Deutsche Startups kämpfen gegen die Corona-Pandemie

Mit Nachhaltigkeit und Diversität gegen die Krise

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Eine Studie zeigt: Obwohl Startups von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hart getroffen werden, sind sie optimistischer als etablierte Unternehmen. Neben Agilität und Innovation bei der Krisenbewältigung zeichnet sie Diversität und Nachhaltigkeit aus.

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Auch deutsche Startups sind von der Corona-Krise betroffen. Einer Studie des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V. und PwC zufolge sehen sich 75 Prozent in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt.  Kundengewinnung, Kapitalbeschaffung und Cashflow sind die wichtigsten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Dennoch zeigen sich Unternehmensgründer optimistischer als die etablierte Wirtschaft. 90 Prozent geben an, mit spezifischen Maßnahmen auf die Krise zu reagieren.

Innovation und Nachhaltigkeit rücken weiter in den Fokus

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes planen über 90 Prozent der Startups in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt sechs neue Mitarbeiter einzustellen. Damit schafften sie nach Ansicht der Studienautoren nicht nur Arbeitsplätze, sondern avancierten zum Wachstumsmotor, um die Wirtschaft aus der Krise zu führen.

Stattdessen setzen viele Gründerinnen und Gründer auf Innovation und Nachhaltigkeit. So ist der Einsatz künstlicher Intelligenz im Startup-Ökosystem weiter auf dem Vormarsch. 43 Prozent der befragten Unternehmen bescheinigen der Schlüsseltechnologie einen klaren Einfluss auf ihr Geschäftsmodell.

Gleichzeitig spielen umweltspezifische und soziale Motive bei Startup-Gründungen eine immer wichtiger werdende Rolle: So ordneten 43 Prozent der Startups ihre Produkte und Angebote der Green Economy zu. Das sind rund 7 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr zuvor. Damit nehmen Startups eine Schlüsselfunktion ein, wenn es um innovative Lösungen für die großen Fragen rund um Klima und Nachhaltigkeit geht.

Immer mehr Diversität in jungen Unternehmen

Ebenso wie das klare Bekenntnis zu Umwelt und Klimaschutz ist auch Diversität fest in der Identität vieler Startup-Unternehmen verankert. Zwei von zehn Gründerinnen und Gründern heute haben einen Migrationshintergrund, wobei der Anteil in Rhein-Ruhr und Berlin mit rund 30 bzw. 25 Prozent besonders hoch ist.

Auch bei den Mitarbeitenden wird Vielfalt großgeschrieben: 27 Prozent haben ihre Wurzeln außerhalb Deutschlands. In Berliner Startups kommen sogar 43 Prozent der Belegschaft aus dem Ausland.

Die größten Herausforderungen für Startups in der Krise

Jedoch haben Startups in diesen Zeiten eine Reihe von Aufgaben und Problemen zu lösen: Als größte Herausforderung bezeichneten 68 Prozent der Befragten den Vertrieb und die Kundengewinnung. Das sind 13 Prozentpunkte ehr als 2019, was auf das zurückhaltende Konsum- und Investitionsverhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern während der Krise zurückzuführen ist.

Zudem zeigen die Ergebnisse die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen: 43 Prozent hielten die Kapitalbeschaffung für herausfordernd, was auf die angespannte Kapitalmarktlage hindeutet. 2019 lag der Anteil noch bei 38 Prozent. Mit 32 Prozent bewerteten zudem deutlich mehr Gründerinnen und Gründer die Liquidität als aktuelle Schwierigkeit. 2019 galt dies für 18 Prozent.

Sechs spannende Fakten über deutsche Startups

Die Studie hat weiterhin u.a. die folgenden sechs spannenden Fakten über deutsche Startups ermittelt:

  • Stagnierender Frauenanteil: Der Anteil der Gründerinnen hat im Vergleich zum Vorjahr nur minimal zugenommen – von 15,7 auf 15,9 Prozent.
  • Englisch als Arbeitssprache: In 30 Prozent der Startups wird Englisch gesprochen. In Berlin gilt das sogar für 63 Prozent der Startups.
  • Hohe Zufriedenheit mit Ökosystem: 61 Prozent der Gründerinnen und Gründer bewerten das Startup-Ökosystem an ihrem Standort als (sehr) gut.
  • Finanzierungsfortschritte: Der Anteil der Gründer, die auf externe Finanzierung zurückgreifen, ist auf 63 Prozent gestiegen (Vorjahr: 55 Prozent).
  • Attraktive Auslandsmärkte: Zwei Drittel der Startup-Entscheidern planen trotz Krise eine (weitere) Internationalisierung.
  • Zunahme an Kooperationen: 72 Prozent der Startups arbeiten mittlerweile mit etablierten Unternehmen zusammen.

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Über den Autor

Pascal Brückner

Pascal Brückner ist freier Mitarbeiter des Bank Blogs für die Rubrik Studien und Research. Er studiert Psychologie an der Universität in Bamberg und ist in einer studentischen Unternehmensberatung aktiv.

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