Kenntnisse über Geld und Finanzen sind wichtig im Leben. Einer aktuellen Umfrage zufolge bestätigen dies die meisten Deutschen, geben sich aber für das eigene Finanzwissen nur ein „Befriedigend“.
Union Investment hat eine repräsentative Umfrage zum Thema Finanzwissen durchführen lassen. Befragt wurden Personen im Alter von 20 bis 59 Jahren, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und selbst mindestens eine Geldanlage besitzen.
Demnach geben 93 Prozent der Befragten an, dass Wissen zu Geld und Finanzen wichtig sei, um gut im Leben zurechtzukommen. Wichtiger sind nur Kenntnisse und Fähigkeiten rund um Gesundheit und Ernährung (95 Prozent). An dritter Stelle wird Wissen zu Technik und IT genannt (90 Prozent).
Finanzthemen stehen selten im Vordergrund
Allerdings befassen sich nur 19 Prozent der Befragten häufig mit Finanzthemen. Überdurchschnittlich häufig tun dies Männer (27 Prozent), unter den weiblichen Befragten sind es lediglich 11 Prozent.
Gut ein Drittel aller Befragten (36 Prozent) beschäftigt sich immerhin manchmal mit Geld und Finanzen, 29 Prozent selten und 15 Prozent so gut wie nie.
Auffällig ist, dass besonders viele Frauen sich selten oder gar nicht mit Finanzthemen befassen (36 bzw. 21 Prozent).
Internet als beliebteste Informationsquelle für Finanzthemen
Das Internet ist die bevorzugte Informationsquelle für Finanzthemen, 72 Prozent der Befragten greifen darauf zurück. Hierbei ist zu beachten, dass mehr Männer (81 Prozent) als Frauen (61 Prozent) im Netz recherchieren.
39 Prozent aller Teilnehmer geben an, sich in der Familie über Geld und Finanzen zu informieren. Auffällig ist dabei, dass insbesondere weibliche Befragte diese Quelle nutzen (56 Prozent im Vergleich zu 26 Prozent der Männer).
Im Gegensatz dazu spielen Podcasts und Fernsehen als Informationsquellen eine eher geringe Rolle (15 bzw. 9 Prozent).
Nur eine „3“ für das eigene Finanzwissen
In Bezug auf die Bewertung des eigenen Finanzwissens geben sich die Befragten im Durchschnitt die Schulnote „3“, also nur „Befriedigend“. Männer bewerten ihr Wissen mit einer Zwei minus, während Frauen sich selbst eine Vier geben.
Die Befragten schätzen ihre Kenntnisse am besten beim Thema Zinsen ein. Hier geben 49 Prozent an, dass sie sich als sehr gut oder gut informiert betrachten. In Bezug auf das Thema Inflation fühlen sich 44 Prozent sehr gut oder gut informiert, während beim Thema Kredite immerhin noch 39 Prozent diese Einschätzung teilen. Am wenigsten Wissen haben die Befragten über Versicherungen. Nur 28 Prozent halten ihre Kenntnisse in diesem Bereich für sehr gut oder gut.
Probleme bei der Vermittlung von Finanzwissen
84 Prozent der Befragten betrachten Schulen und Eltern als verantwortlich für die Vermittlung von Finanzwissen. Immerhin 37 Prozent sehen auch die Medien und Verbraucherorganisationen (35 Prozent) in dieser Rolle.
Jedoch geben die Befragten auch an, dass weder Schulen noch Eltern diese Verantwortung gut umgesetzt haben: Schulen erhalten hierbei die Note „5“, während Eltern eine „3“ bekommen.