Laut einer aktuellen Studie verlieren deutsche Asset Manager Marktanteile und sind international nur bedingt konkurrenzfähig. Vermögensverwalter benötigen mehr Kosteneffizienz und neue Wachstumsstrategien.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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Weltweit wachsen Asset Management-Unternehmen, getrieben von zahlreichen Fusionen und Akquisitionen sowie Steigerungen bei den verwalteten Kundengeldern. Einer Studie der Strategieberatung PwC zufolge werden jedoch deutsche Vermögensverwalter zunehmend von den führenden internationalen Wettbewerbern abgehängt.

Für die Studie der Strategieberatung PwC wurde eine Stichprobe aus 37 Vermögensverwaltern zusammengestellt, die auf dem IPE Top 400 Asset Manager Ranking sowie ausgewählten Vermögensverwaltern aus Europa, insbesondere Deutschland und der Schweiz basierte.

Deutsche Asset Manager im internationalen Vergleich

Deutsche Asset Manager konnten die verwalteten Kundengelder zwischen 2012 und 2019 zwar um 51,9 Prozent steigern, doch der Rest der insgesamt 37 untersuchten internationalen Anbieter habe im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 88,6 Prozent zugelegt.

Entsprechend sinke der Anteil deutscher Vermögensverwalter an der Gesamtzahl der verwalteten Assets: Hiesige Anbieter hielten 2019 nur noch 10,9 Prozent der Assets (im Vergleich zu 12,9 Prozent im Jahr 2012), während der Marktanteil der Asset Manager aus anderen Regionen auf 78,9 Prozent anstieg (2012: 74,9 Prozent).

Coronavirus hat Auswirkungen aufs Asset-Management-Geschäft

Zudem zeige sich in der näheren Betrachtung der Jahre 2017-2019, dass das Volumen der verwalteten Assets zwar insgesamt um 12 Prozent zugenommen habe, der durchschnittliche Gewinn jedoch um 14 Prozent gesunken sei. Lediglich ca. 25 Prozent der untersuchten Asset Manager konnten ihre Gewinne pro verwaltetem Vermögen zwischen 2017 und 2019 steigern. Wenn es gelang, dann nur auf niedrigem Niveau mit Gewinnzuwächsen unter 10 Prozent.

Dies sei nicht ganz unabhängig von externen Faktoren: Die COVID-19 Pandemie bekomme auch das Asset Management finanziell zu spüren. So konnte im ersten Quartal 2020 ein Rückgang der verwalteten Assets von durchschnittlich über 10 Prozent beobachtet werden.

Obwohl sich die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf für Vermögensverwalter wieder zum Besseren gewandt hätten, blieben die Themen Kosteneffizienz und Transformation weiterhin äußerst relevant. Hinsichtlich der hohen Kosten je Asset sollten Vermögensverwalter effiziente Sourcing-Möglichkeiten prüfen und auch einen kritischen Blick auf die eigene Organisationsgröße im Vergleich zum Wettbewerb nicht scheuen.

Wertschöpfungsketten-Integratoren mit stärksten Zuwächsen

Im Vergleich der verschiedenen Archetypen im Asset Management schnitten organisationseigene Anbieter, die Teil eines Verbunds seien, bei der Entwicklung des Marktanteils am schlechtesten ab. Diese sogenannten Netzwerkmonopolisten gewannen zwischen 2012 und 2019 im Schnitt nur 42 Prozent an Assets dazu, während Wertschöpfungsketten-Integratoren (plus 102 Prozent), Skalenplayer (plus 89 Prozent) und Produktinnovatoren (plus 68 Prozent) deutlich stärker wuchsen.

Der Anteil am Gesamtmarkt ging bei den Netzwerkmonopolisten in Zuge dessen von 27,5 Prozent im Jahr 2012 auf 21,8 Prozent (2019) deutlich zurück. Zudem konnten sie ihre im Marktvergleich durchschnittlich hohen Kosten pro verwaltetem Vermögen seit 2015 nur um 12 Prozent senken und operierten mit 22 Basispunkten 2019 deutlich ineffizienter als der Durchschnitt aller Archetypen (16 Basispunkte).

Deutsche Marktstrukturen hemmen Wachstum von Asset Managern

Neben den bekannten Argumenten einer im internationalem Vergleich gering ausgeprägten, kapitalbasierten Altersvorsorge bei gleichzeitigen hohen regulatorischen Anforderungen an Asset Manager, sähen die Studienautoren vor allem in den besonderen deutschen Marktstrukturen den Grund für ein langsameres Wachstum. Die in Deutschland dominierenden Netzwerkmonopolisten hingen stark vom Wachstum ihrer Feeder, den Banken und Versicherungen, ab.

Dadurch würden die Netzwerkmonopolisten deutlich langsamer als der Gesamtmarkt im Asset Management wachsen. Für diese Anbieter und ihre Eigentümer rücke die Frage nach der strategischen Positionierung in den Vordergrund: Sie sollten analysieren, was der unverzichtbare Wertbeitrag eines Inhouse Asset Managers für seinen Feeder ist. Dabei sei ebenfalls zu entscheiden, ob die Muttergesellschaft bereit sei, dauerhaft an einer Tochtergesellschaft festzuhalten, die auf höherer Kostenbasis operiere und langsamer wachse als der Gesamtmarkt im Asset Management.

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