der Überzeugung, dass sich Deutschland erfolgreich behaupten wird. 23 Prozent sind der Ansicht, dass Deutschland an diesem Wettbewerb überhaupt nicht teilnehmen sollte, während 36 Prozent der Meinung sind, dass Deutschland hierbei deutlich aktiver werden sollte.

Die Autoren der Studie geben vier Empfehlungen ab:

1. Ganzheitliche Perspektive einnehmen

Inmitten zunehmender Unsicherheit, bedingt durch konjunkturelle Entwicklungen sowie geopolitische Spannungen und internationale Handelskonflikte, wird es immer wichtiger, dass Unternehmen langfristige und umfassende Strategien entwickeln. Reaktive und kurzfristige Entscheidungen sollten vermieden werden, da Trends und Entwicklungen, die heute relevant erscheinen, morgen bereits ihre Bedeutung verlieren können.

2. Standortvorteile maximieren und -nachteile minimieren

Unabhängig von den sich rasch ändernden Standortbedingungen ist es entscheidend, dass Unternehmen ihren Fokus nach innen richten. Eine eingehende Analyse von Belastungsfaktoren, Wachstumspotenzialen und den entsprechenden Handlungsoptionen ermöglicht es, nachteilige Standortfaktoren zu kompensieren.

Die Vorteile des Standorts Deutschland sollten verstärkt optimiert werden, während bestehende und potenzielle Nachteile frühzeitig angegangen werden sollten, um die negativen Auswirkungen auf den deutschen Industriestandort zu minimieren.

3. Sparpotenziale erkennen und ausschöpfen

Die kontinuierliche Reduktion von Kosten bleibt in Anbetracht der konjunkturellen Lage von essenzieller Bedeutung. Viele Unternehmen verfügen noch über ungenutzte Sparpotenziale auf verschiedenen Ebenen. Daher gewinnen ganzheitliche Kostentransformationen an Bedeutung, um unabhängig von den Standortbedingungen in Deutschland oder im Ausland erfolgreich zu agieren.

4. Digitalisierung und Technologien umfassender nutzen

Der verstärkte Einsatz digitaler Technologien ist unerlässlich, um die Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren. Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht Unternehmen neue Analysemöglichkeiten zur Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse. Konzepte wie die Smart Factory erlauben Effizienzsteigerungen in verschiedenen Produktionsschritten und über verschiedene globale Standorte hinweg. Zudem bieten generative KI (GenKI) Ansätze für mehr Effizienz, Transparenz und Profitabilität.

Die Studie „Supply Chain Pulse Check Herbst 2023“ können Sie hier beziehen.


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