Die Sicherheitsbedenken der Deutschen im Internet sind 2020 zum vierten Mal in Folge zurückgegangen. Auch sonst fühlen sich die Deutschen – trotz Corona-Krise – in vielen Bereichen sicherer als andere Nationen. Das Gefühl könnte indes trügerisch sein.

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Obwohl aktuell immer Menschen von zuhause aus arbeiten, machen sich nur 18 Prozent der Befragten in Deutschland Sorgen, Opfer eines Datenlecks zu werden, wie eine Studie von Unisys zeigt. Der Unisys Security Index erhebt seit 2007 jährlich die Sicherheitsbedenken von Verbrauchern aus aller Welt.

Datenerhebung und Methodik des Unisys Security Index

Der Unisys Security Index ist weltweit die am längsten erhobene Stichprobe der Bedenken und Sorgen von Verbrauchern rund um den Globus. Jährlich werden dazu insgesamt über 15 000 Menschen aus 15 Ländern zu einer Vielzahl sicherheitsrelevanter Themen befragt, mehr als 1000 davon in Deutschland. Daraus werden länderspezifisch vier Indices für die vier Kategorien der Sicherheitsbedenken gebildet.

Der Index berechnet jeweils einen Score von 300 Punkten zu acht Sicherheitsbereichen in vier Kategorien:

  • Nationale Sicherheit und Katastrophen/Epidemien in der Kategorie nationale Sicherheit;
  • Bankkartenbetrug und finanzielle Verpflichtungen in der Kategorie finanzielle Sicherheit,
  • Viren/Hacker und Online-Transaktionen in der Kategorie Internet-Sicherheit sowie
  • Identitätsdiebstahl und persönliche Sicherheit in der Kategorie persönliche Sicherheit.

Die Skala des Index reicht von null (völlig sorgenfrei) bis 300 (extrem besorgt). Deutsche Verbraucher erzielten in der Kategorie nationale Sicherheit einen Score von 129, in finanzieller Sicherheit einen Wert von 108, 121 für Internet-Sicherheit und 129 Punkte für die Bedenken um die persönliche Sicherheit. In diesem Jahr kamen Fragen zu Bedenken hinsichtlich globaler Gesundheitskrisen sowie zu Datenschutzbedenken in Bezug auf vernetzte Geräte hinzu.

Deutsche fühlen sich insgesamt sicherer denn je

Im Gesamtdurchschnitt über Kategorien hinweg seien die Deutschen mit 122 von 300 Punkten entspannter als je zuvor. Einzig die Nachbarn aus den Niederlanden seien mit einem Wert von 100 Punkten insgesamt noch unbesorgter. Neu aufgenommen in die Erhebung wurde Indien, das mit 223 Punkten das zweitbesorgteste Land hinter den Philippinen sei. Diese schlossen mit einem Gesamtindex von 238 Punkten ab und lägen damit sogar noch vier Punkte über dem Wert von 2019. Insgesamt sei der weltweit verzeichnete Durchschnitt von 175 derselbe wie 2019 und zugleich der höchste Wert seit Beginn der Erhebung.

Der diesjährige USI zeige auch, dass sich die Befragten möglicher Gefahren zwar bewusst seien, sich davon allerdings aktuell nicht akut bedroht fühlten. Dabei verschiebe sich die Bewertung von Sicherheitsrisiken: Während bisher Bedrohungen aus dem Cyberspace vorherrschend gewesen seien, zeigten sich die Befragten nun in Sachen Digitalisierung immer selbstbewusster. Das sei auch auf den zusätzlichen Gebrauch digitaler Technologien im Lockdown und die damit einhergehende Vertrautheit zurückzuführen.

Studienautoren warnen vor falschem Sicherheitsgefühl

Angesichts der realen und schweren Cyber-Bedrohungen sei es aber gefährlich, sich vollkommen in Sicherheit zu wiegen. Auch Unternehmensdaten seien nie zu 100 Prozent sicher, wie die Crypto-Malware „WannaCry“ vor zwei Jahren gezeigt hat. Damals entstanden weltweit Schäden in Milliardenhöhe. Jüngst musste auch die Regierung von Nordrhein-Westfalen aufgrund einer Phishing-Operation im Zusammenhang mit COVID-19 schwere finanzielle Verluste erleiden.

Trotzdem würden sich auch Smart Devices einer steigenden Beliebtheit erfreuen: 16 Prozent der Haushalte seien im Besitz von SmartSpeakers, 56 Prozent besäßen einen SmartTV. Hier sei allerdings noch eine gewisse Skepsis zu spüren: Gut jeder Zweite (51 Prozent) sei der Meinung, dass seine Privatsphäre durch smarte Geräte bedroht sei, 29 Prozent entschieden sich deswegen gegen den Kauf eines smart Devices. 49 Prozent hätten dagegen keinerlei Bedenken bei der Verwendung vernetzter Geräte.

Sicherheitsgefühl variiert nach Bundesland

Lagen die Bundesländer in der Verteilung 2019 noch relativ nah beieinander, so seien 2020 die Einwohner Bremens mit einem Wert von 60 besonders unbesorgt. Die größten Sicherheitsbedenken hätten die Hessen (USI 141), gefolgt von Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils USI von 132). Auffallend sei ebenfalls, dass junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren besonders große Bedenken um ihre persönliche Sicherheit hätten (USI von 142). Die Studienautoren machen dies unter anderem am entstandenen Bewusstsein durch die Bewegung „Fridays for Future“ fest.

Die Entwicklung, dass Gewaltakte und verbale Attacken gegen Polizisten, Rettungskräfte, Feuerwehrleute, Betreuer und andere Personen aus systemrelevanten Berufen zugenommen haben, mache sich auch in der Umfrage bemerkbar: Für 80 Prozent sollten Menschen in diesen Berufen besser geschützt werden. 44 Prozent stimmten sogar der Aussage zu, dass Personen in diesen Berufen über die Polizei hinaus zur eigenen Sicherheit bewaffnet sein sollten.

Infografik: Sicherheitsbedenken deutscher Verbraucher im Überblick

Die folgende Infografik fasst die Ergebnisse der deutschen Studie zusammen und zeigt die Sicherheitsbedenken deutscher Verbraucher im Überblick:

Die Sicherheitsbedenken deutscher Verbraucher im Überblick.

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