Deutsche Börse halt an Fusion mit LSE fest

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Ungeachtet der Vorwürfe gegen den Chef der Deutschen Börse wegen möglichen Insiderhandels, hält das Unternehmen an der geplanten Fusion mit der London Stock Exchange fest.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im besonderen Blickpunkt:

Kengeter weist Vorwürfe zurück und bleibt auf Fusionskurs

Der Chef der Deutschen Börse, Carsten Kengeter, hat den Verdacht der Staatsanwaltschaft gegen sich wegen Insiderhandels zurückgewiesen. „Ich bin sicher, dass sich die Vorwürfe nach eingehender Prüfung als unbegründet erweisen werden“, sagte Kengeter heute bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Auch der gesamte Aufsichtsrat hatte dem Vorstandschef bereits das Vertrauen ausgesprochen. An dem geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE) halte der Dax-Konzern weiter fest, betonte Kengeter. „Die Fusion wäre ein Zeichen für ein geeintes Europa – für Brücken statt Mauern.“ Eine Genehmigung der Fusion durch die EU-Kommission und die hessische Börsenaufsicht steht noch aus. Bis zum 30. Juni müsse die Transaktion abgeschlossen sein, sonst verfalle sie, sagte Kengeter. In der Summe würde die Fusion 150 Millionen Euro kosten, sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer. Der Vorstandschef kündigte an, die Deutsche Börse werde in diesem Jahr weitere 400 Stellen schaffen, davon mehr als 300 in Frankfurt. Von den 5.200 Mitarbeitern arbeiteten zuletzt mehr als 2.200 in Deutschland. Der Konzern bilanzierte einen Gewinn für 2016 in Höhe von 722 Millionen Euro – ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Europäische Zentralbank steigert Gewinn

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dank steigender Zinseinnahmen aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm mehr Gewinn erwirtschaftet. Der Jahresüberschuss erhöhte sich im vergangenen Jahr um 111 Millionen Euro auf 1,193 Milliarden Euro, wie die Notenbank heute in Frankfurt mitteilte. Auch die Entgelte aus der Bankenaufsicht und die Dollar-Währungsreserven trugen zu dem Gewinnplus bei. Die EZB überweist ihren Überschuss komplett an die nationalen Zentralbanken der 19 Euro-Länder.

Schäuble: keine Verzögerungen bei „Cum-Ex“

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Vorwürfe zurückgewiesen, umstrittene Aktiengeschäfte zulasten der Staatskassen zu spät per Gesetz gestoppt zu haben. Er habe sich wenige Monate nach seiner Amtsübernahme Ende Oktober 2009 mit den sogenannten „Cum-Ex“-Konstrukten und den bis dato unzureichenden gesetzlichen Regelungen befasst und dann im Sommer 2010 eine Systemumstellung eingeleitet, sagte Schäuble heute vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages in Berlin. Er habe alles unternommen, um den Missbrauch zu unterbinden.

EZB warnt Banken vor Nachlässigkeit

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die europäischen Finanzinstitute dazu aufgefordert, die Richtlinien zum Abbau ausfallgefährdeter Kredite ausreichend umzusetzen. Es sei sonst der Einsatz schärferer Instrumente möglich, hieß es bei der EZB. So könnten beispielsweise aus Erwartungen auch bindende Aufforderungen werden.

Bundesbank-Chef Weidmann warnt vor „Deregulierungswettbewerb“

Jens Weidmann, Präsident der Bundesbank, hat davor gewarnt, die Bankenregulierung zu lockern. Eine wichtige Lehre aus der Finanzkrise sei, dass Geldhäuser strenger beaufsichtigt werden und dickere Eigenkapitalpolster vorweisen müssten. „Einen Deregulierungswettbewerb müssen wir unbedingt vermeiden“, sagte Weidmann heute in einem Interview angesichts entsprechender Pläne der US-Regierung.

Bundesbankvorstand Thiele: auf Zinswende vorbereiten

Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele hat die Finanzinstitute aufgefordert, sich auf ein Ende der Niedrigzinsperiode vorzubereiten. „Gerade wenn nach einer langen Niedrigzinsphase der Zins abrupt steigen sollte, muss kurzfristig mit einem deutlichen Einbruch des Ergebnisses vor Steuern gerechnet werden“, sagte er heute auf einer Veranstaltung in Mainz. Es sei daher die Hausaufgabe für das Bankensystem, für eine ausreichende Kapitalisierung zu sorgen, um mit einer Zinserhöhung einhergehende Turbulenzen kurz- und mittelfristig abzufedern.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Heute gab es folgende Meldungen zu einzelnen Banken:

  • Klage gegen UBS in Frankreich
  • Berliner FinTech-Startup FinReach gewinnt Deutsche Bank als Kunden

Was am Freitag wichtig wird

U.a. folgende Themen stehen Freitag auf der Finanz-Agenda:

  • Die Allianz legt ihre Bilanz in München vor.
  • In Bonn geht das Treffen der G20-Außenminister weiter.
  • In Brüssel diskutiert der EU-Ministerrat darüber, im Rahmen der Terrorbekämpfung die Begrenzungen der Bargeldzahlungen zu verschärfen.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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