Laut dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht erwartet die Deutsche Bank eine deutliche Zunahme der Kundengeschäfte im laufenden Jahr. Die Boni für Vorstand und Mitarbeiter würden deutlich reduziert.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Deutsche Bank ist optimistisch für 2017
Die Deutsche Bank hat sich positiv zu den Geschäftsaussichten für dieses Jahr geäußert. „Wir erwarten eine bedeutende Zunahme der Kundenaktivitäten im Jahr 2017″, hieß es im heute veröffentlichten Geschäftsbericht. Konzern-Chef John Cryan schrieb: „Der Jahresauftakt war vielversprechend.“ Vor allem der wichtige Anleihehandel habe sich belebt. Die Kunden seien wieder aktiver, weil die Konjunktur in Europa langsam anziehe, die US-Wirtschaft robust sei und sich das Zinsumfeld dort verbessere. Ohne konkrete Gewinnziele zu nennen, verspricht das Geldhaus für 2017 seinen Aktionären eine Mindestrendite von 11 Cent je Aktie, sollte es ein Plus geben. Cryan warb auch für die morgen startende Kapitalerhöhung. Die Bank wolle die leidige Debatte über ihre Kapitaldecke endlich beenden. „Diese weitreichende Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Wir sind uns bewusst, dass wir so die Anteile unserer Aktionäre erheblich verwässern.“ Laut Geschäftsbericht verzichtete der gesamte Konzernvorstand auf mögliche Boni. Die Top-Manager erhielten für das abgelaufene Jahr lediglich ihre Grundvergütung. Die betrug für Cryan 3,8 Millionen Euro. Für dieses Jahr sinkt sie auf 3,4 Millionen Euro. Der Bonus-Topf für alle Mitarbeiter für 2016 wurde um 77 Prozent auf 500 Millionen Euro reduziert.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Staatsausgaben: Bundesbank kontra EU-Kommission
Die Deutsche Bundesbank hat sich gegen den Vorschlag der EU-Kommission ausgesprochen, Deutschland solle zum Abbau seines Außenhandelsüberschusses die Ausgaben für Infrastruktur erhöhen. Eine gute staatliche Infrastruktur sei zwar wichtig für eine solide wirtschaftliche Entwicklung, hieß es im heute veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank. Es stelle sich aber die Frage, „ob eine noch stärker expansiv ausgerichtete Fiskalpolitik in der augenblicklichen Konjunkturlage angemessen wäre“.
Wirtschaftsweise fordern Kurswechsel der EZB
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweise) hat eine Änderung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gefordert. „Diese Geldpolitik ist nach wie vor zu expansiv. Und die daraus erwachsenden Risiken, etwa für die Finanzstabilität, nehmen weiter zu“, hieß es in der heute veröffentlichten Konjunkturprognose. Die Wirtschaftsweisen erwarten für dieses Jahr eine Inflation von 2,2 Prozent für Deutschland, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde um 1,4 Prozent steigen.
EZB will Abbau ausfallgefährdeter Kredite
Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) hat heute die Finanzinstitute aufgefordert, die von ihnen gehaltenen ausfallgefährdeten Kredite zu verringern. Die Geldhäuser sollten „realistische und ambitionierte“ Strategien zur Reduzierung ihrer Problemdarlehen umsetzen, hieß es in einer EZB-Mitteilung. Zudem erwarten die Bankaufseher, dass Incentives für Manager geschaffen werden, dies zu realisieren. Die Notenbank forderte die Institute auch auf, den EZB-Abbauleitfaden „mit der gebotenen Dringlichkeit“ anzuwenden.
Österreich schafft Bankgeheimnis für Ausländer ab
Von 2018 an beteiligt sich Österreich am „Automatischen Informationsaustausch von Bankkundendaten“. Damit endet das Bankgeheimnis für ausländische Anleger. Nach Angaben der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) lagen Ende 2016 allein knapp 16 Milliarden Euro deutscher Anleger bei österreichischen Instituten. Insgesamt beteiligen sich dieses Jahr 55 Länder an dem Datenaustausch.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- BNP Paribas will in Deutschland expandieren
- UBS in Frankreich vor Gericht
- Mazaheri wird neuer Risikovorstand der HSBC Deutschland
Was am wichtig wird
Am Dienstag steht u.a. folgendes Thema auf der Finanz-Agenda:
- Die Zeichnungsfrist für die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank beginnt. Sie endet am 6. April dieses Jahres.