Digitalisierung, Fachkräftemangel, Remote Work: Worüber sich Arbeitnehmer weltweit derzeit Gedanken machen, stellt eine aktuelle Studie vor. Es zeigt sich: Die Deutschen haben zwar Angst vor Jobverlust durch Technologie, sind aber nicht so pessimistisch, wie ihnen manchmal nachgesagt wird.
Welche Sorgen und Hoffnungen haben Arbeitnehmer derzeit? Um das zu beantworten, hat die Unternehmensberatung PwC eine der größten Arbeitsmarktbefragungen aller Zeiten durchführen lassen. Insgesamt konsultierte man im März rund 52.000 Menschen aus 44 Ländern – 2.138 davon aus Deutschland. Wir wollen uns im Folgenden auf die Ergebnisse der Bundesrepublik konzentrieren, stellen die deutschen Ergebnisse aber immer wieder in den internationalen Vergleich.
Die Angst vor der Automatisierung
20 Prozent der Deutschen fürchten sich davor, ihre Arbeitsstelle an die Digitalisierung zu verlieren. Das könnte darin begründet liegen, dass 29 Prozent der Deutschen der Meinung sind, sie hätten zu wenig Gelegenheit, von technisch versierteren Kollegen zu lernen (weltweit: 40 Prozent).
Ebenfalls 29 Prozent der Bundesbürger zeigten sich in der Umfrage besorgt, dass ihre Unternehmen nicht ausreichend in innovative Technologien investierten (weltweit: 37 Prozent).
Deutsche Unternehmen setzen selten Technologie ein, um den Fachkräftemangel auszugleichen
Laut der Studie glauben 31 Prozent der Deutschen, dass es hierzulande im eigenen Beruf an Fachkräften mangele. Im internationalen Durchschnitt sind es 29 Prozent. Um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen, würden 40 Prozent der Befragten aus Deutschland auf Weiterbildung setzen (weltweit: 39 Prozent), 32 Prozent auf Gehaltserhöhungen (weltweit: 33 Prozent) und zu 20 Prozent auf die Stärkung der körperlichen und mentalen Gesundheit (weltweit: 29 Prozent).
Seltener als anderswo nutzen deutsche Betriebe auf Technologie, um den Mangel auszugleichen, nämlich durchschnittlich zu 18 Prozent. Im internationalen Vergleich sind es 26 Prozent.
Kaum ein Deutscher will täglich ins Büro
35 Prozent der Deutschen möchten zukünftig „vollständig remote“ arbeiten (weltweit: 26 Prozent), 23 Prozent „überwiegend remote“ (weltweit: 23 Prozent) und fünf Prozent der Deutschen möchten nur vor Ort in den Räumen ihrer Unternehmen arbeiten (weltweit: 13 Prozent).
Besteht die Möglichkeit dazu, arbeiten 42 Prozent der Deutschen „vollständig remote“ (weltweit: rund 30 Prozent) – 22 Prozent „überwiegend remote“ (weltweit: 19 Prozent), 19 Prozent „zur Hälfte remote“ (weltweit: 21 Prozent) und neun Prozent „überwiegend remote“ (weltweit: 17 Prozent) und fünf Prozent ausschließlich in Präsenz (weltweit: 13 Prozent)
Im Kontrast dazu, dass die Deutschen auf das Homeoffice so erpicht sind, dürfen sie es deutlich seltener nutzen: 44 Prozent der Befragten aus Deutschland dürfen „remote“ arbeiten – globaler Durchschnitt: 54 Prozent.
Fit für die Arbeitswelt der Zukunft
Die Arbeitswelt der Zukunft ist aus Sicht der Studienautoren hybrid. Das werfe herausfordernde, aber spannende Fragen auf:
- Wie motivieren wir Mitarbeitende auch auf Distanz?
- Wie schaffen und erhalten wir tragfähige Beziehungen zu Kunden?
Die Lösung liege in verantwortungs- und vertrauensvoller Führung. Dazu gehöre Verständnis für die Bedürfnisse des Teams, die Bereitschaft, kontinuierlich weiter zu lernen – und vor allem, offen für neue Situationen zu bleiben.
Die globale Studie „Hopes and Fears 2022“ können Sie hier direkt herunterladen.
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