Deutsche halten digitale Bankleistungen zwar für modern, setzen aber dennoch stärker auf traditionelle Leistungen als Bankkunden anderer Länder. Bei digitalen Finanzleistungen vertrauen sie vor allem den etablierten Banken.
Digitalisierung und neue Technologien erobern auch Bank- und Finanzleistungen. Eine Studie der HSBC hat nun das weltweite Vertrauen von Konsumenten und Bankkunden in verschiedene Technologien untersucht. Dazu wurden mehr als 12.000 Verbraucher in elf Nationen – darunter 1.000 in Deutschland – befragt.
Deutsche Verbraucher wollen digitale Lösungen von ihrer Bank
Deutsche Kunden setzen weniger auf digitale Technologien, halten sie aber für vergleichsweise modern. Allerdings stellen sie den Banken ein recht gutes Zeugnis aus: So sind 56 Prozent der Deutschen der Meinung, die Technologie ihrer Bank sei auf dem neuesten Stand. International stimmen dem nur 38 Prozent zu. Auch betrachten die Deutschen das digitale Angebot ihrer Banken im internationalen Vergleich als zuverlässiger. Hierzulande zweifeln 6 Prozent an der Zuverlässigkeit, während dies international 10 Prozent kritisch sehen.
Folgerichtig sollten digitale Finanzgeschäfte aus Sicht deutscher Kunden eher von den traditionellen Banken als von spezialisierten Technologieunternehmen angeboten werden. Nur rund ein Viertel der Deutschen traut FinTechs bessere Leistungen zu als den etablierten Geldinstituten. International sind es rund 30 Prozent.
Deutsche sind neue Technologien weitgehend unbekannt
Allerdings verfügen die Deutschen über weniger Kenntnisse zu neuen Technologien. So sind digitale Geldbörsen, aktive Benachrichtigen für mobile Endgeräte, Chatbots, Robo-Advisor oder die Blockchain-Technologie im Ausland bekannter als in Deutschland. Je nach technologischer Anwendung liegt der Kenntnisstand der Deutschen 12 bis 30 Prozentpunkte unter dem internationalen Durchschnitt.
Auch in der praktischen Anwendung liegen die Deutschen auf den hinteren Rängen. Nur jeder Zehnte nutzt beispielsweise eine digitale Geldbörse, während es international 37 Prozent sind. Erfahrungen mit Chatbots haben 15 Prozent der Deutschen gesammelt. Damit liegt der Wert 10 Prozentpunkte unter dem internationalen Schnitt. Rund 5 Prozent setzen auf die Algorithmen von so genannten Robo-Advisor. International liegt der Anteil doppelt so hoch.
Deutsche vertrauen Personen mehr als Maschinen
Generell trauen die Deutschen ihren Bankberatern bessere Empfehlungen zu als automatisierten Programmen. Nur 18 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass ihnen ein Computerprogramm bessere Ratschläge gibt als eine menschliche Unterstützung. Im internationalen Durchschnitt vertrauen 29 Prozent eher Computerprogrammen.
Auch im Kundenservice betrachten die Deutschen den Einsatz von Technologien skeptisch. Nur 28 Prozent vertreten die Meinung, dass stärker digitalbasierte Dienstleistungen auch den Service der Bank verbessern. International stimmen 46 Prozent zu. Insgesamt äußern sich die Deutschen über den Nutzen neuer Technologien zurückhaltender als andere Nationen. Die Frage, ob Technologien das Leben erleichtern, bejahen Dreiviertel der Deutschen. Im weltweiten Durchschnitt stimmten 80 Prozent zu.
Infografik Kundenvertrauen in Banking Technologien
Die folgende Infografik enthält wichtige Ergebnisse der Befragung für Deutschland zum Kundenvertrauen in digitale Banking Technologien:
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