Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass zwar die Bekanntheit von Kryptowährungen grundsätzlich hoch ist, die meisten Deutschen ihnen jedoch unverändert skeptisch gegenüberstehen. Es gibt allerdings eine Ausnahme.
Neun von zehn Verbrauchern in Deutschland sind mit dem Begriff Kryptowährungen vertraut. Allerdings versteht rund die Hälfte von ihnen nicht, wie diese funktionieren. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung BearingPoint, an der insgesamt 2.053 Personen ab 18 Jahren teilnahmen.
Mehrheit der Deutschen skeptisch gegenüber Kryptowährungen
Eine deutliche Mehrheit von 78 Prozent der Befragten will auch zukünftig Kryptowährungen nicht zum Bezahlen nutzen. Dies betrifft Stablecoins (78 Prozent) und Digital Commercial Money (81 Prozent) gleichermaßen. Aber auch digitale Zentralbankwährungen sehen 59 Prozent nicht als Zahlungsmittel für den Alltag.
75 Prozent haben zudem Zweifel daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen könnte. Und über 75 Prozent der Befragten beurteilen Kryptowährungen hinsichtlich Preisstabilität und Anlagemöglichkeiten als unzuverlässig.
Digitaler Euro gewinnt an Zuspruch, aber …
Eine Ausnahme bildet der digitale Euro. Der Anteil der Deutschen, die bereit sind, eine digitale Zentralbankwährung wie den digitalen Euro im täglichen Zahlungsverkehr zu verwenden ist von 36 Prozent auf 41 Prozent gestiegen. Bei den 18- bis 24-Jährigen beträgt der Anteil sogar 64 Prozent, was bedeutet, dass eine klare Mehrheit dieser Altersgruppe sich vorstellen kann, zukünftig den digitalen Euro als Zahlungsmittel zu nutzen.
Unabhängig von der Altersgruppe ist der Schutz vor Betrug und Verlust der Hauptfokus, wenn es um die Einführung einer solchen Währung geht.
Ein großer Teil der Verbraucher ist jedoch hinsichtlich der Sinnhaftigkeit der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung unschlüssig beziehungsweise verneint diese. Noch mehr geben an, dies nicht beurteilen zu können.
Für das Projekt „Digitaler Euro“ ergibt sich daraus die Aufgabe, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Anlegerinnen und Anleger besser über die damit verbundenen Chancen und Risiken aufzuklären.
Nur wenige investieren in Kryptowährungen
Trotz der hohen Bekanntheit von Kryptowährungen werden diese nur von einer Minderheit für die Geldanlage genutzt. 80 Prozent der Befragten, die angaben, von Kryptowährungen gehört zu haben, haben bisher noch keine Erfahrung mit Investitionen in Kryptowährungen, und 63 Prozent können sich auch in Zukunft nicht vorstellen, dies zu tun.
Nur 13 Prozent der Befragten sehen Kryptowährungen als geeigneten Schutz vor Inflation, während 39 Prozent dies für ungeeignet halten. Bei 48 Prozent ist eine Beurteilung in dieser Hinsicht nicht möglich. Aus der Perspektive vieler Verbraucher bleiben die wichtigsten Hürden für die Investition in Kryptowährungen nach wie vor die erheblichen Preisschwankungen (46 Prozent), gefolgt von regulatorischer Unsicherheit und Unsicherheit bei der Aufbewahrung von Kryptowährungen (beide 39 Prozent).
Junge Menschen investieren eher in Kryptos
Interessanterweise liegt der Anteil derjenigen, die Kryptowährungen investiert haben, insbesondere in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen, fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung, auch in Bezug auf zukünftige Investitionen. Hier scheint also ein gewisses Potenzial vorhanden zu sein.
Allerdings scheint die eigene Hausbank nicht stark von diesem Potenzial zu profitieren, da nur ein kleiner Anteil der Befragten angibt, die eigene Hausbank für Investitionen in Kryptowährungen zu nutzen oder in Zukunft nutzen zu wollen. Die Mehrheit würde lieber über das Depot eines Online-Brokers bzw. direkt bei einer Kryptobörse investieren.
Infografik: Einstellung der Verbraucher zu Kryptowährungen
Die folgende Infografik fasst die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt die Einstellung der Verbraucher zu Kryptowährungen: